Entwicklung des Stadtquartiers Neckarbogen in Heilbronn - 2. Bauabschnitt

L5_ FAMILIENWOHNEN IM HOLZHAUS
Das Holzgebäude L5 ist innerhalb des Quartiersblockes L die Öffnung des Blockrandes
zum nächstgelegenen Quartiersblock K. Durch diese Stellung bekommt das Gebäude eine
Bindeglied-Funktion zwischen den begrünten Innenhöfen L und K. Die dritte Fassade im
Durchgangsbereich muss daher eine Weiterführung der Hauptfassaden sein, um die
Qualität des schmalen Durchgangsbereiches zu gewährleisten. Der Quartiersblock L hat
eine hohe Qualität an städtebaulichen Vorgaben, die architektonische Urbanität entstehen
lassen. Dadurch werden interessante Lebensräume geschaffen, die durch die
Durchmischung der Nutzungen und unterschiedlichen Wohnungsangebote verstärkt
werden.
Im Innenbereich der Quartiere entstehen helle hofartige Strukturen, mit attraktiven
Grünflächen im öffentlichen und privaten Bereich. Es werden einladende
Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen, die zur Kommunikation und zum Verweilen
einladen. Straßenseitig entstehen schlichte begrünte Flächen, die durch die offen
gehaltenen Bepflanzungen Blickbeziehungen zum Floßhafen zulassen.
In der Gesamtanlage L wird das Thema Lebensentwürfe für unterschiedliche Altersgruppen
entwickelt. Lebensräume für Singles oder Mehrpersonen-Haushalte entstehen und es
entwickeln sich Lebensqualitäten, die sich in unterschiedlichen Gebäudeentwürfen zeigen
und durch verschiedene Baustoffe, Fassadenanordnungen und Grundrisse sichtbar werden.
Damit ist das Baumaterial eine adäquate Antwort zum Inhalt des Gebäudes selbst und
dessen Nutzung.
Das Projekt L5 in Holzbauweise ist ein Modellfall für die Kombination aus Verdichtung,
Funktionalität und Ökologie bei gleichzeitiger Rücksichtnahme auf eine ökonomische
Bauweise mit größtenteils natürlichen Baustoffen.

STÄDTEBAU + ARCHITEKTUR
Zur städtebaulichen Integration des Grundstückes L 5 in den Neckarbogen werden die
Vorgaben des Rahmenplanes beachtet und in die Planung übertragen. Die Einhaltung der
im Gestaltungshandbuch dargestellten Aspekte, wie Geschossigkeit und Traufhöhe, sind
berücksichtigt. Die bodentiefen, vertikalen und schmalen Doppelflügel entsprechen einer
großzügigen Belichtung für freundliche und helle Wohnräume. Das gerasterte
Konstruktionsprinzip des Gebäudes, die Skelettbauweise, taucht ebenfalls in der
Fassadengliederung auf. Dieses Raster wird in der Fenster- und Fassadenaufteilung mit
Holzprofilen aufgenommen und prägt das Erscheinungsbild des Gebäudes. Es entsteht ein
modernes und einladendes Bild, das gleichzeitig an die mittelalterliche Bautradition des alten Heilbronn anknüpfen soll. Familien sollen hier ihr behagliches zu Hause finden, weshalb Holz als zentrales Baumaterial in den Vordergrund rückt. Für das gesamte Erscheinungsbild werden deshalb im Innen- und Außenbereich Holzoberflächen verwendet. "Familienwohnen im Holzhaus" ist eine interessante Antwort auf den oft vermissten Wohlfühlfaktor für Wohnen im harmonischen Gesamterscheinungsbild eines Gebäudes.
In L5 wird das Erdgeschoss um ca. 1m angehoben, sodass auch hier Wohnungen
angeboten werden können. Der Platzgewinn kommt zum einen der Tiefgarage für
Doppelparker zugute und schafft eine Erhöhung des Vorgartens zum Innenhof. Es entsteht
eine gewisse Privatheit zum sonst öffentlichen Bereich der Quartiersinnenhöfe.

ARCHITEKTUR UND TYPOLOGIE
Urbanität und Lebensqualität entsteht durch die Nutzungsdurchmischung der
verschiedenen Grundstücke, den damit verbundenen Lebensentwürfen und
Lebensqualitäten. Die soziale Durchmischung der Grundtücke im Block L wird mit den
unterschiedlichen Themen wie Seniorenwohnen und Familienwohnen erreicht. Auf dem
Grundstück L5 soll das Thema Familienwohnen aufgegriffen werden. Daher wird
besonders auf ressourcenschonende, nachwachsende, atmosphärisch angenehme und
recyclebare Materialien, wie Holz, geachtet und verwendet.
Das hat zum Ziel, ein wohngesundes und energiesparendes Gebäude errichten zu können.