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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2020

Neubau des Rebstockbades in Frankfurt am Main

Zugangsperspektive

Zugangsperspektive

Anerkennung

Preisgeld: 33.000 EUR

Kauffmann Theilig & Partner, Freie Architekten BDA, Partnerschaft GmbB

Architektur

Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha GmbH

TGA-Fachplanung

Gänßle + Hehr Landschaftsarchitekten PartGmbB

Landschaftsarchitektur

Liebenwein Objekt-Modellbau

Modellbau

Erläuterungstext

Grundstück Städtebau Landschaftsraum

Der Rebstockpark mit den angrenzenden Grünräumen ist ein wichtiges stadträumliches und klimatisches Element im Westen Frankfurts – im Kontext der Stadt aber auch im Erleben der unmittelbaren Nachbarschaft.

Wir wollen den Rebstockpark vervollständigen. Der Neubau des Rebstockbades ist der Anlass. Der nördliche Auftakt des Parks an der Max-Preuss-Straße / Am Rebstockbad wird begrünt. Der landschaftliche Kontext des Parks wird so wieder hergestellt. Der grüne Teppich wird topographisch überformt: das Gelände bildet einen sanften Hügel aus. Das neue Bad findet unter diesem so aufgewellten Landschaftsraum einen guten Ort. Drei gezielte großzügige Einschnitte in den begrünten Hügel, schaffen den Zugang und die Bezüge des neuen Rebstockbades nach Aussen (Badebereich und Sauna).
Die Vegetation der Parklandschaft wird vervollständigt und mit dem Kontext verwoben.

Das neue Bad steht natürlich wieder an seinem alten Platz, es wird aber nun mehr zum erlebbaren und integrierten Bestandteil des Parks und nicht zu einem solitären Gebäude im Park.
Das neue Rebstockbad ist dennoch im Erleben des Besuchers oder des Passanten präsent: der Einschnitte an der Max-Preuss-Straße bildet die großzügige und einladende Eingangssituation - den Auftakt und die Adresse.


Adresse und Erschließung

Hier, an der Max-Preuss-Straße/Am Rebstockbad befindet sich der großzügige Eingangsbereich in der Ebene +1 (+ 99.0) um Bad. Ein mit drei schönen Bäumen markierter Vorplatz schafft Abstand zur Straße und ein angenehmes Vorfeld mit
84 Fahrradstellplätzen und Bäumen. Hier befindet sich der Haupteingang, die Eingänge zu allen Teilfunktionen des Bades:
- Das Rebstockbad mit einem verteilenden Foyer, Bistro und einem tollen Überblick über die Badelandschaft.
- Der Zugang zur Saunalandschaft auf zwei Ebenen auf der Westseite
- Ein separater Zugang für Schulklassen/Vereine
- Der Zugänge zur Bäderverwaltung im Osten,
- sowie ein separater Zugang zu Fitness als weiterer Bauabschnitt ergänzbar.

Die 15 Parkplätze, sowie die Fahrradplätze für die Mitarbeiter sind gemeinsam mit den Sonderstellplätzen auf der Westseite mit direkten und kurzen Wegen zu den Eingängen angeordnet.

175 PKW Stellplätze befinden sich an der angestammten Stelle auf der Ostseite des Grundstücks, quasi im Schatten des neuen Badehügels, integriert in das landschaftliche Freiraumkonzept.
Die Bushalteplätze und Motorradstellplätze sind in diesen Zusammenhang verortet.

Die Technikflächen des Bades befinden sich im Untergeschoss (-1.0). Sie werden über eine Rampenzufahrt von der Westseite leistungsfähig aber unauffällig erreicht. Die Anlieferung der Küche, sowie die Lagerung des Mülls/Leergut erfolgt ebenfalls über diese Zufahrt. (+/- 0.0 = 95.5 üNN).
Eine Zugänglichkeit (Umfahrt) für den Notfall (Feuerwehr, Krankenwagen) ist gegeben.


Das neue Schwimmbad

Der Kreisförmige Einschnitt auf der Nordseite bildet, wie dargestellt den Auftakt und den Zugang für das neue Bad mit dem Haupteingang und der Möglichkeit der separaten Erschließung von Teilbereichen (+1.0)
Das zentrale gut orientierbare Foyer am Haupteingang, verteilt die Besucherströme und ermöglicht bereits einen guten Blick in die Badelandschaft mit zugeordnetem Bistrobereich.
Die Umkleide/Dusch-Funktionen bilden ringförmig die Schleuse zu der Badelandschaft: kurze Wege und eine Flexibilität in der Zuordnung sind so gut gegeben.
Die einzelnen Teilbereiche der Sauna- und Badelandschaft gliedern sich nun sinnfällig dahinter an, jeweils mit der großzügigen Orientierung nach Süd(West) und differenziert über die räumlichen Einschnitte in die Hügellandsschaft.

