modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 12/2020

Errichtung einer Grundschule mit Einfachsporthalle im Oxford-Quartier in Münster

1. Preis

Preisgeld: 31.000 EUR

BJW Architekten Broghammer Jana Wohlleber

Architektur

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Arbeit bildet eine starke architektonische Geste aus, über die der Simonsplatz eine klare Fassung erhält und ein attraktives Schulgelände mit einem prägnanten architektonischen Zentrum entsteht.

Das Schulgebäude wird als dreigeschossiger Solitär gestaltet und die angrenzenden Flächen als zusammenhängender Schulhofbereich ausgebildet. Durch die kompakte Bauform des Gebäudes gelingt es, das Tartanfeld auf die östliche Seite des Schulbaus zu verlagern. Dadurch erhält die Schule einen großzügigen Vorplatz, der auf der Westseite von dem vorhanden Baumhain und auf der Ostseite von einer weiteren Baumgruppe gerahmt wird. Damit öffnet sich die Schule zu dem öffentlichen Freiraum und es entsteht eine klar ausgeprägte vegetative Platzkante. Gleichzeitig gelingt es durch die Verlagerung des Sportfeldes, dieses zum Teil des Schulhofgeländes zu machen. Den Gegenpol zu der Sportfläche bildet zwischen dem Uhrenturmgebäude und der Schule der eigentliche Schulhof. Eine langgestreckte Platzfläche stellt die Verbindung zwischen den beiden Bereichen her. Somit werden rund um den Schulbau gut proportionierte Freianlagen geschaffen. Leider macht der Entwurf wenig belastbare Aussagen über die landschaftsarchitektonische Ausformung des Schulhofs. Anstelle einer differenzierten Gestaltung zeigt die Arbeit nur Platzhalter.

Die historische Terrasse am Uhrenturmgebäude wird aufgegriffen und bis zur Schule erweitert. Beide Gebäude werden mit einem fliegenden Dach verbunden. So gelingt es, die Schule und die schulisch genutzten Bereiche im Bürgerhaus auf selbstverständliche Art und Weise zusammen zu schließen und gleichzeitig eine attraktive Terrasse für die Mensa auszubilden.

Das Schulgebäude zeichnet sich durch ein großzügiges Atrium aus, um das sich im Erdgeschoss die Verwaltung und zwei Mehrzweckräume anlagern. Das Atrium fungiert als Forum, es lässt sich durch Zuschaltung der Mehrzweckräume erweitern. Die damit einhergehende Flexibilität, verbunden mit einer selbstverständlich anmutenden Grundrissgestaltung, wird von der Jury ausdrücklich gelobt. Es sollte besonderer Wert auf die attraktive Gestaltung der Treppenhäuser gelegt werden.

Diese flexible Innenraumgestaltung setzt sich im ersten und zweiten Obergeschoss fort. Dort tritt an die Stelle des Atriums ein begrünter Innenhof. Um den Hof gruppieren sich die Lerncluster, die sich ebenfalls zusammenschalten lassen. Der Flur erweitert sich punktuell zu informellen, multifunktionalen Aufenthaltszonen für die Klassengemeinschaften. Die Komposition aus Innenhof, Unterrichtsräumen und Aufenthaltsbereich kann in den meisten Punkten überzeugen. Die Verwaltungseinheiten im ersten OG werden dagegen kritisch betrachtet. Die Fassade ist als Holz – Betonkonstruktion dargestellt und erscheint dem Ort angemessen.

Insgesamt gelingt es den Verfassern/innen eine städtebaulich und architektonisch sehr überzeugende Lösung zu formulieren. Die Freiraumgestaltung muss dagegen weiter qualifiziert werden.
Lageplan

Lageplan