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Konkurrierendes Planungsverfahren | 07/2020

„PANDION Midtown 4. BA“ - Wohnen am Volkspark Friedrichshain in Berlin

2. Rundgang

KSP ENGEL

Architektur

Erläuterungstext

Der zu planende Gebäuderiegel ist der vierte und letzte Bauabschnitt des Wohnungsbauprojektes „Pandion Midtown“. Inspiriert ist unser Entwurf durch die besondere topographische Lage, einem natürlichen Geländesprung, der sich aus dem Aufeinandertreffen der Barnimer Hochfläche und dem Urstromtal aus der Eiszeit entwickelt hat. Unser Entwurf liegt and er höchsten Stelle des Geländeversprungs und ist damit von besonderer Bedeutung für die räumliche Wirkung des gesamten Quartiers. Charakteristisch für die ca. 118 Meter lange Gebäudestruktur sind die eingeschnittenen Fugen und Aussparungen in das Volumen. Die gewählten Zäsuren bestehen aus einem Wechselspiel zwischen Loggien (Süd-West-Fassade) und französischen Balkonen (Nord-Ost-Fassade) und sind ein klassisches Berliner Motiv, die das Gesamtgebäude in sechs klar ablesbare und identitätsstiftende Häuser untergliedern. Der städtebaulich vorgegebene lange und massive Baukörper, wird somit natürlich gebrochen und aufgelockert. Es entsteht ein harmonisches und homogenes Gebäude, welchen wir gerne, auch auf Grund seiner oben beschriebenen natürlichen Entwicklung, mit einem Berg assoziieren. Die Einschnitte variieren je nach Ausrichtung des Gebäudes. Am „Hang“, nach Süd-West ausgerichtet, sind die Einschnitte verspielt und verzahnt ausgebildet, geformt wie eine Felslandschaft. Zur „Hofseite“, zum Quartier ausgerichtet, sind die Einschnitte hausweise gegliedert. Dies sorgt für eine klare Adressbildung. Das Spiel aus hervortretenden Balkonen und Loggien, zieht sich über die gesamte Fassade. Die perlenartige Ausbildung der Staffelgeschosse, die Fortführung der Fugen über das Dach hinaus, sowie die Ausarbeitung der Gebäudeecken komplettieren das Gesamtensemble und das Bergmotiv. Die städtebauliche Figur ist wie ein Schmetterling spiegelsymmetrisch aufgebaut und ist der ideale Vermittler zwischen dem neuen Wohnquartier und der allseitig umgebenden Großstadt, mitten in der Mitte Berlins.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept der ablesbaren Häuser als plastische Skulptierung wird anerkannt und in der Qualität gewürdigt. Bedenken werden hinsichtlich der Farbgebung geäußert. Die Denkmalpflege wünscht keine Konkurrenz gegenüber der denkmalgeschützten Neuen Mälzerei durch die Farbe Rot. Durch die Vor- und Rücksprünge bekommt die Fassade eine plastische Anmutung. Die Dynamik in der Fassade wird als bemerkenswerte bezeichnet. Die Baukosten für das Verspringen in der Dämmebene werden als kritisch bewertet. Es wird betont, dass die durchgesteckten Wohnungsgrundrisse gut funktionieren. Die Durchwegung im Erdgeschoss ist interessant, in Bezug auf die Proportion jedoch nicht gelungen. Allerdings ist die vorgeschlagene Durchwegung durch das ehemalige Brauhausgebäude ist leider nicht praktikabel. Die Fassade erhält über dem Durchgang eine mittlere Zäsur welcher als schwierig angesehen wird. Die Materialität des Sockels spiegelt weder den 1. BA wider noch hat er einen Bezug zu dem aufgehenden Gebäude. Letztendlich begründet aber die gewählte Strategie, an dieser Stelle des „Plateaus“ „kleinteilig“ zu reagieren, auch die „Kritik“ bei aller Qualität.