Die Sauna ganz im Westen
Ein kreisförmiger Gebäudeeinschnitt ermöglicht eine sehr angemessene Tagesbelichtung auf zwei Ebenen mit guter Orientierung (Südwest für die Mittags- und Abendstunden). Es entsteht ein von Außen nicht einsehbarer Freibereich mit weiteren Saunen und einem optionalen Zugang zum See über einen Steg.
Erde: Gleichsam einer Höhle;
Fels und steinerne Elemente bestimmen das Innere;
ganz langsam gelangt der Saunagast zum Höhlenausgang;
Vegetation erst karg dann üppig;
kleine Badeseen machen Angebote:
Hamilton Pool – der Saunahof im Freien

Das Erlebnisbad schließt an mit einer ganzen Reihe von Wasserattraktionen, einer Nähe zwischen Kinderbecken und Restaurant.
Wasser: blau
Wasser in allen Aggregatzuständen und für alle Sinne !
Man hört es plätschern am Wasserfall;
Man riecht es und schmeckt es als Mineralwasser am Beckenrand
Es treibt und strömt den Besucher im Schwimmkanal
Man spürt es an Eissäulen und in heißen Becken
Blick und Zugang ins Freie mit Liege- und Spielflächen. Der Hügel ist in die Liegefläche integriert und schafft zusätzliche attraktive Angebote mit der Kulisse des Sees.

Das Abendteuer mit Rutschen und Wasserelebnissen bildet den dritten Bereich. Er ist markiert durch den Rebstock-Turm: im Inneren des Gebäudes kraftvoll (und lärmgeschützt) erlebbar und im Äußeren markant sichtbar. Dadurch entsteht die punktuell notwendige Raumhöhe und ein eigenständiger geschützter Bereich. Er beinhaltet unmerklich noch Reserven hat für eine Erweiterung der Rutschen.
Feuer und Glut
steht für die Herausforderung
Material, Farbe und Oberflächen unterstützen das atemberaubende Erlebnis.

Das Sport-Hallenbad, mit dem 25-Meter-Becken , dem Lehrschwimmbecken und dem Sprungbecken profitiert von der guten Tagelsbelichtung über den Einschnitt des Erlebnisbadens sowie einer ergänzenden Oberlichtfuge in der Dachfigur.

Luft und Wind
der Luftraum scheint kein Ende zu haben;
Soffitten bewegen sich sanft im Luftstrom (der Zuluft)
Lenken und filtern das Tageslichtund bilden so die Charakteristik
Des Sportbereichs.
Die Raumhöhe über dem Sprungbecken wird mit einem selbstverständlichen Versatz in der Hügelfigur (Lichtfuge) erreicht.

Alle Teilbereiche sind untereinander (akustisch) abtrennbar und bzgl. der Tarifzonen kontrollierbar. Alle Badeinrichtungen sind ebenerdig und damit behindertengerecht zugänglich.
Die Bezüge zum südlichen Außenraum sind hervorragend orientiert, dem Park sehr selbstverständlich zugeordnet aber dennoch mit der notwendigen Privatheit gegliedert.

Die Bäderverwaltung befindet sich in der Ebene +1.0. (+.102.5) separiert vom Badebetrieb, dennoch zentral, mit gutem Überblick und profitiert von dem begrünten Hügel.

Die optionale Fitnesseinrichtung (weiterer BA) wird auf der Westseite ergänzt in den Hügel integriert, separat wie gewünscht erschlossen aber mit einer Verbindung zu Sauna und Badebereich.


Konstruktion Material Gestalt

Alle tragenden und erdberührenden Bauteile bestehen aus Stahlbeton/(Stahl)
Das Untergeschoss zur Aufnahme der Technik ist in der Höhenlage so angeordnet, dass alle Belange der Geologie und des zu erwartenden Grundwasserstandes optimiert angelegt sind. (Weiße Wanne, keine Auftriebssicherung notwendig);
Das Tragwerk zur Abstützung der gebogenen Deckenplatte entsteht mit filigranen Stützenreihen entlang der inneren und äußeren Fassaden. Die Oberlichtfugen werden als Stahl-Fachwerkträger ausgebildet und überspannen die Beckenflächen bei gleichzeitiger Tagesbelichtung der größeren Raumtiefen. Die Nebenraumbereiche werden über Wandscheiben abgelastet.
Die horizontale Aussteifung ist grundrissbedingt gewährleistet.

