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Projektwettbewerb im selektiven Verfahren | 10/2020

Neubau der Schulanlage Birchlen in Dübendorf (CH)

Aussenbild Gesamtanlage

Aussenbild Gesamtanlage

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 25.000 CHF

NYX ARCHITECTES

Architektur

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

JAEGER BAUMANAGEMENT AG

Bauingenieurwesen

Filippo Bolognese Images

Visualisierung

Erläuterungstext

Das Projekt erkennt die Qualitäten des bestehenden Schulkomplexes und möchte diese, trotz der neuen Grösse der Schule, für das Quartier beibehalten. Die neue Schule nutzt die ganze Dimension der Parzelle und breitet sich mit seinen Aussenräumen über das ganze Areal aus. Die neue Gebäudevolumetrie definiert und verteilt die Aussenräume, ohne diese zu stark voneinander zu trennen. So wird der Neugutweg wird mit der Kirchbachstrasse durch mehrere, neu konzipierte Aussenräume an der Ostseite der Parzelle verbunden. Der Schulhof, das Rasenspielfeld und der Allwetterplatz orientieren sich südlich zur Kirchbachstrasse hin. Diese Aussenräume stehen auch ausserhalb der Schulzeiten den Kindern des Quartiers zur Verfügung.

Das neu konzipierte Schulgebäude besteht aus zwei senkrecht aufeinandertreffenden Volumen: einem eingeschossigen Sockelbau und einem vierstöckigen Hochbau. Dieses volumetrische Konzept ermöglicht eine optimale innere Organisation, ist kompakt, kostengünstig und effizient. Die Innenräume und die Aussenräume sind stark miteinander verbunden.

Die Hauptorientierung der Schule ist wie bis anhin Nord-Süd orientiert und wird durch einen eingeschossigen, pavillonartigen Ost-West gerichteten Sockelbau ergänzt. Mit dieser kreuzartigen Anordnung werden die Nutzungen sachlogisch auf der Parzelle organisiert. So werden die Raumprogramme, die eine erhöhte Intimität erfordern, wie zum Beispiel der Kindergarten und die Räumlichkeiten für die Betreuung, etwas zurückgesetzt und schaffen um sich herum privatere Aussenräume. Diese sind auch topographisch leicht vom Rest getrennt. Die publikumsorientierten Nutzungen, so wie der Singsaal, die Bibliothek und der Medienraum, sind zentral platziert und verfügen in der Mitte des Schulhofes über eine öffentliche Ausstrahlung.

Die beiden Bauvolumen liegen in lockeren Abständen zu den umliegenden Gebäuden. Eine urbane Dichte stellt sich damit weniger ein. Landschaftliche Qualitäten und die darin eingebetteten neuen Gebäude stehen im Vordergrund für die Schulanlage und für die Gemeinde Dübendorf.

Beurteilung durch das Preisgericht

TREFFPUNKT

Der Schulneubau besteht aus einem eingeschossigen Sockelbau und einem vierstöckigen Hauptbau mit Attika als Erweiterungsmöglichkeit für die Musikschule, die geschickt und spannungsvoll kreuzartig aufeinander gestapelt werden. Es entsteht mit einem einfachen aber einleuchtenden Ansatz ein Neubau mit starker Identität und klarer Adressbildung im Kreuzungspunkt der Volumen.

Der eingeschossige Sockelbau verläuft parallel zum Neugutweg von Westen nach Osten und sorgt für einen angemessenen Massstab im Übergang zu den Wohnbauten im Norden des Areals. Das Hautvolumen wird geschickt in der Mitte des Areals von Süden nach Norden angeordnet. Die volumetrische Anordnung schafft grosszügige Abstände zu den umgebenden Bauten. Nur die starke Abgrenzung zum Neugutweg erscheint problematisch, da auf der Länge des Sockelbaus ein öffentlicher Durchgang oder räumlicher Anschluss fehlt.

Die sinnvolle Anordnung der Nutzungen bestimmt das Konzept der Stapelung. Betreuung und Kindergarten werden im Sockelbau im Hochparterre angeordnet mit dazugehörenden privateren Aussenräumen. Die Turnhalle wird im Schnittpunkt von Sockelbau und Hauptbau im ersten Untergeschoss platziert, das nur halbgeschossig im Terrain liegt. Singsaal, Bibliothek und Medienraum werden im überhohen südlichen Erdgeschoss mit öffentlichem Charakter angeordnet. Im ersten Obergeschoss vom Hauptbau befindet sich die Lehrerschaft und die Förderungsräume. Die Schulräume sind im zweiten und dritten Obergeschoss mit einer grosszügigen Treppe erschlossen. Jeweils sechs Schulklassen mit sechs Gruppenräumen und notwendigen Nebenräumen bilden zusammen ein Cluster mit einem grosszügigen gemeinsamen multifunktionalen Raum, was eine grosse Programmation und Variation ermöglicht. Das gezeigte Innenbild strahlt eine grosse Selbstverständlichkeit aus und weiss zu gefallen. Im vierten Obergeschoss als allseitig zurückversetzten Aufbau ist die Option des Musikschulzentrums angedacht. Die zusätzlichen vertikalen Fluchttreppen erscheinen ein wenig kompliziert gelöst. Alles in allem eine äusserst sinnvolle und stringente Nutzungsverteilung mit einer eindrücklichen Selbstverständlichkeit. Der Schulhausneubau wirkt luftig und offen.

Das Tragwerk wird als Holzbau auf einem Betonsockel umgesetzt. Die vertikalen Kerne sind aus Beton. Das Holztragwerk bestimmt die innere Erscheinung. Die nichttragende horizontal gegliederte Fassade wird mit einem leichten und unterhaltsarmen Aluminiumtrapezblech umhüllt. Die eher unterkühlte Erscheinung wird mit einem textilen Sonnenschutz aufgelockert. Alles in allem eine zurückhaltende, pragmatische und zweckmässige Materialisierung mit einer industriellen Anmutung, die man sich in dieser Umgebung gut vorstellen kann.

Das Quartier prägen grüne Vorzonen, die bis ans Trottoir reichen. Auch das Schulareal wird mit Grün und einer Baumreihe eingesäumt. Im Süden öffnet es sich für den Haupteingang an der Kirchbachstrasse sowie auch im Norden zum Neugutweg für den Zugang zum Kindergarten. Die Zufahrt für die Anlieferung und die Einstellhalle befindet sich möglichst nah zum Knoten an der Birchlenstrasse und mindert den Verkehr ins Quartier. Die Umgebungsgestaltung ist orthogonal aufgebaut und nutzungstechnisch klar definiert. Es wurde an vieles gedacht und es wird alles Nötige angeboten, man hätte sich aber eine freiere und inspirierendere Gestaltung gewünscht. So nüchtern und klar das Gebäude in Erscheinung tritt, so grüner und naturnah dürfte die Umgebung sein. Auch im Bereich der Dachflächen auf dem Sockel wäre noch grosses ungenutztes Potential vorhanden.

Die Grosszügigkeit der Innenräume widerspiegelt sich bei den Kennzahlen. Das Projekt Treffpunkt hat die grösste Geschossfläche und das grösste Volumen.

Alles in allem ein gekonnter und stringenter Beitrag, der zu faszinieren weiss.
Situationsplan

Situationsplan

Innenbild, Primarschule

Innenbild, Primarschule

Situationsplan

Situationsplan

Modell

Modell

Schwarzplan

Schwarzplan

Situationsplan

Situationsplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

2.OG

2.OG

Querschnitt

Querschnitt

Ansicht

Ansicht

Konstruktionsschnitt

Konstruktionsschnitt