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VgV-Verhandlungsverfahren mit vorgelagertem Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 „ | 02/2020

Neubau einer Zweifachsporthalle für die Main-Limes-Realschule in Obernburg am Main

2. Preis

Preisgeld: 8.000 EUR

raum z architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau
Der im nördlichen Grundstücksbereich angeordnete Baukörper positioniert sich wohltuend im städtebaulichen Umfeld als 2-geschossiger Bau mit feingliedriger, elementierter Holz-Fassade und einheitlichem Fassadenraster. Das zur Fassade aufgelöste V-förmige STB- Stützenraster des Parkdecks bietet einerseits eine natürliche Belichtung und andererseits eine spannungsvolle Gestaltung im Stadtraum.
Zur Bestandsbebauung hält der Bau einen angemessenen Abstand und generiert eine freizügige Treppenanlage zur Schlesierstr., welche jedoch die Feuerwehrzufahrt in der notwendigen Breite nicht erkennbar vorhält. Die gestalterische Zonierung des oberen Schulhofs über Stufen wird begrüßt - diese schränken jedoch die Feuerwehrzufahrt zum oberen Hof zusätzlich ein. Die Zufahrt sollte daher in der notwendigen Breite und Befahrbarkeit (Rampen) überprüft werden.
Die Außensportflächen bieten zusätzliche Angebote (Parkour-Bereich, Schultribüne) und sind gut angeordnet und gegliedert - die knappen Sportflächen sind jedoch in Ihren Maßen zu überprüfen.
Erschließung
Die Erschließung des Foyers erfolgt vom Schulhof aus sowie über eine weitläufige Treppenanlage zur Schlesierstraße, welche auch für den Vereinssport als Zugang dienen soll. Die Verkleinerung der Schulhofflächen aufgrund der notwendigen Abtrennung des Zugangsbereichs der Halle vom Schulhof wird vom Nutzer kritisch betrachtet. Es besteht die Möglichkeit für Besucher die Halle über die Tiefgarage separat zu erschließen. Der Zugang für Vereine über das Parkgeschoss ist dagegen unattraktiv.
Die Parkierung im Untergeschoss ist natürlich belichtet und funktional.
Funktionen
Die Funktionen sind schlüssig verteilt und klar getrennt zwischen Stiefel- und Turnschuhgang. Das Foyer bietet eine gute Adresse mit ausreichender Größe und schönem Blick in den Schulhof. Im Obergeschoss stellt sich ein großzügiger Stiefelgang dar, welcher sich auch in die Zuschauergalerie erweitert. Die Barrierefreiheit ist gegeben. Kontrovers werden - aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten - die Galerien / Lufträume innerhalb des Stiefelgangs diskutiert.
Belichtung
Die natürliche Belichtung der Sporthalle funktioniert über die Ostseite. Die außenliegenden Umkleidekabinen werden natürlich belüftet. Weitere Umkleidekabinen funktionieren teilweise nur mechanisch entlüftet.
Materialität
Die Entwurfsverfasser bieten ein Untergeschoss aus Recycling-Beton mit aufgelösten, V-förmigen Stützen an. Das Obergeschoss ist als Holzbau konzipiert mit sichtbaren Holzinnenwänden, sowie Sichtholzdecken. Die elementierte Holz - Bauweise lässt einen hohen Vorfertigungsgrad im Bauablauf erwarten und wird daher begrüßt.
Energie
Der Holzbau lässt einen ökologischen und energieeffizienten Baukörper realisieren. Eine Photovoltaik-Anlage wird auf dem Flachdach angeboten.
Wirtschaftlichkeit
Der vorgegebene Kostenrahmen wird überschritten. Die Flächen und Volumen sollten i.B. im Hinblick auf die genannten großzügigen Erschließungsflächen optimiert werden.