Die intensiv/(extensiv) begrünten Dachflächen erhalten eine Wärmedämmung angelehnt an den Passivhaus-Standard. Die transparent Flächen werden mit einer großformatierten Metall-Pfosten-Riegel-Konstruktion mit schwimmbad-geeigneten Beschichtungen versehen. Die Dämmwerte der Verglasung entsprechen dem Stand der Technik und sind ebenfalls an den Passivhaus-Standard angelehnt.
Eine vertikale Lamellenstruktur ergänzt das Fassadenbild und leistet den notwendigen Sonnenschutz.
Der Rutschenturm ist als zeichenhafte Figur ebenfalls mit einer Lamellenstruktur gehüllt, formal überhöht, wird Abluftkamin und schafft auch eine weitere Tagesbelichtung für die Schwimmhalle. In einer weiteren Ausbaustufe wird der Ruschenturm erhöht (4 m) und ermöglicht so eine entzerrte weitere Startebene.

Der Innenausbau folgt dem atmosphärischen Konzept unter Berücksichtigung der Dauerhaftigkeit und Wartungsfreundlichkeit.


Energie und Nachhaltigkeit - Gebäude- und Schwimmbadtechnik

Der außerordentlich kompakte Baukörper erzeugt ein optimiertes Verhältnis von Hülle zu Volumen (A/V). Dies wird günstige Kostenwerte in Herstellung und Betrieb ermöglichen. Die gezielt und wirkungsvoll angeordneten transparenten Fassadenflächen sorgen für eine optimale Tagesbelichtung mit reduziertem Energieaufwand für künstliche Beleuchtung. Die Energieerzeugung erfolgt lt. Vorschlag mit einem Blockheizkraftwerk im UG sowie einer Integration der Fernwärme. Geothermie kann ergänzend in Abhängigkeit der geologischen Verhältnisse ergänzend vorgesehen werden. Eine Solarthermie-Anlage ist in der Dachfläche des begrünten Dachs integriert und deckt wesentliche Anteile der Wärmwasserversorgung des Bades ab.
Eine PV-Anlage auf dem Dach des Rutschenturm ergänzt das Instrumentarium der Energieerzeugung
Die temperierte Zuluft wird entlang der transparenten Fassaden, über Kopf im Ring des Rutschenturm , sowie an der Galeriekante des OG eingeblasen.
Die Abluft wird an zentralen Stellen im OG, im Rückraum der Schwimmhalle/Sauna abgesaugt.
Die Zufahrt/Anlieferung im Westen wird als Luftkanal/Energiekanal bis auf die Ostseite ergänzt und übernimmt Ansaugung und Fortluft als zentrales Element direkt über der Technikzentrale (s. Skizze)
Die Gebäudetechnik und die Schwimmbadtechnik sind sehr weitgehend unter den Gebäudeflächen des Schwimmbades angeordnet. Die Raumhöhen sind den Erfordernissen angepasst. Eine direkte Anfahrbarkeit (von NW) ermöglicht eine leistungsfähige Montage und auch Wartung. Das Technik-Untergeschoss besetzt weitgehend die Baugrube des Bestandsbades und minimiert so Auffüllung und Aushub.
Das vollständig begrünte Dach unterstützt und bereitet eine Versickerung des Regenwassers auf dem Gelände vor.


Freiraumkonzept und Zusammenfassung

Unser Vorschlag ergänzt und vervollständigt den Freiraum des Rebstockparks !
Das neue Bad schlüpft unter den grünen Teppich und wird so integrierter Bestandteil des Parks am Rebstock.
Die intensiv/ extensiv gegrünten Dachflächen finden selbstverständlichen Anschluss an Topographie und gewachsenem Erdreich. Elemente der Vegetation (Baumreihen, Cluster, Hecken werden den grünen Hügel, ebenso wie die weiteren Parkflächen belegen.
Die vorgeschlagenen Gliederungen des Außenraums (Einschnitte) setzen entsprechend Funktion und Atmosphäre die Themen der jeweiligen Innenräume fort (Zugangsbereich, Saunahof, Schwimmbadgarten). Der (neu gestaltete) Parkplatz (175 PP) folgt dem dargestellten Freiraumkonzept und bindet sich selbstverständlich in die Parklandschaft des Rebstockparks ein.
Lageplan

Lageplan

Grundriss

Grundriss

Innenraumperspektive 1

Innenraumperspektive 1

Schnitte

Schnitte

Themenbereiche

Themenbereiche

Innenraumperspektive 2

Innenraumperspektive 2