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Einladungswettbewerb | 08/2020

Neubau einer Zentrale fĂĽr das Rote Kreuz Steiermark in Graz (AT)

Vogelperspektive / Visualisierung Lamb3D

Vogelperspektive / Visualisierung Lamb3D

3. Preis

ZT Arquitectos Lda. - Zinterl Architekten ZT GmbH

Architektur

LAMB 3D

Visualisierung

Erläuterungstext

Der Gebäudekomplex des Roten Kreuzes Steiermark dient als Zentrale dieser wesentlichen Organisation
und markiert den Auftakt der Entwicklung in diesem zukĂĽnftigen Stadtbereich.
• Die Gebäudemasse wird an die neue Erschließungsstraße Richtung Norden gesetzt.
• Der Vorplatz und die Zufahrten erfolgen von Norden, die fußläufige Anbindung Richtung Westen zur
Straßenbahnlinie. Richtung Süden werden die Freiräume entwickelt.
• Die Baumasse wird in 3 Bauteile gegliedert, welche den Vorplatz aufspannen:
◦ Das Hauptgebäude mit Büros und Leitstelle, mit einem markanten hohen Teil, sowie dem
flachen Sonderbauteil
â—¦ Die Hochgarage mit weiteren Funktionen
â—¦ Der Kindergarten
• Im neuen westlichen Kreuzungsbereich werden der hoch aufragende Bürotrakt, sowie der
Sonderbaukörper (Leitstelle/Seminarzentrum) markant im öffentlichen Raum die Bedeutung der
Institution verdeutlichen.
• Der Vorplatz „empfängt“ die Benutzer, Mitarbeiter, Besucher, Lernende und leitet in das „öffentliche
lebendige“ Erdgeschoss mit dem Cafe an der Nahtstelle zwischen Seminarzentrum und Speisesaal.
Klar ersichtlich der ErschlieĂźungskern mit Treppe und Liften in die Obergeschosse.
• Im Osten befindet sich die „grüne Box“ mit dem Blutspendedienst, SAN Arena und den Stellplätzen,
sowie der Zufahrt fĂĽr alle Dienste, Besucher und Mitarbeiter,
• und in geschützter Lage im Südbereich befindet sich der Kindergarten mit dem entsprechend
abgeschirmten AuĂźenbereich.

Die Funktionen spiegeln sich in der volumetrischen Komposition wieder.
• Der Hochpunkt mit den 4 Bürogeschossen – dieser Bereich mit einer einfachen statischen
Tragwerkslösung für die kleinflächigere Nutzung als Bürobereich.
• Dazu der flachere westliche Bereich mit der Leitstelle – dieser Bereich beinhaltet die großflächigen
Räume auf beiden Geschossen und die dies ermöglichenden statischen weitgespannten Tragwerke.
• Der gesamte Trakt mit den beiden Teilbereichen erhält eine durchgehende Fassadengestaltung,
wobei sich die entsprechenden Funktionen wie Leitstelle oder BĂĽro in der Fassade spiegeln.
Glasbereiche, Fixverglasungen, Ă–ffnungsflĂĽgel oder Metallpaneele geben der Fassade eine
lebendige Gestalt. Die Tiefenwirkung der Profile verstärkt das Erscheinungsbild der Institution.
• Als Basis dient das Erdgeschoss mit dem Eingang, der Küche inklusive Anlieferung, dem
Speiseraum mit dazugehörigem Freibereich, der Rezeption, einigen Büros sowie den
Mehrzweckräumen rund um einen zentralen – von oben belichteten – Aufenthaltsbereich. Der
gesamte Seminarbereich ist direkt mit den Gartenanlagen verbunden. Die Mehrzweckräume können
flexibel in den Raumkonfigurationen benutzt werden.
• Vom Rezeptionsbereich erreicht man die zentrale Erschließung, die Bürogeschosse sind in
kompakter Form angeordnet und ermöglichen eine flexible Arbeitswelt.
• Im Quadrat der Obergeschosse sind ringförmig außen die Bürozonen angesiedelt, in der Mitte
befinden sich die Besprechungszonen, sowie die Kommunikationszonen (meeting points) und
ermöglichen einen regen Austausch von Ideen und Gesprächen. Zentral angeordnet gibt die „grüne
Oase“ als Innenhof Licht und Luft und schafft eine besondere Identität dieser Arbeitsbereiche. Die
Departments könne entsprechend verortet werden. Büroorganisationen wie Einzelbüro, Kombibüro
oder offenere BĂĽrolandschaften sind angedacht und dargestellt.
• Die Leitstelle wird im Obergeschoss 1 angeordnet. Vierseitig erfolgen der Ausblick und die
Belichtung der Leitstelle und der 16 Bezirkszonen durch die quadratische Ausformulierung des
Raumes. Der Sicherheitsbereich ist klar definiert und vom restlichen BĂĽrobereich abgeschieden.
Durch die weitgespannte statische Ausformung werden zukĂĽnftig funktionelle Anpassungen und
Möblierungen ermöglicht.
• Das Untergeschoss beinhaltet die geforderten Archive und Lagerräume, sowie Technikzonen. Lifte
erschlieĂźen das UG.
•
Die „grüne Box“ - Berankungen mit entsprechenden Pflanztrögen und Bewässerungen zur
Verbesserung des Mikroklimas - beinhaltet auf dem Erdgeschoss die geforderten Bereiche des
Blutspendedienstes, Werkstätten, Einsatzfahrzeuge, sowie die Ausbildungsbereiche der SAN Arena
mit dazugehöriger Terrasse Richtung Süden. Darüber befinden sich die geforderten Stellplätze
inklusive der PV Anlage.
• Der Kindergarten befindet sich im südlichen Bereich und liegt geschützt mit seinen
Gruppenbereichen und dazugehörigen Freiraumgestaltungen abseits der RK Funktionen.
Entsprechende Raumgestaltungen mit unterschiedlichen Höhen und Materialien wie Holz betonen
die lebendige Atmosphäre. Die Anbindung zur Küche erfolgt im Westen.

