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Einladungswettbewerb | 09/2020

Neues Quartierszentrum am Berliner Platz in Hamburg

1. Preis

haascookzemmrich STUDIO2050

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

Für die Qualität eines städtischen Umfelds ist die Qualität der Zwischenräume entscheidend. Daher liegt unser Augenmerk in der Schaffung attraktiver und abwechslungsreicher Plätze, Wege und Raumfolgen. Das vorgeschlagene Ensemble gibt dem Quartier eine ablesbare Hierachie mit einem raumwirksamen Berliner Platz und einer Perlenkette von kleineren Plätzen und Eingangsbereichen in einer vielseitigen und abwechslungsreichen Architektur. Auf dem Sockel entsteht ein semiöffentlicher Quartiersplatz mit nachbarschaftlichem Charakter. Der neue Berliner Platz wird ein quirliges Quartier, welches sich mit seinen Nachbarschaften verknüpft, keine Rückseiten bietet und eine reichhaltige Stadtlandschaft bietet. Eine neues Herz innerhalb der Nachbarschaften. Kein introvertierter Platz, sondern nach aussen gerichtete aktive Erdgeschosskanten stärken die Idee des Verknüpfungsbausteins.
Durch Vor und Rücksprünge entlang der Sockelzone entsteht eine abwechslungsreiche Raumfolge mit drei übergeordneten Stadtplätzen. Den Auftakt macht der "Grüne Platz" im Nordosten, als Verbindung und Einbettung in den Grünzug Hohenhorst. Im Südosten liegt der wichtigste, der Namensgeber, der Berliner Platz als Schnittstelle zum SAGA Hochhaus und zum Haus am See, sowie der Platz der Kulturen im Südwesten, als Schnittpunkt zu den bestehenden Einzelhandelsnutzungen und ÖPNV-Haltestellen. Der Berliner Platz wird ein Platz für Alle, zum Einkaufen, zur Erholung und als Freizeittreff. Die flexible offene Fläche erlaubt Nutzungen aller Art, aber auch das "Sehen und gesehen werden". Die Rolle des Platzes "an der Ecke" übernimmt der Platz der Kulturen. Ein Wasserspiel schafft eine hohe Aufenthaltsqualität trotz geringer Fläche und lädt zum Verweilen ein. Der grüne Platz im Nordosten ist die Oase des Quartiers mit angenehmem Mikroklima auch an heißen Tagen. Jeder Baustein des Ensembles ist individuell gestaltet. Die Fassaden nehmen über den Ziegelstein Bezug zum Ort. Die farblichen Akzente und die reichen Ausführungsvarianten bieten aber ein spielerisches Erscheinungsbild. Der vorgegebene Wohnungsmix wird variantenreich durch unterschiedliche Gebäudetypologien umgesetzt.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dieser Entwurf ist ein Hingucker – und die fröhlich-bunte Vision eines pulsierenden neuen Herzens für Hamburg-Jenfeld: Das neue Quartierszentrum Berliner Platz im Osten der Stadt soll nach einem so außergewöhnlichen wie mutigen Entwurf des Büros Haas Cook Zemmrich aus Stuttgart gebaut werden. Das entschied einstimmig das Preisgericht des Architektenwettbewerbs, dem außer den Grundstückseigentümern und Vorhabenträgern MATRIX Immobilien GmbH und RED Baufeld GmbH auch Hamburgs Oberbaudirektor sowie Vertreter der Politik und mehrere Fachleute angehörten. Die betont quirlige Entwurfsplanung für die Bauvorhaben der beiden Investoren auf dem insgesamt 12.400 Quadratmeter großen Areal des in die Jahre gekommenen EKZ Berliner Platz und der Sparkasse an der Schöneberger Straße, Charlottenburger Straße und Dahlemer Ring im Jenfelder Ortsteil Hohenhorst begeisterte die Jury.

Ein Ensemble aus fünf ganz unterschiedlich gestalteten Gebäuden mit zwei markanten Hochpunkten soll über dem überbauten Erdgeschoss entstehen, das dem Einzelhandel vorbehalten ist. In den Obergeschossen sollen fast ausschließlich Wohnungen mit 1,5-4 Zimmern entstehen – etwa ein Drittel davon öffentlich gefördert. Der Entwurf der Stuttgarter Architekten setzte sich gegen vier weitere Gestaltungsvorschläge durch. Das Preisgericht überzeugte das Büro Haas Cook Zemmrich mit Vielfalt und Komplexität. Charakteristisch individuell geprägte Plätze, spannende Wegeführung und überraschende Raumfolgen mit privaten und öffentlichen Grünflächen zeichnen das Konzept aus.
Die Neugestaltung soll den Berliner Platz in einen lebendigen, sympathischen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität verwandeln. Der von MATRIX als „Living Plaza“-Konzept entwickelte Nutzungsmix aus Einkaufen, Dienstleistung, Gastronomie, Gesundheit, Freizeit und Wohnen bezieht das Haspa-Areal von RED Baufeld mit ein. Das Vorhaben soll den Berliner Platz zu einem attraktiven Wohnort in ganz unterschiedlichen Gebäudetypen aufwerten sowie Aufenthaltsqualität und Anziehungskraft deutlich erhöhen. Begegnungsorte für Bewohner, Besucher und Nachbarn ermöglichen Veranstaltungen für den Stadtteil. Tiefgarage, Fahrradstellplätze und eine StadtRad-Station sind geplant. Begrünte Dächer, Ladestationen für E-Fahrzeuge und Photovoltaik unterstreichen den nachhaltigen Charakter des Bauprojekts.