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Verhandlungsverfahren | 07/2020

02010301 – Neubau Schulkindergärten – MSS Hengstäcker 2, Neubau Schulkindergärten – MMS Hengstäcker 2in Stuttgart – Möhringen

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Zuschlag

architektei mey gmbh

Architektur

Erläuterungstext

Städtebauliche Einordnung
Der Neubau Hengstäcker 2 orientiert sich in seiner Körnung, an den bestehenden Schulbauten des Campus Hengstäcker. Durch die Aufnahme der direkten Nachbarbebauung der Bodelschwinghschule wird der Baukörper in der vorhandenen Figuration verankert. Durch die Prägnante Kantenbildung und eine angemessene Gebäudehöhe, schließt der Neubau den Schulhof nach Westen hin ab. Das, durch den Bebauungsplan vorgegebene, Baufeld wurde -bis auf die vorabgestimmte Überschreitung der östlichen Baulinie - eingehalten.

Freianlagen
Durch die städtebauliche Ausrichtung entsteht zwischen der Erweiterung der Bodelschwinghschule und dem Neubauvolumen eine gemeinsame Freifläche, die gemeinsam genutzt werden kann und die Themenschwerpunkte Spaß, Spielen und Toben hat. Funktional ist diese aktive Freifläche dem Therapieraum im Gebäude zugeordnet. Des Weiteren bietet diese Fläche die Möglichkeit, bei schönem Wetter, gemeinsam im Freien zu essen. Die westliche Freifläche ist im Wesentlichen als grüner ungestalteter Außenbereich geplant, sodass die Kinder eigene Erfahrung im Erkunden von Pflanzen sammeln können. Ergänzt wird diese Fläche durch einen großzügigen Sandkasten, in dem die Außenrutsche aus dem Obergeschoss endet.
Umlaufend ist im Erdgeschoss eine Terrassenfläche angeordnet, die die Klassenräume ins Freie erweitern. Diese sind als Transfährbereich des Innen- und Außenraumes zu verstehen und stellen ein zusätzliches Raumangebot für Lern- und Spielflächen dar. Ebenso ermöglicht die durchgängig befestigte Fläche den mobil eingeschränkten Kindern, die Freifläche ringsum eigenständig zu erschließen. An der nördlichen Fassadenkante sind die, gemäß LBO geforderten, 40 Fahrradabstellplätze (8 je Gruppenraum), im direkten Bezug zum Haupteingang untergebracht. Diese sind über das Treppenhaus auch mit dem Verwaltungsbereich im Obergeschoss verbunden. Der Neubau der MMS-Schule wurde so platziert, dass er zum großen Teil in der Kontur des bestehenden - abzubrechenden – Schulbaus liegt. Dadurch beschränkt sich der Eingriff in den Baumbestand auf ein Minimum, sodass die meisten bestehenden Bäume zu erhalten sind. Diejenigen Bäume die während der Bauphase gefällt werden müssen, werden an der nördliche Gebäudekannte und in der westlichen Freifläche neu gepflanzt.
Die Spielgeräte in den jeweiligen Außenbereichen sind so konzipiert, dass sie die Aktivität der Kinder anregen und so herzustellen das eine eigenständige Benutzung ermöglicht wird.

Gebäudekonzeption
Der wesentliche Entwurfsansatz bestand darin: ein Gebäude zu entwickeln das die Kommunikation der einzeln Klassenverbände in den Mittelpunkt stellt, sowohl in der horizontalen als auch in der vertikalen. Mittels einer lebhaften und hoch frequentierten Mittelzone sind alle Hauptfunktionen der Schule miteinander verbunden. Diese Mittelzone vereint unterschiedliche Funktionen, neben der Erschließung finden hier auch die gemeinschaftlichen Aktivitäten statt. Sobald die beiden seitlich angeordneten Funktionsbereiche verlassen oder das Gebäude über den Schulhof betreten wird, befindet man sich im offen gestalteten Zentrum des Gebäudes. Das zentrale Element dieser Aktionsfläche bildet der zweigeschossige Lichthof, der das Gebäudeinnere belichtet und die beiden Geschosse miteinander verbindet. Dem Lichthof sind direkt die Garderoben zugeordnet, die im Schulalltag eine wesentliche Funktion abbilden. Durch die gesteigerten Anforderungen an den Garderobenbereichen sind diese großzügig in den Flurbereichen vor den Klassenräumen angeordnet. Um ein möglichst komfortables Ankommen im Schulgebäude zu ermöglichen sind die Garderobenbereiche vom Flur – der eigentlichen Verkehrsfläche – getrennt, damit jedem/jeder Schüler/rinn die individuelle Zeit gegeben werden kann, die benötigt wird um einen guten Start in den Schultag zu haben. Zusätzlich sind jedem Garderobenbereich eine Parkplatznische zugeordnet, um die Garderobenbereiche frei von abgestellten Hilfsmittel zu halten. Für das Umziehen, beim Ankommen oder Verlassen des Gebäudes, ist ausreichend Platz das die Kinder mit Hilfsmittel in den Garderobenbereich können. Nach dem Umziehen wird dann das Hilfsmittel in der Parknische verwandt.