Freiraumgestaltungen
• Entlang der Straßenzüge (Herrgottwiesgasse und neue Erschließung Nord) werden die
Baumbereiche vorgesehen.
• Der Vorplatz dient als Zugangs- und Aufenthaltsbereich der gesamten Anlage.
• Die „öffentlichen„ Funktionen wie Mehrzweckbereich und Speisesaal erhalten Terrassen, und der
Freiraum wird als Kommunikationszone mit Pergolen, Sitzbereichen, Wasserflächen gestaltet und
dient als Studierbereich oder als Pausenzone der Seminare.
• Der Kindergarten erhält den entsprechenden Freiraum mit Spielzonen und Bewegungsflächen.

Erweiterungen
• Unterschiedliche Szenarien hinsichtlich zukünftiger Weiterentwicklungen werden angedacht.
• Der Kindergarten kann in südwestlicher Richtung erweitert werden, und entsprechende Freiflächen
stehen zur VerfĂĽgung.
• Falls zusätzliche Flächen im Bürobereich erforderlich werden, bietet sich der Bereich auf der
Leitstelle an, da die Organisation von BĂĽrobereichen einfach erweitert werden kann und der Bestand
im Falle des Ausbaus nicht berĂĽhrt wird

Beurteilung durch das Preisgericht

Das inhaltliche Programm wird in drei Gebäuden organisiert, welche - ausgehend von der Zufahrt und dem Außenauftritt im Norden - geschickt auf dem Bauplatz verteilt werden und in ihrer Stellung zueinander, zusammen mit einer angemessen gestaffelten Höhenentwicklung, einen gut geschnittenen, einladenden Vorplatz generieren. Dieser übernimmt die wesentlichen Aufschließungsfunktionen und entwickelt darüber hinaus das Potenzial als attraktives Außenfoyer erlebt zu werden. Diese äußere Übersichtlichkeit und leichte Orientierbarkeit findet ihre Fortsetzung in der organisatorischen Klarheit und Flexibilität bei den internen, funktionalen Zusammenhängen, wodurch die Möglichkeit zur Ausbildung einer zukunftsorientierten Arbeitswelt gegeben ist.

Beginnend beim statisch konstruktiven Konzept bis hin zu den sauber durchgebildeten, differenzierten Fassadengestaltungen des zentralen Bürogebäudes im Zusammenspiel mit dem begrünten Parkhaus und dem flach gehaltenen Kindergarten im Süden zeugt das Projekt von der professionellen Kompetenz der PlanerInnen.

Im Zusammenhang mit der angestrebten Ensemblebildung wird der Umstand kritisch hinterfragt, dass das Parkhaus in seiner volumetrischen Präsenz und vorgeschobenen Rolle als Mitspieler bei der Platz- und Adressbildung eine, unter Umständen, unangemessene Bedeutung erfährt und insofern andere, behutsam entwickelte atmosphärische Qualitäten konterkarieren könnte.

Insgesamt ein wertvoller Beitrag mit durchdachter Landschaftsgestaltung und gut nutzbaren
Freibereichen.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Ansicht Eingang

Ansicht Eingang

Schnittansicht

Schnittansicht

Schnittansicht

Schnittansicht