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Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil | 03/2021

Neues Kinder- und Familienzentrum in Kressbronn am Bodensee

Anerkennung / 6. Rang

Preisgeld: 4.000 EUR

GEORG • SCHEEL • WETZEL ARCHITEKTEN GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Entscheidung, einen klaren viergeschossigen Baukörper entlang der Friedrichshafener Straße zu platzieren wird anerkannt. Der Bachtobelplatz erhält dadurch eine gute Raumkante. Das Gebäudeensemble erscheint stimmig und ausgewogen, auch wenn der 2. Bauabschnitt nicht realisiert wird. Die KITA erhält einen großzügigen Auftritt mit den Zugängen, dem Bewegungsraum und Gemeinschaftsraum zwischen Platz und Innenhof. Das Archiv und das Familienzentrum sind geschickt in den östlichen zweigeschossigen Bauteil platziert. Die Anordnung der Ü3 Räume im EG und der U3 Räume im OG ist grundsätzlich richtig. Die Erschließung des 1. OG der KITA mit der Treppe in der südwestlichen Ecke wird kritisch gesehen, zumal si auch noch als zweiter Rettungsweg der Wohnungen fungiert. Die Nutzung eines sonnigen Terrassenbereichs im 1. OG durch Ü3 und das Familienzentrum ergänzt das Freiraumangebot sehr angenehm. Im Falle der Realisierung des 2. Bauabschnitts würden die Freiflächen im Garten viel zu knapp. Die Idee, die 12 kommunalen Wohnungen durch einen Laubengang an der stark befahrenen Friedrichshafener Straße zu erschließen wird positiv bewertet. Die angebotenen Loggien auf der Nordostseite haben trotz der nicht optimalen Besonnung eine große Qualität. Durch den darunter liegenden tieferen Grundriss der KITA sind deren Freibereiche gegenüber dem Wohnen abgeschirmt. Konstruktiv schlagen die Verfasser*Innen Holztafelbauweise ab dem Erdgeschoss vor. Das Untergeschoss und die Erschließungskerne sollen auch wegen der Statik und dem Brandschutz massiv sein. Die architektonisch-gestalterische Haltung der Gebäudegruppe ist der Situation angemessen. Die sehr großzügige Glasfront im Erdgeschoss lässt unter Umständen auch eine andere, z.B. kulturelle Nutzung des Gebäudes vermuten. Die in der Perspektive dargestellte Offenheit zum Hof ist vom Platz her leider nur zu erleben, wenn der Bewegungsraum und der Gemeinschaftsraum großzügig geöffnet sind. Die zweigeschossige Verglasung der KITA an der Friedrichshafener Straße ist nicht nachvollziehbar. Die Bruttogeschossflächen liegen über dem Durchschnitt der Arbeiten, aber die Flächeneffizienz ist gut. Nach den einschlägigen Kennzahlen liegt die Arbeit wirtschaftlich im mittleren Bereich. Insgesamt wird eine angemessene, interessante Lösung der komplexen Aufgabenstellung angeboten.