Erschließung und innere Struktur
Der neu gebildete Vorplatz des zentralen Schulhofes erschließt sowohl die bestehende Bodelschwinghschule (über das bestehende Vordach), als auch den Schulneubau. Über den Windfang, der sich über die gesamte Breite der Kommunikationsfläche erstreckt, gelangt man auf den großen Marktplatz im Erdgeschoss. Diesem sind direkt der Therapie- und Speiseraum zugeordnet, sodass diese aktiven und kommunikativen Bereiche eine funktionale Synergie ergeben. Über den Markplatz erreicht man das Treppenhaus und den Aufzug der das Obergeschoss erschließt. Die funktionale Anordnung der wesentlichen Lernbereiche ist in beiden Geschossen identisch. Jeweils gelangt man von den großen Marktplätzen, entlang des Lichthofes, zu den kleinen Marktplätze, die wiederum die jeweils zwei Klassenverbände miteinander verbinden. Diese kleinen Marktplätze bieten die Möglichkeit die Lernaktivitäten übergeordnet den Klassen/Gruppenräumen miteinander zu verbinden. Diese Aufweitung der Flure wird als kreative Zone verstanden, in der die Kinder singen, tanzen, basteln, lernen, spielen und größere Stuhlkreise abhalten können.
Der Zugang zu den Freiflächen erfolgt in beiden Geschossen über den kleinen Markplatz, an den Parknischen vorbei. Im Erdgeschoss ist der Ausgang ebenerdig, im Obergeschoss erfolgt der Zugang über die Außentreppe-/Außenrutsche oder das Treppenhaus an der westlichen Fassade. Analog zu der Terrassen-Situation im Erdgeschoss sind die Klassenräume im Obergeschoss, durch den umlaufenden Balkon, in den Außenraum erweitert.

Brandschutz
Das angedachte Brandschutzkonzept sieht vor, das Gebäude pro Geschoss in zwei Nutzungseinheiten zu gliedern. Bedingt durch die Größe der Nutzungseinheiten ist es notwendig, dass von jedem Aufenthaltsraum ein direkter Fluchtweg ins Freie vorhanden sein muss. Durch die Unterteilung in zwei Nutzungseinheiten wird erreicht, dass auf die Anordnung von notwendigen Fluren verzichtet werden kann und hierdurch lediglich an die trennenden Bauteile (horizontal und vertikal) der Nutzungseinheiten Brandschutzanforderungen gestellt werden. Um einen direkten Fluchtweg ins Freie zu ermöglichen ist im Obergeschoss ein umlaufender Balkon geplant. Von jedem Aufenthaltsbereich im Obergeschoss gelangt man über den Balkon in einen der beiden notwendigen Treppenräume. Das Brandschutzkonzept folgt den Empfehlungen des AGBF zu Lernlandschaften größer 400 m².

Materialität
Der Ersatz-Neubau Hengstäcker 2 ist in einer Holz-Verbund-Bauweise geplant. Das Untergeschoss – bis OK Geschossdecke über UG – wird in einer Stahlbetonkonstruktion errichtet, um die notwendige Abdichtung herstellen zu können. Ab der Geschossdecke über UG, wird das Gebäude in einer Holzskelettbauweise errichtet. Die massiven Holzdecken werden durch eine Aufbetonschicht ergänzt, um die notwendigen Anforderungen, die an die Decken gestellt werden, abbilden zu können. Die Dachfläche wird mit einer extensiven Dachbegrünung versehen. Der umlaufende Balkon erhält eine vertikale Struktur, die zum einen als gestalterisches Mittel eingesetzt wird und zum anderen die Absturzsicherung des Obergeschosses darstellt. Im Innenraum werden flächige Bodenbeläge eingebaut, die im Zusammenspiel mit der sichtbaren Holzkonstruktion und den Holzwänden ein harmonisches Bild generieren. Die Deckenuntersichten sind mit akustisch wirksamen Holz- Baffeln abgehängt, die die Konstruktionsrichtung des Holzbaus betonen und den Räumen eine angenehme Akustik verleihen.
lageplan

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modell

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piktogramm

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skizze

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