Award / Auszeichnung | 08/2020
ArchitekturPreis Berlin 2020
©Schnepp Renou / O&O Baukunst
Haupteingang gerahmt von Theatercafé und Bühnenturm
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin (HfS)
DE-10115 Berlin, Zinnowitzer Str. 11
Auszeichnung
Architektur
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Hochschulen, Wissenschaft und Forschung
-
Projektgröße:
16.200m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2014
Fertigstellung: 01/2018
Projektbeschreibung
Der neue Standort der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin-Mitte vereinigt alle bisher über die Stadt verstreuten Einrichtungen. Das Grundstück liegt umgeben von Neubauten im Inneren eines typischen Berliner Blocks an der Zinnowitzer Straße und beherbergte einst die Opernwerkstätten. Der Altbau aus den Fünfzigerjahren wurde um zwei Baukörper ergänzt. Markantes Zeichen ist der 24 Meter hohe holzverkleidete Bühnenturm, der die HfS Ernst Busch von weitem als öffentlichen Ort erkennen lässt. Hier befinden sich übereinander gestapelt die Probebühnen, die zu verschiedenen Anlässen auch für ein auswärtiges Publikum geöffnet sind.
Das bestehende Gebäude wurde an seiner Stirnseite aufgeschnitten und der Bühnenturm seitlich in diese Schnittstelle eingeklinkt. Das neue Theatercafé ist als lichte Schachtel an die Westseite des Altbaus herangeschoben. Zusammen mit dem Bühnenturm flankiert es den Eingang, der sich nach innen als großzügiges Foyer aufweitet und im Erdgeschoss als Arbeitsstraße vorbei am schaufensterverglasten Theaterfundus und den Werkstätten führt. Ein neues Treppenhaus wurde in den Bestand eingefügt und verbindet als Skulptur aus Sichtbeton alle Geschosse. Eine Bibliothek sowie Probe- und Seminarräume fügen sich in den oberen Geschossen in die bestehenden Raumzuschnitte der ehemaligen Werkstätten ein. Die Büros liegen im vorher ebenso genutzten Westflügel.
Das Haus ist von einer Atelieratmosphäre des Erprobens geprägt. Aus dem begrenzten Budget wurde eine eigene Architektursprache entwickelt. Holz als klassisches Theater- und Baumaterial spielt eine große Rolle, ist Grundstoff, der am einfachsten alles Improvisieren möglich macht. Das Zusammentreffen von Altem und Neuem zeigt sich im Inneren an einer Linie, die sich auf einer Höhe von 2,30 Metern durch das Gebäude zieht. Als eine Art Wasserlinie begrenzt und definiert sie die gestalterischen Eingriffe. Alle Oberflächen unterhalb dieser Höhe sind verfeinert. Die Wände sind mit Holz verkleidet und mit Tafellack beschreibbar gemacht. Sie bieten den Studentinnen und Studenten eine endlose Wandzeitung. Die Bauteile darüber verbleiben in ihrem vorgefundenen oder rohen Zustand.
O&O Baukunst
verantwortliche Partner: Roland Duda & Manfred Ortner
Projektleitung: Tobias Ahlers
Projektteam: Pascal Dworak, Bernd Gotthardt, Frank Illing, Markus Lemcke, Markus Müller, Nora Noack, Lars Riebschläger, Nino Schiddel, Jessica Seidel, Magdalena Schwalke-Sauer
ARGE-Partner: fd-ingenieure Frank Dröse, Berlin
Das bestehende Gebäude wurde an seiner Stirnseite aufgeschnitten und der Bühnenturm seitlich in diese Schnittstelle eingeklinkt. Das neue Theatercafé ist als lichte Schachtel an die Westseite des Altbaus herangeschoben. Zusammen mit dem Bühnenturm flankiert es den Eingang, der sich nach innen als großzügiges Foyer aufweitet und im Erdgeschoss als Arbeitsstraße vorbei am schaufensterverglasten Theaterfundus und den Werkstätten führt. Ein neues Treppenhaus wurde in den Bestand eingefügt und verbindet als Skulptur aus Sichtbeton alle Geschosse. Eine Bibliothek sowie Probe- und Seminarräume fügen sich in den oberen Geschossen in die bestehenden Raumzuschnitte der ehemaligen Werkstätten ein. Die Büros liegen im vorher ebenso genutzten Westflügel.
Das Haus ist von einer Atelieratmosphäre des Erprobens geprägt. Aus dem begrenzten Budget wurde eine eigene Architektursprache entwickelt. Holz als klassisches Theater- und Baumaterial spielt eine große Rolle, ist Grundstoff, der am einfachsten alles Improvisieren möglich macht. Das Zusammentreffen von Altem und Neuem zeigt sich im Inneren an einer Linie, die sich auf einer Höhe von 2,30 Metern durch das Gebäude zieht. Als eine Art Wasserlinie begrenzt und definiert sie die gestalterischen Eingriffe. Alle Oberflächen unterhalb dieser Höhe sind verfeinert. Die Wände sind mit Holz verkleidet und mit Tafellack beschreibbar gemacht. Sie bieten den Studentinnen und Studenten eine endlose Wandzeitung. Die Bauteile darüber verbleiben in ihrem vorgefundenen oder rohen Zustand.
O&O Baukunst
verantwortliche Partner: Roland Duda & Manfred Ortner
Projektleitung: Tobias Ahlers
Projektteam: Pascal Dworak, Bernd Gotthardt, Frank Illing, Markus Lemcke, Markus Müller, Nora Noack, Lars Riebschläger, Nino Schiddel, Jessica Seidel, Magdalena Schwalke-Sauer
ARGE-Partner: fd-ingenieure Frank Dröse, Berlin
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Jury zeichnet mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch ein "function first“ Gebäude aus, dessen Oberflächen erst an zweiter Stelle stehen. Dies zeigt sich in der Einfachheit der "unfertigen" Trennwände und in doppelten Raumhöhen, die durch bloßes Entfernen von Böden geschaffen wurden. Das große Holzvolumen, das das Bestandsgebäude konzeptionell durchschneidet, umschließt die beiden wichtigsten Probebühnen. Der Holzrahmenbau stellt die äußere Struktur, aber auch die innere Signifikanz der Theaterräume für die Hochschule dar.
©Schnepp Renou / O&O Baukunst
Bibliothek
©Horst Stasny
Blick vom Treppenhaus in die Flure
©Horst Stasny
Probevorbereitung
©O&O Baukunst
Umgang im Bühnenturm
©Harald Hauswald
Einblick in den Fundus
©euroluftbild.de / O&O Baukunst
Luftbild
©Zeichnung M.O.
Konzept