Europäischer Architekturpreis Metalldächer und -fassaden 2008

Für die Erweiterung und den Umbau der Gerhart-Hauptmann-Schule wurde 2001 ein Masterplan erstellt, mit dem trotz Erweiterungs- und Umbaumöglichkeiten die begrenzten Freiflächen der Grund- und Hauptschule geschont bleiben konnten.
2002 wurden an der Nordseite des Schulgebäudes als erste Maßnahme eine weitere Turnhalle auf die bestehende Turnhalle aufgebaut und die Arkaden zu Schulräumen umgenutzt.

Die aktuelle Erweiterung für die Hauptschule der Gehart-Hauptmann-Schule erfolgte im Rahmen des IZBB-Programms.
Der Neubau nimmt die Grundstruktur des „Schuster-Typs“ in Erschließung und Stützenstellung auf. Er fügt sich dadurch ganz selbstverständlich in das Gesamtkonzept ein und zeigt, wie auch die erste Erweiterung an der Nordseite, nicht zuletzt durch die Gestaltung der Metallfassade, seine Eigenständigkeit.

Der eingeschossige Baukörper steht auf Sichtbetonstelzen im südlichen Schulhof der Grundschule und verbindet durch zwei verglaste Brücken den Neubau mit den Treppenhäusern des Schulgebäudes. Diese Brücken werden durch raumhohe und sichtbar belassene Holz-Fachwerkträger getragen.

Im Inneren zeigt sich die Holzbauweise in den großformatigen Fensteröffnungen und in der Wandverkleidung in Flur und Mensa. Neben den Holzverkleidungen bilden der einheitliche, rot beschichtete Gussasphaltboden und die grünen Türzargen frische farbliche Akzente.

Der lange und schlanke Bau ist als Einbund mit Projekt-, Aufenthaltsräumen und Cateringküche nach Süden und einer Mensa für 70 Schüler zur Ostseite geplant. Diese öffnet sich mit einer raumhohen Verglasung nach Norden und gibt den Blick in die Weinberge und den Waldsaum oberhalb der Stadt frei.

Das aufgeständerte Gebäude wurde über die bestehenden, außen liegenden Toiletten gebaut und verbindet diese nun regengeschützt mit dem eigentlichen Schulgebäude. Der Neubau wird zur überdachten Pausenhalle für die Grundschule. Mit dem Aufzug wird der Ganztagesbereich und Teile der bestehenden Schule barrierefrei erschlossen.

Der Ganztagesbereich wurde als vorgefertigter eingeschossiger Holzrahmenbau auf einem Betontisch aufgestellt, um eine schnelle Bauzeit bei laufendem Schulbetrieb zu ermöglichen und den Schulhof möglichst schnell wieder zur Nutzung zur Verfügung zu stellen.