Ersatzneubau für das Ganztagsgymnasium in Osterburken

Der Entwurf zeichnet sich durch eine ganz individuelle Architektursprache an diesem Standort aus. Form, Farbensprache und Gebäudehöhe bilden den Charakter des Neubaus. Die sechs Stockwerke des Hauptgebäudes ragen hoch über das Gelände hinaus und geben eine Signalwirkung. Dadurch wird das Gebäude, obwohl im rückwärtigen Bereich des Grundstücks angeordnet, als markantes Ziel, schon beim Ankommen sichtbar.
Optisch geprägt wird das Gebäude durch die vorgesetzten Fluchtbalkone mit farbigen Markisen. Diese dienen als konstruktiver Witterungs- und Sonnenschutz, übernehmen gleichzeitig aber auch die Aufgabe des 2. Rettungsweges in Bezug auf Brandschutz, sowie einfache Wartungsmöglichkeiten der Fassade im Bauunterhalt. Durch die Höhe des Gebäudes und Ausgestaltung der Fassade mit transparenten Glasflächen entstehen Blickbeziehungen auf die Stadt Osterburken sowie die umliegende Landschaft. Positiv zu werten ist ebenfalls die klare Grundrisssprache und Struktur, welche für einen wirtschaftlichen Skelettbau unabdingbar ist.
Städtebaulich legt sich das neue Gebäude an die Nordseite des Grundstücks. Somit entsteht ein großer Außenbereich welcher als Campus zwischen Neubau, Oberstufentrakt, Sporthalle und Realschule ablesbar ist. Hier entsteht ein zentraler Treffpunkt mit hoher Außenraumqualität. Die geforderten Parkplätze sind harmonisch an der Zufahrtsstraße in die neue Grünanlage integriert. Die Zufahrt zu den Behinderten-Parkplätzen und Anlieferung über den Campusplatz müssen hinterfragt werden. Terrassenförmig schmiegt sich der Außenraum von Realschule zur Sportanlage entlang des neuen Baukörpers.
Der bestehende Oberstufentrakt ist durch den baulichen Übergang des 6-stöckigen Gebäudes ins Gelände integriert und wird Teil des Campusgedankens. Der Zugang von der Bushaltestelle erfolgt direkt über einen großen Vorplatzbereich im 2. Obergeschoss.
Das Raumprogramm ist erfüllt und bietet mit seinen Innenhöfen und frei bespielbaren Innenbereichen eine hohe Qualität. Die Mensa ist markant im Eingangsbereich angeordnet und geht nahtlos in die Terrasse des Außenbereichs über. Die Verwaltung und der Lehrerbereich sind im 2. Obergeschoss geplant. Vom 2. Haupteingang vom Busbahnhof her ist dieser Bereich gut erreichbar. Die offenen Bereiche und Flure lassen Kommunikation und Freiarbeit zu. Lediglich die Aula weist durch ihre Eingeschossigkeit eine in der Höhe beengte Situation auf. Durch Aufzüge und Wegebeziehungen im Außenbereich ist die Barrierefreiheit des Entwurfs gegeben.
Der Entwurf wirkt transparent und hell und bietet mit seinem ständigen Bezug zum Außenbereich eine optimale Aufenthaltsqualität.
Die Wirtschaftlichkeit des Bauvorhabens ist durch das positive Verhältnis von NUF zu BGF gegeben. Die klare Form, die Mehrstöckigkeit und der konsequent wirtschaftliche Umgang mit den Raumflächen lassen einen wirtschaftlichen Bauablauf erwarten.