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Offener Wettbewerb | 11/2020

Landtagserweiterung NRW und Freiraumplanung des angrenzenden Bürgerparks in Düsseldorf

2. Preis / IDEENTEIL

Preisgeld: 6.000 EUR

RKW Architektur +

Architektur

WKM Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Einbindung des Gebäudes in den landschaftsarchitektonischen Kontext und Stärkung des Stadtgrüns

Das neue Gebäude lässt sich im Hinblick auf den landschaftsarchitektonischen Kontext in zwei Teile gliedern. Zum einen lässt sich der schwebende Kubus selbstbewusst als klare, archaische Grundform deutlich als besonderer Bau für eine gesellschaftlich hoch relevante Institution ablesen. Zum anderen sind große Bereiche des Raumprogramms mit der Umgebung verschmolzen und bilden durch ihre Dachlandschaft einen spannungsvollen Teil der Parkanlage, die geschickt mit der Topografie umgeht.

Funktionalität und gestalterische landschaftsarchitektonische Qualität der äußeren Erschließung

Das im neuen Bürgerpark angelegte Wege- und Platzsystem komplettiert folgerichtig die bereits vorhandenen Verbindungen, ohne dabei an Eigenständigkeit zu verlieren. Der Formenkanon der Außenanlagen, der sich in der untergeordneten Gebäudestruktur fortsetzt, ist sehr gut geeignet, die Aufgabe des neuen Parks als Bindeglied und Drehscheibe der südlichen Freiraumstrukturen der Stadt Düsseldorf wahrzunehmen.

Erarbeitung eines innovativen Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes

Die derzeitige Anfahrts- und Anlieferstraße, die den Park teilt, wird zukünftig über eine Rampe unter die Parkebene geführt. Sie dient weiter die Parkgeschosse und Anlieferbereiche des Bestandsbaus an.
Über diese unterirdische Verbindung wird auch die zweigeschossige Tiefgarage des Neubaus erschlossen. Sie fasst ca. 490 PKW-Stellplätze, die optional mit Elektroladestationen ausgestattet werden können. Eine ausreichende Zahl von Behindertenstellplätzen sowie übergroße Stellplätze für Familien sind eingeplant. An der Moselstraße werden zusätzlich ca. 27 Außenstellplätze für PKWs vorgehalten.
Die großzügige Fahrradgarage wird über eine separate, in den Formenkanon der Parkanlage integrierte Rampe erschlossen. Sie verfügt über einen Dusch- und Umkleidebereich und ist mit einer kartenlesergeschützten Sicherheitsschleuse an den Neubau angebunden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das landschaftsarchitektonische Konzept der Arbeit überzeugt sehr durch die konsequente Offenhaltung des Freiraums zwischen Landtag und dem Erweiterungsgebäude. Weiterhin besticht der Entwurf durch die kluge und geschickte Fortsetzung der Rheinuferpromenade, als Vollendung einer attraktiven Verbindung zwischen Altstadt und Medienhafen.
Der vorgeschlagene Freiraum zeugt auch von einer respektvollen Haltung gegenüber des Entwurfs des Bürgerparks, setzt ihn mit den gleichen Elementen fort und bleibt in dieser klaren, offenen und ruhigen Sprache. Die wenigen Veränderungen zeugen von einer Planungsintelligenz, wie die leichte Modifikation der Wegebeziehung vom Stadttor zur Promenade zeigt.
Das frühzeitige Abtauchen des motorisierten Verkehrs erzeugt einen großflächigen kreuzungsfreien Freiraum für Fußgänger und Radfahrer.
Die neue Akzentuierung des Endes des Hafenbeckens mit dem hochgesetzten Wasserspiegel und den Sitzstufen, welche auch eine freiräumliche Verbindung zu den Sitzstufen im Gebäude bildet, wird positiv bewertet. Kritisch wird die fehlende Andienung des Fernsehturms gesehen.
Die Arbeit bietet einen sehr guten Ansatz für eine nachhaltige und zeitgemäße Aufwertung des Freiraums im Umfeld des Landtages – unaufgeregt, zielführend und äußerst konsequent.