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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2020

Neubau des Amtsgerichts Bitburg

Visualisierung

Visualisierung

Anerkennung

Preisgeld: 3.466 EUR

GMS ARCHITEKTEN

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf schlägt als Baukörper für das neue Amtsgericht Bitburg einen dreigeschossigen Kubus vor, der sich als Solitär zwischen die angrenzende Wohnbebauung stellt. Aufgrund der Kompaktheit gelingt es dem Entwurf, ein hohes Maß an Freiflächen um das Gebäude freizuhalten und auf der Südostecke des Grundstücks einen großzügigen Garten für die Mitarbeiter anzubieten. Das Nachhaltigkeitspotential dieses Beitrags wird dementsprechend hoch eingeschätzt. Die den Besuchern angebotenen Freifläche, ein zugleich als Parkplatz genutzter Vorplatz, bietet demgegenüber wenig Aufenthaltsqualitäten. Fehlende Rückzugsorte und die schwellenlose Verbindung mit dem öffentlichen Raum der Straße lassen den Platz wenig geeignet erscheinen, um so Situationen wie Warten, Sich-Austauschen und Diskutieren aufzunehmen. Der nahezu unvermittelte Eintritt vom Parkplatz ins Gebäude sowie die insgesamt enge und räumlich unbefriedigende Foyersituation lassen auch für die Besuchersituation im Gebäude wenig Aufenthaltsqualität vermuten. Das Raumprogramm ist demgegenüber klar und effizient organisiert. Die Platzierung der Sitzungssäle im Kern des Gebäudes und die damit verbundene Hervorhebung ihrer zentralen programmatischen Bedeutung sind als Entwurfsgedanke lobenswert und auch hinsichtlich der Zugänge für Besucher, Mitarbeiter und Häftlinge funktional gut gelöst. Erkauft wird diese Lösung durch eine reine Oberlicht-Belichtung der Säle, die aus Sicht der zukünftigen Nutzer nicht vorstellbar ist. Die strenge dunkle Natursteinfassade wird aufgrund der ernsten und existenzialistischen Anmutung positiv bewertet. Dennoch stellt sich die Frage, inwieweit die Undifferenziertheit und Einheitlichkeit der Fassade einer so komplexen Arbeit wie der Rechtsprechung im öffentlichen Raum angemessen Ausdruck zu geben vermag.

Nachhaltigkeit
Der Entwurf birgt hohes Nachhaltigkeitspotential. Der geringe Versiegelungsgrad des Grundstücks sowie die Möglichkeit der Regenwasserretention durch das Gründach werden positiv beurteilt. Durch die gewählte Stahlbetonbauweise ohne Einsatz nachwachsender Rohstoffe in der Primärkonstruktion wird eine mittelmäßige ökologische Qualität erwartet. Durchschnittliche Lebenszykluskosten durch ein kompaktes Gebäude und hohe Flächeneffizienz stehen in Aussicht. Insgesamt bietet der Entwurf gute Voraussetzungen zum Erreichen guter Nachhaltigkeitsparameter.
Lageplan

Lageplan