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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2007

Gemeindehaus Hewenshof an der kleinen Kirche

Lageplan

Lageplan

2. Preis

Scholz Partner Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau, Denkmalschutz

Die einfachen Baukörper des neuen Gemeindehauses ergänzen das Ensemble aus Kirche und Hewenshof um ein maßstäbliches, traufständiges Satteldachgebäude an der Flintenstraße im Westen, die alles verbindende, verglaste Halle in der Mitte sowie den Gemeindesaal im Osten. Die Raumkante zur kleinen Kirche wird durch den Saalbaukörper und die einladend verglaste Halle gebildet. Die Kirche spiegelt sich in der Fassade. Das Satteldachgebäude zur Flintenstraße fügt sich maßstäblich und im Material in die vorhandene Bebauung ein. Seine Lochfassade mit weißem Putz wird durch die Fuge (Gasse) des Jugendeinganges und durch die Fassadengliederung in der Länge in 3 Bereiche gegliedert. Das kleine Wohnhaus Flintenstraße 13 wird aus Kostengründen abgerissen und durch eine, nun freigestellte, traufenhohe Mauer zum Erhalt der Straßenraumkante ersetzt (Alternativ könnte hier auch das Gebäude restauriert und als unbeheiztes Lagergebäude genutzt werden). Zum neuen Gemeindehaus bildet sich hier eine kleine Gasse, die den Blick auf den Giebel des Hewenshofes freigibt. Der Haupteingang zum neuen Gemeindehaus befindet sich auf der Nordseite der verglasten Halle zur Kirche orientiert. Der südlich gelegene Jugendbereich ist in der zweigeschossigen Gebäudefuge auf der Flintenstraße und über den südlichen Halleneingang separat erschlossen. Die Räume der Familienbildungsstätte und des Büros für die FBS und den Jugendbereich werden über die historische Wegeachse des Hewenshofes von Osten und über die Halle erreicht. Hier ist der Zugang durch einen Lifter zudem barrierefrei. Zum geschützten Hof gibt es eine weitere Anbindung, die um eine Rampe für Kinderwagen ergänzt wird. Das gesamte Gebäude ist behindertengerecht geplant, als Aufzug wird ein kostengünstiger und wartungsfreier Lift (Cibes) vorgesehen.

Freiflächen

Der ruhende Verkehr wird als Ergänzung zu den im Norden vorhandenen Stellplätzen in von Hecken besäumten Stellplätzen im Süden nachgewiesen. Durch die Gebäudedisposition werden Drei Höfe unterschiedlicher Quatität gebildet.

Im Norden der gepflasterte Eingangshof zur Kirche, der auch die Kirchstraße im Osten anbindet und alle Besucher in das Gemeindehaus einlädt.

Der zentrale Gemeindehof im Mittelpunkt zwischen Saal, Halle und Hewenshof mit dem prägenden Ahorn wird neben der Halle zum Ort der Begegnung aller Gemeidemitglieder unter freiem Himmel. Der südliche Hof vor dem freigestellten Giebel des Hewenshofes wird zum geschützten Jugendhof.

