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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2020

Neues Forschungszentrum für Translationale Medizin und Therapien am AKH in Wien (AT)

2. Rang

Architekten Maurer & Partner ZT GmbH

Architektur

Architekt Zieser ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Entwurfsansatz / Städtebau
Mit dem Ensemble der Forschungsgebäude CTMT, CPM und TTC entsteht ein neuer identitätsstiftender Forschungscampus auf internationalem Niveau. Am Eingang Lazarettgasse des AKH erheben sich die Gebäude und bilden ein weithin sichtbares Eingangstor zum AKH. Zwischen den Gebäuden öffnet sich eine großzügige Treppenanlage mit nach Süden orientierten Sitzstufen und lädt zum Betreten des Geländes ein. Getrennt von Rettungszufahrt und Anlieferungsverkehr bildet sie eine attraktive fußläufige Verbindung. Am Ende der Freitreppe betritt man das CTMT über den zentral gelegenen, verkehrsfreien Vorplatz. Hier liegen auch die Eingänge zu den anderen beiden Gebäuden. Alle drei Häuser sind unterhalb des Platzes durch eine natürlich belichtete, innenräumliche Begegnungszone verbunden.

Bauphasen
Die drei Bauphasen CTMT, CPM und TTC sind in den einzelnen Baukörpern klar abgegrenzt und in der Hauptverteilungs-Ebene 2 funktional miteinander verknüpft.
Im Sinne der effizienten Nutzung bestehender Flächenreserven wird vorgeschlagen, das CPM über der bestehenden Garage zu errichten. Diese kann entweder erhalten und mittels Stütz -und Fundamentverstärkungen überbaut, oder - je nach Ergebnis einer vergleichenden Kostenanalyse - teilweise rückgebaut werden. Das in der dritten Bauphase zu errichtende TTC ist in einem eigenständigen Baukörper im Bereich der bestehenden Hochhauswidmung situiert. Der §69 der Wiener Bauordnung bietet Interpretationsspielraum für die mögliche, moderate Erweiterung der Widmungsgrenzen.

Funktionsbereiche
Die unterschiedlichen Funktionsbereiche an der Schnittstelle von internationaler Forschung, klinischer Praxis, Lehrbetrieb und Öffentlichkeitsarbeit sind im Gebäude klar abgegrenzt und eindeutig ablesbar. Die öffentlich zugänglichen Bereiche Eingang, Lehre, Seminarbetrieb und Ausstellung sind in den unteren drei Ebenen des CTMT angeordnet. Auditorium, Seminar - und Konferenzräume sowie der davor gelagerte Ausstellungsbereich sind in der unteren Verbindungsebene E2 zu finden. Eine Dachterrasse mit Blick über Wien sowie weitere Seminar -und Besprechungsräume stehen im Rahmen eines zusätzlichen Kommunikations- und Ideenfindungsbereiches in der Ebene E9 zur Verfügung.

Modulariät / Flexibilität
Zielsetzung der ökonomischen Nachhaltigkeit ist der effektive Mitteleinsatz sowohl hinsichtlich Investitions- und Betriebshaltungskosten als auch der Folgekosten im Hinblick auf die mögliche Nachnutzung des Gebäudes. Das Ausbauraster von 1,15m ist optimal für die geplante Nutzung als Labor – und Bürogebäude geeignet.

Hörsaal / Forum / Ausstellungsbereich
Durch diese unterirdische Verbindung ist das gesamte Ensemble von der Lazarettgasse aus kommend über die verbindende Ebene E2 und die Eingangsebene E3 des CTMT bis zur Ebene E4 innenräumlich und barrierefrei zugänglich. Der Hörsaal und mit davorgelagertem, mehrgeschossigem Ausstellungsbereich bildet das öffentliche Zentrum des Gebäudes. In der Ebene E4 befinden sich Galerie, Bibliothek, Kurs-, Seminar- und EDV-Räume. Hier ist das CTMT auch direkt an die "Studentenstiege" und den Eingang Lazarettgasse des Bauteils 10 angebunden.

Ökonomie, Ökologie und Nachhaltigkeit
Der Beitrag wurde im Sinne einer umfassenden Betrachtung nach dem 4-Säulen Modell der Nachhaltigkeit konzipiert. Zielsetzung der ökonomischen Nachhaltigkeit ist der effiziente Mitteleinsatz sowohl hinsichtlich Investition und Betriebshaltungskosten als auch der Folgekosten im Hinblick auf Flexibilität und mögliche Nachnutzung des Gebäudes. Modularität und Flächeneffizienz sowie der bewusste Einsatz der verwendeten Materialien unterstützen diese Maßnahmen. Der Kostenrahmen wird eingehalten. Zielsetzung der sozialen Nachhaltigkeit ist ein alltagstaugliches, identitätsstiftendes und genderneutrales Gebäude mit hoher Aufenthaltsqualität. Die ausgewogene Beziehung zwischen dem Gebäude und dem Campus ist maßgeblich für die architektonische Nachhaltigkeit des Hauses. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit ist das Gebäude für das Erreichen höchster energetischer Gesamtstandards konzipiert. Das optimierte Oberflächen-Volumenverhältnis der Baukörper sowie die optimale Abstimmung der Gebäudehülle auf die haustechnischen Anlagen werden ergänzt durch energieeffiziente Energiebereitstellung und hochwertige Wärmerückgewinnungssysteme. Die ÖGNB Vorabschätzung mittels TQNB Tool ergibt 882 von 1000 möglichen Punkten.