Neubau Ortenau Klinikum am Standort Offenburg

Der getrennt freistehende Klinikkomplex ist nach Funktionen in zwei Hauptkörper geteilt. Diese Köper beinhalten eine flächige 2-geschossige Basis mit aufgesetzten Pavillonbauten in unterschiedlichen Geschoßigkeiten. Somit ergibt sich eine in sich kompakte Grundfläche mit diversen großzügigen Lichthöfen. Die Eingangssituationen der einzelnen Bereiche MVZ, Schule und Klinik inkl. eines Nachtzuganges werden über den im S/W liegenden Vorplatz gut definiert. Leider wird der klare Vorplatz von der großzogen Fläche für Kurzzeitparken beherrscht, so dass diese Platzqualität dadurch minimiert wird. Das Hauptgebäude der Klinik ist gut erschlossen und wirkt über das großzügige Foyer mit Lichthof und Anbindung an den integrierten Klinikgarten großzügig. Eine gut definierte Magistrale mit ca. 210 m Länge beinhaltet eine klarer Wegführung in die verschiedenen klinischen Bereiche, Nebenzonen und attraktiven Aufenthaltszonen. Sie bietet somit eine gute interne Orientierung und zieht sich über die beiden Funktionsgeschosse hinweg. Das MVZ ist im Obergeschoss mit ihr verbunden und ist optional auch im EG möglich. Die Pflegebereiche sind gut in den aufgesetzten Atriumbauten positioniert. Die großen Lichthöfe sind positiv eingebunden. Die umlaufenden Pflegezimmer orientieren sich patientengerecht nach Außen mit Bezug zur Umgebung. Eine Erweiterung Richtung N/O mit der Verlängerung der Magistrale ist möglich. Die Zugänge der Notaufnahme sind durch eine separate Erschließung im Norden in den Grundriss gut integriert. Der Heliport ist zentral auf dem 5-geschossigen Gebäudeteil angeordnet und wird über den Notfallaufzug sehr gut erschlossen. Die Anzahl der Aufzüge erscheint überdimensioniert. Die Fassadengestaltung ist streng monoton strukturiert, so dass der Baukörper seine Dimensionen noch stärker betont als diese zurückzunehmen. Die Fassade hat leider nicht die Qualität des Innenbereiches. Die Kennwerte liegen im mittleren Bereich bei einer guten Lebenszyklusbewertung. Betriebsorganisatorische Einschätzung: Im Bereich der Funktionalität lässt der vorliegende Entwurf eine gute Umsetzung erwarten. Die Positionierung von einzelnen Funktionsstellen ist in einigen Punkten zu überdenken. Der Entwurf weist eine gute Kompaktheit aus. Die Arbeit setzt in vielen Teilen das BO-Konzept um und lässt gute Betriebsabläufe erwarten. In der weiteren Planung müsste ein bislang nur teilweise erkennbares Pandemiekonzept gesamthaft nachgewiesen werden. Die Anzahl der Aufzüge sollte reduziert werden. Die Erschließungssituation wirkt weitestgehend klar und gut strukturiert. Im Bereich der Affinitäten sind folgende Funktionsbeziehungen zu optimieren, deren Heilbarkeit im Moment offen ist: - Bezug OP-Einheit zu Entbindung/Integration Sectio-OP in Zentral-OP - Optimierung der Wegebeziehungen in der Pflege - Wegebeziehungen für Schlaganfallpatienten/Zuordnung ZNA zu Stroke-Unit - Bessere Integration Kinder- und Jugendmedizin in ein Mutter-Kind-Zentrum. Die Erweiterbarkeit auf der Makroebene Richtung Nord - Osten sollte tiefer ausgearbeitet und ein Nachweis erbracht werden, dass hierin ein sinnvoller funktionaler Bezug besteht. Auf der Mikroebene sind keine Optionen zur Erweiterung erkennbar. Diese wären für die Kernbereiche ZNA, ICU, IMC/Stroke und Zentral-OP im Einzelnen noch aufzuzeigen. Insgesamt handelt es sich beim vorliegenden Entwurf um einen betriebsorganisatorisch guten Entwurf. Er lässt eine Mittlere Umsetzung erwarten.