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Verhandlungsverfahren | 10/2020

Celle_GP_TW-Halle_2020_TNW

Zuschlag / Los 2

BothmerHübner Partnerschaft mbB Architekt & Beratender Ingenieur

Architektur

Erläuterungstext

Lage/ Städtebau
Das zu planende Projekt befindet sich in Celle auf der Allerinsel. Es liegt zwischen der Hafenstraße und der Aller auf dem Schützenplatz. Im Osten und Süden ist das Gebäude umgeben von Parken, im Norden liegt die Aller.
Über mehrere Jahre wurde auf dem Grundstück sowohl neu gebaut, als auch an den Bestand angebaut. Dadurch unterscheiden sich der Altbau und der Anbau mit Schießhalle optisch voneinander. Während der Altbau in beige verputzt ist und Klinkerelemente reliefartig aus der Fassade hervorstehen, ist der Anbau mit gelbem Klinker verkleidet. Die Schießhalle wiederum ist in Teilen mit einem Sichtmauerwerk versehen bzw. weiß verputzt.

Architektur und Entwurf
In dem Bestandsgebäude, welches teilweise modernisiert werden soll, ist der Schützenverein untergebracht. Das neu geplante Gebäude wird südlich an die Schießhalle angebaut. In dem 205 m² großen Neubau wird das Schützenmuseum untergebracht. Vorgesehen sind ein Eingangsbereich mit einem Info-Tresen, ein Abstellraum sowie eine ca. 150 m² große Ausstellungsfläche.
Der Eingang zum Museum liegt östlich und hat einen kleinen Vorplatz, wo sich die Besucher im Freien versammeln können.
Die acht gleich großen Fenster sind nach Süden ausgerichtet und sorgen so für genügend Belichtung im Inneren der Ausstellungsfläche. Im Westen wird auf den Einbau von Fenstern verzichtet. Die Fenster sind in einem Grünton geplant, um optisch eine Verbindung zum Schützenverein zu schaffen. Verdeutlicht werden soll dieser Bezug auch durch Leibungsbretter in derselben Farbe, die reliefartig aus der Fassade hervorstehen. Die Fenster sind aufgrund der empfindlichen Gemälde mit einem hohen Sonnen- und Lichtschutzfaktor versehen, um diese bestmöglich vor UV-Strahlen zu schützen.

Gegründet wird die Ausstellungshalle auf einer Stahlbetonsohle mit umlaufenden Streifenfundamenten.
Getragen von einem Holzständerwerk, ausgefacht mit Holzwolle, werden die Wände mit Lehmbauplatten und Lehmputz beplankt. Außen wird der Holzrahmenbau mit einer klassischen vertikalen Lärchenschalung in Naturoptik verkleidet. Die Lärchenschalung wird vorbewittert und ist daher dauerhaft wartungsfrei.
Die Holzschalung wird im Sockelbereich mit einer Kies-Traufe ausgebildet sowie einem Betonsockel konstruiert. Beides wird die Holzwände vor aufsteigender Feuchtigkeit schützen.
Das Dach wird als Pultdach ohne Dachüberstand konstruiert und mit einer Dachneigung von etwa 10 Grad, symmetrisch zu der Schießhalle, ausgebildet. Es schließt konstruktiv mit einer wartungsfreundlichen Kehlbohle an das Dach der Schießhalle an.

Insgesamt ist der Entwurf durch die Verwendung ökologischer Baumaterialien wie Lehm und Holz (Bindung von CO2) sehr nachhaltig und sorgt außerdem für ein angenehmes Raumklima im Inneren. Dieser Effekt wirkt sich auch positiv auf die vorgesehene Nutzung des Gebäudes aus, da Lehm eine gute Feuchteregulierung gewährleistet und so die Ausstellungsgemälde vor Feuchtigkeitsschwankungen geschützt werden.
Die Grüngestaltung des Konzeptes im Bereich des Eingangsbereichs sorgt für ein natürliches Umfeld und eine angenehme Atmosphäre im Außenbereich.