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Städtebaulich-freiraumplanerisches Werkstattverfahren | 12/2020

Städtebauliche Entwicklung des KlosterAreals Pluggendorf in Münster

Blick von der Weseler Straße

Blick von der Weseler Straße

Teilnahme

kadawittfeldarchitektur

Stadtplanung / Städtebau

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Friedrichsgarten - “Return to public!”

Eine differenzierte Abfolge aus Platz- und Grünflächen durchzieht das neue Stadtquartier und entwickelt abwechslungsreiche Freiräume für die Quartiersgemeinschaft und das öffentliche Leben im Friedrichsgarten.

Die wichtigen übergeordneten Wegebeziehungen werden aufgenommen, weiterentwickelt und öffnen sich zur ablesbaren zentralen Mitte mit dem Quartiersplatz und dem 'Grünen Herz'. Das grüne Herz ist zentrale Grünfläche und wird mit einer sanft modellierten Rasenfläche und Spielpunkten als naturnah gestaltete Spiel- und Bewegungslandschaft gestaltet. Die prägnanten Bestandsbäume werden erhalten und unterstreichen in der Quartiersentwicklung von Beginn an die Atmosphäre der Quartiersmitte mit dem grünen Herz. Die Quartiersbank ist Möbel auf der Platzfläche und prägt mit der Abfolge der Wasserelemente den Platz, als Ort der Gemeinschaft und bietet den notwendigen Raum für Veranstaltungen und die angedachten Nutzungen der belebten EG Zonen des Gebäudesolitärs. Das Element Wasser ist Wasserspiel auf der Platzfläche und diffundiert in lockerer Abfolge mit kleineren Wasserpunkten durch die Quartiersmitte. Wasser als belebenden Element, Spielpunkt und Akzent der vielfältigen Aufenthaltsbereiche in den gemeinschaftlichen Flächen. Eine lockere Baumsetzung aus Einzelbäumen und kleineren Baumgruppen überstellen die Platz- und Wegeflächen und stärken die Durchgrünung und schattenspendende Wirkung des Quartiers. Die wichtige West-Ost Quartiersverbindung wird gestärkt und begleitet von einer Baumreihe, die Bezug nimmt auf die auf die Historie des Ortes und mit charakteristischen Aktzentbäumen als Zierkirschen gestaltet wird.

Spannungsvolle Platzsituationen, durchdrungen von grünen Inseln entwickeln sich mit der Gebäudefigur entlang des Kolde-Rings und der Weseler Straße. Die grünen Inseln akzentuieren die ´Grünen Eingänge´ und nehmen die Freiraumtypologie der Nord-Süd Grünverbindungen auf. Der gewünschte Drop-of Bereich der Kita wird im Konzept als Kurzzeitstellplätze entlang des Kolde-Rings integriert, um der Altersgruppe der Kinder entsprechend, die notwendige Zeit zur Verfügung zu stellen die Kinder in die Kita zu bringen. Die übergeordnete Radwegeanbindung wird in die Gestaltung der Vorplätze integriert und mit dem Konzept der Längsparker entlang des Kolde-Rings, kann ein potentielles Gefährdungspotential durch einen Ausschluss der Überfahrt der Platzfläche und damit Querung des Rad- und Fußweges ausgeschlossen werden.

Die Freiraumscholle im Übergang des Groundscapers ist geprägt von den Gebäudenutzungen der Büroflächen und der Kita. Den Ausgängen in die innere Freianalgen sind großzügige Terrassenflächen als Orte der Kommunikation vorgelagert. Im Bereich der Büronutzungen sind die Terrassenflächen und Freibereiche ebenfalls attraktive Außenarbeitsplätze und Orte der Entspannung. Ein grüner Puffer aus intensiver Stauden- und Gräserpflanzung und raumbildenden Hecken gliedert die notwendigen Abstandsräume zwischen der Büronutzung, den privaten Gärten und der Außenfläche der Kita. Der Freibereich der Kita entwickelt sich als abwechslungsreiche Spiel- und Bewegungslandschaft und bildet die geforderte Flächengröße als zusammenhängende Freifläche im Inneren der Scholle ab.

Die grüne Landschaftsachse bildet den westliche Grundstücksanschluß zum Neubau der Ordensschwestern und nimmt die wichtige übergeordnete Fuß- und Radwegeanbindung auf. Der Kronenbereich der Bestandsbäume wird respektiert und von Einbauten freigehalten.

Die nördliche Blockrandbebauung der Wohnnutzung gruppiert sich um großzügige gemeinschaftlich genutzte Wohnhöfe. Die Verteilung und Orientierung der privaten Gärten erfolgt im gesamten Quartier in exponierter Südausrichtung. Die nördlich ausgerichteten Freiflächen werden als grüne Pufferzonen zu den Wohngebäuden entwickelt, die mit einer abwechslungsreichen und standortgerechten Pflanzung den Aspekten der Biodiversität und Durchgrünung des Quartiers Rechnung trägt. Die Wohnhöfe entwickeln sich als zentrale Treff- und Kommunikationsorte einer lebendigen Nachbarschaft im neuen Quartier. Kleingehölze überstellen die grünen Höfe und sind der leichte, vegetative grüne Filter zu den angrenzenden privaten Gärten. Neben den großen, öffentlichen Spielflächen werden in den Höfen kleinere Spielbereiche vorgeschlagen, die eine gute Übersicht für das Kleinkinderspiel und Rückzugsmöglichkeiten der Wohngemeinschaft in die Wohnhöfe sicher stellt. Die Grünflächen werden durch leichte Geländemodellierungen als Retentionsräume für Starkregenereignisse ausgebildet. Die Kapelle im nordwestlichen Bereich wird in einen kleinen Gartenbereich und als Ort der Ruhe entwickelt und nimmt die wichtigen Bestandsbäume auf.

Die begrünten Dächer und ein hoher Anteil an öffentlichen und privaten Grünflächen schützt das Quartier vor Überhitzung und entwickelt den starken grünen Charakter in Reminiszenz an den vormaligen Garten. Die qualitätsvoll gestalteten Dachflächen leisten mit dem lebendigen Wechselspiel aus extensiv begrünten Dachflächen und intensiv gestalteten und genutzten Dachterrassen einen qualitätsvollen Beitrag zur Biodiversität und räumlich-gestalterischen Anpassungen an die Klimaentwicklungen. Die Retentionsdächer nehmen das anfallende Regenwasser auf und geben bei Starkregenereignissen, mit zeitlicher Verzögerung das anfallende Oberflächenwasser an die Retentionsräume im Quartier ab.
Lageplan

Lageplan

Städtebaulicher Überblick auf das Quartier

Städtebaulicher Überblick auf das Quartier

Blick von der Weseler Straße.

Blick von der Weseler Straße.

Die grüne Quartiersmitte

Die grüne Quartiersmitte

Schematischer Grundriss Erdgeschoss

Schematischer Grundriss Erdgeschoss

Schnitt

Schnitt

Ansicht-Schnitt

Ansicht-Schnitt

Lageplan

Lageplan