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2. Rang 3 / 3

Gutachterverfahren | 01/2020

Neubau Jahnsportpark Friedrichsau in Ulm

Modell

Modell

3. Rang

Zoll Architekten Stadtplaner GmbH

Architektur

Erläuterungstext

ENTWURFSIDEE

Die neue zentrale Sportstätte des SSV Ulm 1846 e.V. fügt sich im südlichen Bereich des Planungsgebietes mit angemessenem Abstand zur Stadionstraße ein. Der auf diese Weise entstehende Raum zwischen dem Neubaukörper und der Stadionstraße dient sowohl der Halle als multifunktionaler nutzbarer Vorplatz, als auch dem gesamten Sportareal als neues Entrée.

Der Entwurf für den Neubau der Dreifeldhalle (45 x 27 m) mit zwei Gymnastikräumen, Mehrzweckraum, Vereinsgastronomie sowie einer zentralen Tiefgarage zeichnet sich durch seine funktionale Grundrissaufteilung aus. Zusammen mit einer reduzierten, sowie ökonomischen Materialwahl, entsteht so ein dem Ort und der Nutzung angepasster Gebäudekomplex mit einer klaren, ruhigen Architektursprache.
Ein in Massivbauweise hergestelltes Erdgeschoss mit überwiegend dienenden Räumen bildet die „ruhige Basis“ des Gebäudes, während opake Baukörper die „dynamischen Bereiche“ Sporthalle, Gymnastikräume und Mehrzweckraum deutlich akzentuieren. Auf diese Weise gelingt es, die Funktionen des Gebäudes nach außen klar ablesbar zu machen und ihm ein interessantes, der „Adressbildung“ dienendes Erscheinungsbild zu verleihen. Insbesondere in der Dämmerung oder bei Nacht lassen die leuchtenden Baukörper der Sportbereiche eine attraktive Außenwirkung mit hohem Wiedererkennungswert erwarten.
Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wurde das geforderte Raumprogramm ebenerdig auf einem Geschoss mit zwei zueinander versetzten Ebenen angeordnet. Die Grundrissaufteilung gestaltet sich klar und funktional.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit legt ihren Schwerpunkt an die Stadionstraße, mit Hauptzugang und Gastronomie. Dies wird bezüglich einer Orientierung zum Stadionzugang als sinnvoll gesehen, bewirkt jedoch keine Verbesserung einer deutlichen Adressbildung im öffentlichen Raum. Der gesamte Vorbereich entlang des Gebäudes wird zu wenig gestaltet und eine Belebung der stadionnahen Flächen ist nicht ersichtlich.
Leider durchschneidet auch die Tiefgaragenzufahrt diesen sensiblen Bereich und der Vorbereich erfährt dadurch eine Abwertung.
Der Baukörper wirkt trotz seiner kompakten Organisation durch seine differenzierte Gestaltung der verschiedenen Hauptfunktionsbereiche rhythmisiert und suggeriert eine kleine Körnung. Dies wäre im heterogenen Umfeld wünschenswert und es könnte dadurch eine baukörperliche Prägnanz entstehen. Der Ansatz wirkt jedoch etwas formal und modellhaft.
Es ist überraschend, dass alle geforderten Flächen erdgeschossig und kompakt organisiert sind. Bei diesem Entwurfsansatz der Kompaktheit bleibt jedoch leider wenig Fläche für räumliche Qualitäten und angemessene Erschließungszonen. Die Abfolge der Räume wirkt wenig ambitioniert und lange schmale Flure erschließen die Hauptfunktionen wie Mehrzweckraum und Gymnastikräume, sowie Umkleiden. Auch wird die räumliche Qualität des Foyers und des Hauptzugangs in Frage gestellt, da sich hier Nebenräume, Müllraum und WC‘s befinden.
Die gewählten Fassadenmaterialien wie Polycarbonatplatten können an dieser Straßenecke, die nach einer prägnanten, adressbildenden und nachhaltigen Aussage ruft nicht überzeugen.
Obwohl der Entwurf aufgrund seiner Kompaktheit eine wirtschaftliche Realisierung vermuten läßt, seine Ambition einen rhythmisierten Baukörper zu machen verstanden wird, bleiben doch große Zweifel ob hier innenräumliche Qualitäten und Atmosphären entwickelt werden können.
Lageplan

Lageplan

Ansichten Süd und Ost

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Ansichten Nord

Ansichten Nord

Schnitte

Schnitte

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