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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2021

Neubau für den Bauhof in Gosheim

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

Rogg Architekten BDA DWB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf leitet sein Konzept aus den engen Vorgaben des Planungsgebiets und des Anbauverbotsstreifens von 20 m zur Landesstrasse L 433 ab. In einem sehr schmalen und langen Baukörper werden die Flächen für Lagerräume angeboten. Ein zweiter Baukörper springt im Südwesten aus dieser Flucht zurück, um die Fahrzeughalle, Werkstatt-, Technikräume und den Verwaltungsbereich mit einer ausreichenden Vorfläche anbieten zu können. Diese einfache Setzung berücksichtigt auch die bestehende Topografie. Die Herausforderung, die Lagerflächen zu bedienen, löst der Entwurf mit schräg gestellten Zufahrten. Die Herausforderung, den verbleibenden Höhensprung, im Bereich der Fahrzeughalle zu meistern, bleibt bestehen und erfordert ein Gefälle im Bereich der Einfahrten. Die Zufahrtstrasse Am Bühl wird an die Böschung der Wehinger Straße verlagert, um die Anbindung an die Unterführung und die Zufahrt für die Anrainer zu gewährleisten. Ihre südliche Straßenkante bildet zugleich auch den Abschluss des Betriebsgeländes für den Bauhof. Mit einer Holzpalisadenwand werden hier Grenze und Übergang markiert, denn neben den zwei Zufahrten öffnet sich der Vorbereich der Fahrzeughalle auch zur Anliegerstraße, um ausreichend Rangierfläche zu gewinnen. Diese Schnittfläche von Anliegerverkehr und Rangierfläche des Bauhofgeländes wird kritisch gesehen, da sie ein besonderes Maß der Rücksichtnahme von allen Verkehrsteilnehmern erfordert und auch der Fuß- und Radweg über die Straße Am Bühl geführt wird. Die Anordnung der einzelnen Schüttboxen entlang der Einfriedung wird kritisch beurteilt. Hier entstehen die Lagerflächen zu Last der Verkehrsflächen. Das Schüttsilo im östlichen Einfahrtsbereich markiert als technisches Element die Zufahrt, gestalterisch integriert wird es allenfalls durch die Bäume, die in den Durchfahrtsweg greifen. Die vorgelagerte Zone mit öffentlich zugänglichen Containern ist durch die Lage im Kreuzungsbereich und die fehlenden PKW-Stellplätze schwierig. Die einfache Konstruktion aus Stahlstützen mit Holzbindern und Brett-Stapelelementen für die Dachkonstruktion mit Gründachaufbau wird begrüßt. Die Entscheidung für Holzrahmenelemente und Holzverschalungen im Außenbereich verspricht eine zeitgemäße Lösung. Während sich das Gebäude auf der Hangseite im Süden zehr gut in der in der Landschaft integriert, wirkt die dargestellte Verglasung für das Gebäude der Fahrzughalle fremd. Die Holzverkleidung stülpt sich schwer über den transparent gestaltenden Bereich, der allein von seinen Funktionen ein anderes Fassadenbild erwarten lässt. Der Entwurf gewinnt durch die vorsichtige Setzung im Kontext der vielfältigen Anforderungen und den bescheidenen Umgang mit Flächen und Topografie. Es ist die Arbeit mit der geringsten Bruttogeschossfläche und einer sehr kleinen Verkehrsfläche, auch wenn kritisch anzumerken ist, dass der Entwurf im Bereich der Lagerflächen die Forderungen der Auslobung in größerem Umfang nicht erfüllt. Insgesamt bietet der Entwurf mit dieser sorgfältigen Lösung einen guten Beitrag für den zukünftigen Bauhof in Gosheim.