Entwurfsidee, Nutzungskonzept

Eine lichtdurchflutete, gläserne Halle verbindet alle Häuser der Gemeinde und wird zum Ort der Begegnung. Alle zentralen Nutzungen werden direkt und barrierefrei erreicht. Die Kirche bleibt freigestellt und autark. Die Familienbildungsstätte und das Büro für die FBS und für die Jugendarbeit werden im Hewenshof eingerichtet. Aufgrund der statischen Probleme (Deckenlast) bleibt das Obergeschoss zu Wohnzwecken erhalten. Das Büro liegt zum separat erschlossenen Jugendbereich und zur Halle hin orientiert. Der Jugendbereich mit dem teilweise zweigeschossigen Café erhält zudem einen eigenen Außenbereich. Der Erwachsenenbereich und die allgemeinen Räume liegen im Satteldachgebäude an der Flintenstraße, dabei ist das Gemeindebüro mit seinem Empfang an exponierter Lage am Eingang gelegen, ebenso wie der darüber befindliche Gruppenraum 1 mit Blick auf den Kirchhof. Die Glasfassaden des Saals orientieren sich zur Kirche nach Norden und zum Hewenshof im Süden und lassen sich im Sommer durch die Nutzung der davorliegenden Plätz/Höfe erweitern. Die Saalfläche wird durch ein akustisch sehr wirksames Schiebeelement teilbar und lässt sich zudem zur Halle komplett öffnen. Die dazugehörenden Lagerräume sind nach Osten vorgelagert. Die Nachbarschaft ist vor Lärm geschützt. Der Saal ist mit einer Raumhöhe von 4 Metern unter die Halle geschoben, so daß ein Oberlichtband hier die Halle zusätzlich belichtet. Die Küche und der Eine Welt Laden liegen direkt mit einem Tresen an der Halle. Die von allen genutzten WC-Anlagen und die Garderoben liegen an zentraler Stelle im Erdgeschoss. Die Treppe erschließt über die Galerie die Räume des Obergeschosses mit Blickbeziehung zu Kirche, Hof und Halle. Die Galerie ist zusätzlich durch eine in die Dachfläche eingebaute Schrägverglasung von oben belichtet. Der Jugendbereich ist durch eine zweigeschossige Fuge getrennt, hier kann bei Bedarf ein Fluchttreppenhaus eingerichtet werden.

Konstruktion, Materialien

Das Gebäude wird als konventioneller Massivbau mit verputztem Porotonmauerwerk und einer Stahlbetondecke errichtet. Die Dachkonstruktion des Sparrendaches ist aus Konstruktionsvollholz und von innen sichtbar. Das Hallendach aus Stahlbeton wird von schlanken Stahlstützen getragen. Als Putz wird ein weiß gekälkter Glattputz vorgesehen. Wie die Kirche, so erhält auch das Gebäude einen 50 cm hohen Sandsteinsockel als Spritzschutz. Die Dachdeckung erfolgt mit naturroten Hohlfalz- oder Doppelmuldenfalzziegeln. Die Fenster sind als Holzkonstruktion in Eiche und die Glasfassaden als Stahl-Alu-Konstruktion geplant. Die Dachkonstuktion ist aus Nadelholz mit sichtbarer Konstruktion und Holz-Akustikdecke. Der Bodenbelag besteht aus rotem Ziegelsplitt-Terrazzo, der Saalbereich und die Gruppenräume erhalten ein Industrieparkett aus Eiche. Die Inneneinrichtung wird von freundlichen Naturholztönen und weißen Kalkputzfächen geprägt. Das Pflaster der Freiflächen erfolgt wie im Bestand mit Naturstein, ergänzt durch wassergebundene Decken. Das Gebäude wird nach energetischen Gesichtspunkten optimiert gebaut und über Flächenheizungen in Ergänzung mit einer Fassadentemperierung beheizt. Die Tageslichtnutzung spart Beleuchtungsenenergie, die eingesetzten Lifter (Aufzüge) sind wirtschaftlich und bedarfsgerecht, so daß das gesamte Gebäude von Menschen mit Behinderungen zu benutzen ist. Die Gebäude Flintenstraße 15 und 13 werden aus wirtschftlichen Gründen abgerissen. Der Hewenshof wird in seinem Bestand gesichert und die notwendigen Reperatur-Maßnahmen an der Decke über dem Keller und in der Dachkonstruktion durchgeführt. Aus wirtschaftlichen Erwägungen werden die Decken über dem Erdgeschoss nicht weiter für höhere Lasten ertüchtigt und der Bestand durch die Wohnnutzung weiter gesichert. Dämmmaßnahmen werden nach bauphysikalischer Überprüfung und entsprechend den möglichen Förderprogrammen (kfW) wirtschaftlich durchgeführt.
Grundrisse

Grundrisse

Schnitte

Schnitte

Ansichten

Ansichten

Modell

Modell

Modell

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