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Einladungswettbewerb | 09/2020

Baukünstlerisches Leitprojekt für das Quartier 17 in Graz-Reininghaus (AT)

Perspektive Park

Perspektive Park

1. Preis

schneider+schumacher

Architektur

Lindle+Bukor / atelier für landschaft / studio for landscape

Landschaftsarchitektur

FCP Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH

Verkehrsplanung

Modellart

Modellbau

Erläuterungstext

Für das Quartier 17 des Stadtentwicklungsgebietes Graz Reininghaus entwarf schneider+schumacher Wien auf einer Grundstücksfläche von rund 27.000 Quadratmetern zehn kompakte, trapezförmige Baukörper, die insgesamt 350 Wohnungen umfassen und sich um den gemeinsamen Grätzlpark gruppieren. Die als Punkthäuser um einen zentralen Erschließungskern organisierten Gebäude ermöglichen sämtliche Wohnungsgrößen – auch im gewünschten Mix-Verhältnis. Durch die abwechslungsreiche Drehung der Grundgeometrie können die meisten Wohnungen über Eck organisiert und reine Nordwohnungen vermieden werden. Die Gebäudekette beginnt im Norden mit einem Haus am Platz als Auftakt, gefolgt von einer Dreiergruppe nördlich und einer Vierergruppe südlich des Grätzlparks und endet mit einem Gebäudepaar im Süden am Stadtwäldchen. Das Projekt ist in drei Bauabschnitte gegliedert, um eine reibungslose Umsetzung zu ermöglichen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Kernelement dieses Entwurfes bildet ein „Grätzel-Park“ in der Mitte des neuen Quartiers, der als zentraler Freiraum zum wichtigen Bezugsraum für die Nachbarschaft wird. Möglicherweise könnte der „Grätzel-Park“ auch zu einem wichtigen Gelenk zu einer neuen Bebauung auf der westlichen Seite der Bahn weiterentwickelt werden. Die beiden Quartiersplätze sind räumlich gut gesetzt und werden über gemeinschaftsbezogene bzw. gewerbliche Nutzungen akzentuiert. Dies unterstreicht deren Entreesituation.
Die Bebauung mit ihren 10 Gebäuden ist in stadträumlich interessanten Ensembles gruppiert, die sich um den Park orientieren und eine abschnittsweise Realisierung zulassen. Die exponierte Lage im Norden wird konsequenterweise zur Ausbildung eines Hochpunktes genutzt. Die Jury würdigt diesen detailliert ausgearbeiteten und feinfühligen städtebaulichen Ansatz.
Das Projekt zeichnet sich durch eine interessante Haltung zum inneren Freiraum aus. Der zentral gelegene Quartierspark teilt das Gebiet in zwei Teile und öffnet sich sowohl nach Osten als auch nach Westen. Er ist damit gut anschlußfähig an künftige, städtebauliche Entwicklungen sowie an die existierende Parkanlage. Die Vorbereiche zur Brauhausstraße sind urban definiert. In der gut durchdachten Mischung der Freiraumtypen sind die privaten Freiräume zugunsten kollektiver Nutzungsmöglichkeiten reduziert, in den oberen Geschossen gibt es große Terrassen.
Als besonderes Plus hervorzuheben sind folgende Punkte:
1. Die interessante und gut durchdachte Abfolge zwischen Plätzen als Entrées, privaten und öffentlichen Grünräumen
2. Die Eingänge ins Quartier über die beiden großen Plätze
3. Die Aufwertung der westlichen Rad- und Fußwegeverbindung entlang der GKB durch Raumabfolgen.
4. Die Nutzungsimpulse in der Nähe der Freiräume, z.B. das Café im Parkpavillon, das über das Quartier hinaus interessant sein kann.
Die trapezförmigen Baukörper sind kompakt als Punkthäuser jeweils um einen zentralen Erschließungskern organisiert. Die Grundrisse folgen einer klaren Grundstruktur und versprechen hohe Wohnqualitäten. Viele der Wohnungen sind zudem über Eck organisiert.
Die Herausforderungen des Lärmschutzes werden über vorgelagerte Loggien bewältigt. Der über die Abbildungen dokumentierte Anspruch an die Gestaltung der Fassaden lässt eine anspruchsvolle Gestaltung erwarten. Allerdings sind die getroffenen Aussagen bislang sehr vage und lassen noch viele Interpretationen zu.
Auf den ersten Blick erscheint das Erschließungskonzept plausibel angelegt. In der tieferen Auseinandersetzung offenbart dieses dann jedoch noch einige Mängel. Dies betrifft unter anderem die Anlieferung über die Brauhausstraße, was aber ausgeschlossen werden muss. Die Jury ist aber überzeugt davon, dass diese Fragen über entsprechende Anpassungen des Entwurfes geklärt werden können, ohne dass dies zu einer Veränderung der Struktur und zu einer Beeinträchtigung der Qualitäten führen würde.
Vogelperspektive

Vogelperspektive

Perspektive Spitze

Perspektive Spitze

Perspektive Gleis

Perspektive Gleis

Perspektive Bäcker

Perspektive Bäcker

Schwarzplan

Schwarzplan