Neubau einer Kindertagesstätte am Talleweg in Paderborn

Die Verfasser sehen einen sich in die Tiefe des Grundstücks linear entwickelnden Baukörper mit rhythmisiert gegliederter Dachlandschaft. Die Ausformulierung des straßenseitigen Kopfes reagiert nachvollziehbar auf die Maßstäblichkeit der umgebenden Bebauung und setzt in der straßenseitigen Gebäudeflucht einen eindeutigen Abschluss. Es entsteht ein klarer Eingangsvorbereich mit Adressbildung zur Straße. Die Wegeanbindung zum seitlichen Parkplatz ist jedoch unzureichend gelöst. Den räumlich maßstäblichen Auftakt der inneren Struktur bildet der allgemeine Funktionsbereich mit Mehrzweck-, Speise- und Differenzierungsraum, leicht separat und abtrennbar nutzbar. Ein linearer Flur mit konischen Raumaufweitungen rhythmisiert die Erschließungsbewegung. Räumliche Aufweitungen vor den als Cluster organisierten Gruppenbereichen schaffen Orientierung und Identität. Seitliche Flure führen von hier in Freie und versorgen den Innenraum mit natürlichem Licht. Die funktionale Notwendigkeit dieser Flure ist allerdings zu hinterfragen. Die Gruppenräume sind räumlich etwas erhöht, was sich auch in der Gliederung der Außenfassade widerspiegelt. Konsequent schirmt eine schmale Raumschiene mit u. a. den Schlafräumen nach Nordosten zum Nachbargrundstück ab und schafft Schutz. Positiv bewertet wird, dass sich innerhalb der seriellen Gebäudestruktur mit einer rhythmischen Abfolge von überdachten Gebäuderücksprüngen eine maßstäbliche Vernetzung zu den Außenräumen gelingt. Der große nördliche Außenraumbereich wirkt dabei etwas entkoppelt. In Material und Farbe gibt das Gebäude mit seiner teilweise farbigen Holzfassade eine der Aufgabe entsprechende Antwort auf den Typus des Kindergartens. Der Vorplatz ist räumlich sehr beengt und nicht einladend. Die Stellplatzanlage ist auf dem Grundstück gut positioniert, hat aber keinen direkten Bezug zum Eingang. Die Außenanlagen der Kita sind durch einen intensiven und extensiven Bereich gegliedert. Dies ist schwer nachvollziehbar und überzeugt nicht. Man würde sich wünschen, dass der Freiraum in einen Dialog mit der Gebäudearchitektur der KITA tritt.