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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2020

Neubau Hauptgebäude Zollberg Realschule in Esslingen

1. Preis

Preisgeld: 22.000 EUR

[fritzen 28] a r c h i t e k t e n

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Hauptgebäude für die Zollberg-Realschule wird als orthogonaler 3-geschossiger Baukörper vorgeschlagen. Dieser Baukörper begrenzt den bestehenden Schulhof nach Westen, wird dabei im Vergleich jedoch relativ weit nach Norden gerückt. So entsteht an dieser Stelle die Möglichkeit einer direkten Anbindung der beiden Bestandsgebäude Boßlerstraße 3 und 5. Auf der anderen Seite ergibt sich in südlicher Richtung eine großzügige Öffnung zu einem landschaftlich gestalteten Außenbereich (Grünes Klassenzimmer etc.) bei dessen Gestaltung die Topografie zur Abgrenzung vom klassischen, befestigten Pausenhof geschickt ausnutzt wird. In diesem südlichen Grundstücksbereich wird vorgeschlagen, den bestehenden Pavillon als Jugendhaus umzunutzen, welches dadurch gut in die Gesamtsituation integriert wird. Der Haupteingang des Neubaus wird gut auffindbar in direkter Verlängerung der von der Boßlerstraße ausgehenden Erschließungsachse angeordnet. Die Eingangshalle kann in Verbindung mit dem flexibel zuschaltbaren Musikraum sehr gut als Aula mit Blick- und Wegebezug zu den östlich angrenzenden Freiraum- und Sportflächen genutzt werden. Von diesem zentral liegenden Eingangsbereich aus wird geschickt in Richtung des nördlichen Gebäudebestands umgelenkt. Im Erdgeschoss sind alle Fachräume untergebracht, d.h. auch die, die sich momentan im Bestand befinden. Das „Gebäude Boßlerestraße 5 selbst wird direkt und barrierefrei über alle Geschosse angebunden, sodass hier die Räume der Schulverwaltung sinnvoll untergebracht werden können. Allerdings wird die dadurch entstehende Randlage der Schulverwaltung auch kritisch kommentiert. Das westlich angrenzende Bestandsgebäude mit Turnhalle und Lehrküche wird über eine Pergola mit Theaterhof ebenfalls integriert. So entsteht insgesamt eine sinnfällige Einheit aus Neubau und Bestandsgebäuden. Im 1. und 2. Obergeschoss des Neubaus werden jeweils drei Cluster organisiert. Erschlossen werden diese über zwei Treppenhäuser, die einen unabhängigen Zugang ohne Querung von benachbarten Clustern ermöglichen. Die beiden Geschosse sind grundsätzlich dreibündig organisiert, mit den Lern- und Differenzierungsräumen nach Westen und Osten und den offenen Gemeinschaftsflächen im Inneren. Diese werden über zwei Höfe belichtet. Die Erweiterung wird konsequent als Verlängerung dieser stringenten Ordnung nach Süden vorgeschlagen. Das Gebäude wird als Holz-Beton-Mischkonstruktion geplant. Das vorgeschlagene Energiekonzept erscheint angemessen und durchdacht. Im Vergleich ist die Arbeit ausgesprochen wirtschaftlich, was Kubatur und Flächen anbelangt. Der Glasflächenanteil ist jedoch relativ hoch. Insgesamt handelt es sich um einen bemerkenswerten Beitrag hinsichtlich der gestellten Aufgabe. Insbesondere wird von der Jury die Einheit von Neubau und Bestand gewürdigt, was erhebliche Vorteile im alltäglichen Schulbetrieb verspricht.