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Verhandlungsverfahren | 07/2020

Erweiterung der Carl-Götze-Schule am Standort Brödermannsweg 2 in Hamburg – Objektplanung gem. §§ 33 HOAI

Erdgeschoss Ansicht Norden

Erdgeschoss Ansicht Norden

Zuschlag

Winking · Froh Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Der nach wie vor ungebrochene Zuzug in die Metropole machte eine Erweiterung der Carl-Götze-Schule in Hamburg Groß-Borstel erforderlich. Der Entwurf für den Neubau verbindet die lockere Struktur der Bestandsgebäude und schafft einen neuen Bezug zum Straßenraum und eine einladende Eingangssituation zum Schulgelände hin. Die prismatische Gliederung des Neubaus aus zwei versetzten Bauteilen schafft zum Brödermannsweg einen neu gefassten Eingangsbereich mit Zugang zu Neubau und Schulhof. Die geplante Geschossigkeit nimmt die Staffelung der Höhen aus dem Bestand auf und entwickelt diese als gestalterisches Thema für die Carl-Götze-Schule weiter. Mit dem vorhandenen Baumbestand entsteht eine sehr hohe Qualität im Außenraum.

Innere Disposition

Im Schnittpunkt der versetzten Bauteile liegt der Haupteingang zwischen Mensa und Flächen für den Unterricht. Die innenliegende Haupttreppe führt in der direkten Verlängerung des Eingangs in die beiden Obergeschosse. Aus der prismatischen Gebäudeform entwickelt sich in den Unterrichtsbereichen eine trapezförmige Mittelzone, die neben der Erschließung zusätzlichen Raum für besondere pädagogische Angebote bietet. Mit der Öffnung der Fassade nach Norden erhält diese Zone eine hohe Aufenthaltsqualität. Die Räume für die Vorschule und den Unterricht entsprechen den Flächenvorgaben aus dem Raumprogramm. Aufgrund der sehr effizienten Erschließung können die Differenzierungsflächen etwas größer geplant werden.
Die Flächen für Verwaltung, Schulleitung und Bibliothek liegen in den Obergeschossen jeweils zusammengefasst neben der Haupttreppe, so dass diese unabhängig von den Erschließungszonen der Unterrichtsbereiche zugänglich sind. Die Mensa im Erdgeschoss kann als nicht überbauter Bereich stützenfrei ausgeführt werden und bietet damit die Möglichkeit einer multifunktionalen Nutzung. Mit der beiläufigen Anordnung der Küche hinter der Haupttreppe erhält der Raum von drei Seiten Tageslicht und verbindet sich mit dem baumbestandenen Freiraum der Eingangszone.Die Toilettenräume für Schüler sind zusammengefasst im Erdgeschoss angeordnet. Im Obergeschoss sind gesonderte Toiletten für Lehrer und die Bibliothek vorgesehen.

Kompartments

Der dreigeschossige Hauptbaukörper gliedert sich in der inneren Organisation wie auch in der brandschutztechnischen Definition in jeweils 3 Kompartments mit unter 200m² BGF. Durch die Verbindung von Erschließungszone und Unterrichtsbereich in jeweils einem Kompartment werden Verbindungen von Lernlandschaften ohne Brandschutzanforderungen möglich. Mit der Anordnung der Nebentreppe im Süden ist jedes Kompartment an einen Treppenraum direkt angebunden, der zweite Fluchtweg erfolgt jeweils über ein angrenzendes Kompartment. Die Mensa und die Küche stellen jeweils einen eigenen Brandabschnitt dar.

Konstruktion und Material

Der geplante Neubau bezieht sich in Maßstäblichkeit und dem Material der Fassaden auf die Bestandsgebäude. Die gleichmäßige Anordnung der Pfeiler in den Fassaden in Verbindung mit tragenden Innenwänden zu den Erschließungszonen erlaubt eine hohe Flexibilität in der Anordnung und Größe von Unterrichtsräumen und Differenzierungsflächen.

Der Neubau ist als massiver Mauerwerksbau mit einer äußeren Verblendschale geplant. Die Brüstungsfelder zwischen den klassisch vermauerten Verblendpfeilern sind leicht zurückversetzt und erhalten mit Kreuzfuge gesetzte Ziegelriemchen. Dieses Thema aus den Fassaden der bestehenden Hauptgebäude wird mit dem Material des Ziegels neu interpretiert. Die feine Gliederung der Fassaden wird durch den Verzicht auf eine Attika verstärkt. Mit einer Gefälledämmung in Form eines Walmdaches und einer aufgesetzten Rinne wird umlaufend eine niedrige Aufbauhöhe erreicht.

Die zurückhaltende Moderne mit dem ortsverbundenen Material des roten Ziegels ist das Leitmotiv für den Neubau. Eine offene, vertikal gegliederte Fassade in den befensterten Bereichen in Kombination mit größeren geschlossen Ziegelflächen an den Ecken schafft einen spannungsvollen Kontrast aus Transparenz und Masse.
Lageplan

Lageplan

1. Obergeschoss

1. Obergeschoss

Ansicht Süden

Ansicht Süden

Ansicht Osten

Ansicht Osten