Mauritius Health and Care Campus - Reha, Pflege, Wohnen - in Steinfurt

VLINDERSTROOM
Der Mauritius Health and Care Campus unterstützt die Transformation der Stadt Steinfurt Borghorst aus einem Standort der Textilindustrie zu einem Dienstleistungszentrum mit Fokus auf Gesundheit, Familien und Senioren. Gesundheitsaspekte in die städtische Planung einzubeziehen schaffen ökonomischen, ökologischen und sozialen Mehrwert. „Healthy Places“ sind ein wichtiger Aspekt, um qualifizierte Arbeitnehmer zu gewinnen und langfristig an den Standort zu binden. Die Gebäude sind wie Schmetterlinge (holländisch: Vlinder) in einem Landschaftsgarten eingestreut, die um den ehemaligen Bachverlauf (holländisch: Stroom) gruppiert sind. Eine in die Münsterländer Natur eingebettete Reha Klinik mit Hotelstandard - unterstützt mit ihrer angenehmen Atmosphäre den Heilungsprozess der Patienten. Das Pflegeheim ergänzt den Standort der Caritas. Auch Kinder sind herzlich willkommen in einer Kita mit darüberliegendem Seniorenwohnen - Alt und Jung unter einem Dach. In den Wohnhäusern findet sich Platz für Familien und das Klinikpersonal. Durch die Pflegeschule wird das medizinische Bildungsangebot des UKM ergänzt.

DURCHLÄSSIGE LANDSCHAFTSEBENE
Eine Landschaftsebene schließt ebenerdig am Platz und der Arnold-Kock-Straße an und bildet zur Rubens- und Mauritiusstraße einen eingeschossigen Höhenversprung. Unter der Landschaftsebene sind alle Bauteile des MHCC unterirdisch in Ebene -1 verbunden.
Im Norden und Osten bietet der Höhenversprung Belichtungsmöglichkeiten der Therapie- und Verwaltungsbereiche der Reha. Tiefhöfe bieten weitere Belichtungsmöglichkeiten und schaffen reizvolle vertikale Verbindungen.
Im Westen der Ebene -1 liegen die Tiefgarage mit 260 Plätzen (Zufahrt über Rubensstraße), Andienung und Müllentsorgung für Reha und Pflegeheim und die Liegendaufnahme der Reha (Zufahrt von Mauritiusstraße und Ausfahrt Rubensstraße).

FLIESSENDE SCHMETTERLINGE
Auf der Landschaftsebene verteilen sich die Baukörper des MHCC in Schmetterlingsform. Die Kanten des Planungsgebietes definieren zwei Strahlenbündel, an denen sich sowohl die riegelförmigen Baukörper und als auch der Landschaftsraum zwischen den Gebäuden ausrichten. Dadurch entsteht eine wichtige Frischluftschneise in Ost-Westrichtung. Der ehemalige Bachverlauf des verrohrten Klünderbach wird erlebbar und eine Verbindung des Campus für Fußgänger und Radfahrer in Richtung des Kirchplatzes sowie der Innenstadt wird geschaffen.
Zur Rubensstraße markieren das Pflegeheim und ein Wohnriegel den jeweiligen Startpunkt des Campus und definieren den Straßenraum. Im Süden richtet sich ein Flügel der Rehaklinik parallel und in gleicher Länge zum Erweiterungsbau des UKM aus. Der zweite Flügel verläuft parallel zum Ärztehaus Domus Medica und schließt mit diesem ab.
In Ost-West Richtung präsentieren sich die Schmalseiten der Riegel und öffnen dadurch das Gebiet.
Das im Norden der Rubensstraße gelegene Gebäude mit Pflegeschule und Appartements für Pfleger leitet sich aus dem gleichen Strahlenbündel ab, wie die anderen Gebäude. Es bildet die nördliche Kante des Rubensplatzes. Das Pförtnerhaus im Süden bleibt erhalten als Erinnerung an das Webergelände.

EINE GARTENLANDSCHAFT FÜR KÖRPER UND SEELE
Die Gestaltung der Freiräume bettet die Neubauten in eine Gartenlandschaft ein, deren fein abgestufte Raumabfolgen öffentlichere Treffpunkte genauso wie intimere Rückzugsräume anbieten. Ein Netz aus Wegen, die sich zu Aufenthaltsorten aufweiten und wieder verengen, bindet den neuen Park in die Umgebung ein und verbindet den im Osten an die Mauritiusstraße anschließenden Grünzug mit Göckenteich und Kirchplatz im Westen bzw. Südwesten sowie den Vorplatz im Norden mit dem Marienhospital im Süden.
Eingebettet in die Parkanlage sind die Freiräume für den Kindergarten und das Pflegeheim sowie der Therapiegarten.
Überstanden von Blütenbäumen und malerischen mehrstämmigen Ahörnern, bezaubert die großflächige Pflanzung von pflegearmen Stauden und Gräsern mit ihrem wechselnden Blütenflor über das ganze Jahr hinweg. Bei der Auswahl der Pflanzen wird besonderes Augenmerk auf ihre Eignung als Bienenweide und Habitat für andere Insekten gelegt, um die Biodiversität zu stärken. Ein wegbegleitendes schmales Wasserband, das gleichzeitig als Sitzelement dient, erinnert in stilisierter Form an den verrohrten Klünderbach.
Im Eingangsbereich im Norden entsteht ein lebendiger, baumüberstandener Platz, von dem aus Pflegeheim und die ambulante und stationäre Reha erschlossen werden.
Nach Neuordnung des ruhenden Verkehrs zwischen MHCC und UKM verbindet ein neuer Park mit Parkpromenade die beiden Gesundheitsstandorte.

HEALTHY PLACE
Die architektonische Gestaltung von Vlinderstroom schafft eine positive, raumbezogene Identitätsbildung und wirkt somit auf das Wohlbefinden der Bewohner ein. Die helle Atmosphäre, das natürliche Material und die kommunikationsfördernde Gestaltung der Gartenlandschaft und der öffentlichen Räume sollen Gesundbleiben und Werden unterstützen. Der Campus bietet einen attraktiven Lebensraum für Bewohner, Besucher, Ärzte, Pfleger und Patienten, wo Begegnung, Kontaktaufnahme und informeller Austausch untereinander einen adäquaten Raum finden können. Das MHCC wird zu einem parkartig eingebetteten „Healthy Place“ mit Erholungs- und Sozialflächen zur Work-Life-Balance entlang des ehemaligen Bachs.