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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2020

Neubau einer Kindertagestätte in Helmbrechts

Anerkennung

Preisgeld: 2.000 EUR

B19 Architekten BDA

Architektur

modellwerk weimar | Architekturmodelle, Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Erläuterungstext

Entwurfsidee – Städtebauliches Konzept
Ziel des Entwurfs ist die Schaffung einer identitätsstiftenden und zeitgemäßen Kindertagesstätte, die in der heterogenen Umgebung einen ruhigen Pol setzt, trotz ihres Volumens nicht dominant wirkt und zu allen Seiten hochwertige Aussenräume ermöglicht. Unser Gebäude besteht daher aus drei eingeschossigen Baukörpern deren kreisrunde Grundformen sich überschneiden.
Der Kreis als Archetypus wird von den Kindern leicht erkannt und kann als räumliche Erfahrung erlebt werden. Es entsteht ein hohes Maß an Identifizierung mit dem Ort und ein Gebäude mit Erlebnischarakter. Die runde Form nutzt das Grundstück optimal aus, ermöglicht einen weichen Übergang zur Nachbarbebauung und schafft großzügige, spannende Freiräume, die aus dem Gebäude heraus gut nutzbar sind und dazu einladen erkundet und bespielt zu werden. Die drei Gebäudeteile bilden die geforderten Programmflächen ab und sind durch unterschiedliche Gebäudehöhen leicht lesbar.

Funktionalität
Das Gebäude ist durch die drei Kreise klar und selbstverständlich organisiert. Der westliche Baukörper beinhaltet Bereiche für die Betreuung von Krippenkindern, im mittleren Baukörper befinden sich der Haupteingang sowie die Gemeinschaftsflächen mit Küche, Mensa, Bewegungsraum und Verwaltung, im östlichen Baukörper werden die Kindergartenkinder betreut.
Der Haupteingang ist zur Straße hin orientiert und überdacht. Er bildet durch die geschwungene Bauform eine einladende Geste, die alle Willkommen heißt und in das Haus geleitet.
Im großzügigen Foyer ist Platz für eine Informations- und Kommunikationszone mit angeschlossenen Elternraum. Man gelangt vom Foyer aus direkt in den Eingangsbereich der Krippe, in die Verwaltung mit dem Leitungsbüro und in den Flur des Kindergartens.
Die Flure und Garderoben sind als Bewegungs- und Erlebnisflächen mit Rücksprüngen und Aufweitungen angelegt. So wird die Erschließungsfläche als „Spielflur“ auch ein attraktiver Aufenthaltsraum.
Die Mensa mit Gemeinschaftsküche und der Bewegungsraum bilden die gemeinsame Mitte des Hauses. Diese Räume können sich zum Flur hin öffnen und so auch zusammengeschaltet werden. Dies ermöglicht flexible Nutzungen z. B. für Elternabende und kleine Feste und ist transparent für Kinder, Erzieher und Eltern.
Die Aufenthaltsräume im Kindergarten und in der Kinderkrippe sind um eine zentrale mit Dachfenstern belichtete Garderobe gruppiert und liegen an der Aussenwand mit großzügigen Fensteröffnungen, eigenen überdachten Terrassen und direktem Bezug zum Garten. Die Räume verfügen über Fenstersitz, -bau, -lese und –zeichenplätze. Es gibt für Kinder zugängliche Einbaumöbel sowie mobile, wandelbare, den Nutzungen entsprechende Möblierungsvarianten. Durch die geschwungene Aussenwand hat jeder Aufenthaltsraum eine spannende Wand- und Fensterfläche für Ausstellungen, Lichtverläufe, Theater- und Rollenspiele. Der Zugang der Kindergartenkinder in den Garten liegt als Schmutzschleuse am Eingang zur Kita und wird von beiden Gruppen gemeinsam genutzt.
Im Krippenbaukörper befindet sich ein eigener Essbereich zwischen den Gruppenräumen und ist so für Erzieher und Kinder von allen Seiten leicht zugänglich. Die Gruppenräume verfügen über eine eigene geschützte Terrasse, einen Zugang zum Sanitärbereich und zum Schlafraum und über die Schmutzschleusen gelangt man direkt in den Garten. Durch die runde Form des Gebäudes ergeben sich geschützte Bereiche welche Geborgenheit vermitteln. Einen ungehinderten Blick nach draußen ermöglichen die bodentiefen Fenster. Die Räume bieten gute Möglichkeiten flexibler Möblierungsvarianten und den Einbau von Spielpodesten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt hinsichtlich der äußeren Gestaltung insbesondere durch die konsequente Umsetzung des dreifachen Zylinder-Motivs. Durch die gelungene Verschnei-dung dieser drei Zylinderelemente entsteht eine Kompaktheit, die viel Raum für die sinnvoll angeordneten Außenanlagen schafft. Die Umsetzung der äußeren Zylinder- bzw. Kreisformen in die innere Grundrissgestaltung ist weitgehend sehr überzeugend gelungen. Die Nutzungen „Krippe“, „Kindergarten“ und „Gemeinschaftseinrichtungen“ sind jeweils konsequent einem dieser Zylinderelemente zugeordnet. Die jeweiligen Raumzuschnitte und die räumlichen Anordnungen funktionieren dabei gut und sind ansprechend dimensioniert. Lediglich die teilweise recht schmalen Flure nehmen der ansonsten geschickt gelösten Grundrissgestaltung stellenweise ihren Charme. Für die Anordnung der Sanitärräume im Krippenbereich wären ggfs. alternative Lösungen zu suchen – hier fehlt die direkte Zugänglichkeit von außen. Die Anordnung des Eingangsbereichs und der Stellplätze ist hingegen gut gelungen. Städtebaulich erscheint die Entwurfsidee der drei Zylinderelemente im vorhandenen baulichen Kontext jedoch zumindest fragwürdig.
Modell - modellwerk weimar

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