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Einladungswettbewerb | 07/2020

Wohnbebauung an der Semmelweissstraße in Leipzig

2. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

KLM-Architekten Leipzig GmbH

Architektur

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Aufgabe einen Auftakt und Endpunkt an der Straße des 18. Oktober zu setzten gelingt den Verfassern mit einem klaren städtebaulichen Konzept. Die gewählten Gebäudetypologien bilden ein aufeinander abgestimmtes Ensemble, und korrespondieren mit den Typologien des städtebaulichen Umfelds.

Selbstverständlich ergänzen das 18-geschossige Hochhaus und die 7-geschossigen Solitäre die städtebauliche Struktur. Die offene Bauweise schafft angemessene Abstände zwischen den einzelnen Bauköpern. Mit dem südlichen Solitär rückt die neue Bebauung unmittelbar an die Semmelweisstraße. In dem stadträumlichen Kontext ist dieser Vorschlag nicht überzeugend.

In der Konsequenz der städtebaulichen Setzung erfolgt die Erschließung der einzelnen Gebäude über eine innere Wohnstraße, die gleichzeitig die Anforderungen des Brandschutzes erfüllt. Durch die Freistellung des Hochhauses entstehen im Norden und Westen Vorplätze, mit Zufahrt der Tiefgarage und Flächen für die Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss.

Der geforderte Wohnungsschlüssel ist in den verschiedenen Gebäudetypologien grundsätzlich gut umgesetzt. Die 7-geschossigen Solitäre sind jeweils als 4-Spänner konzipiert, im Hochhaus variieren die Grundrisse von 4- bis 10- Spännern pro Etage. Die kleineren Einheiten sind sinnvoll in den unteren Geschossen untergebracht.

Der großflächige Hochhausabdruck führt in einzelnen Bereichen zu ungünstigen Raumzuschnitten und schlechten Belichtungen. Besonders betroffen sind kleinere Wohneinheiten. Das differenzierte Fassadenbild wird kontrovers diskutiert. Die Angemessenheit der Fassaden wird hinterfragt und im Kontext der Nachbarschaft als nicht überzeugend bewertet. Die Plastizität der Fassade und die Wahl des Fassadenmaterials erscheinen in dem vorgegebenen Kostenrahmen nicht realisierbar. Die geplante Konstruktion der Spannbetondecken wird als zu aufwendig und kostenintensiv eingeschätzt.

Insgesamt überzeugt die Arbeit mit ihrem klaren städtebaulichen Konzept und der konsequenten Umsetzung des Programms. Das Konzept bietet ein gutes Potential für eine weitere Bearbeitung.