Multifunktionsgebäude für die Bad Hersfelder Festspiele

Der Entwurf zeichnet sich durch eine klare Abgrenzung der städtebaulichen Räume aus und bildet mit dem Finanzamt und der Stiftsruine einen gefassten Parkraum und dem Baukörper einen starken „Rücken“ aus.
Die Turmruine der Stadtmauer wird weitgehend freigestellt. Die Freiraumgestaltung zum Burschenhaus ist jedoch beengt und die Blickbeziehung weitestgehend aufgehoben. Im Lageplan angedeutete Verkehrsflächen lassen nur geringe Möglichkeiten, einen attraktiven Freiraumgestaltung zu gestalten.
Der Verfasser zitiert in der Fassade selbstbewusst die Architekturelemente und Proportionen aus der romanischen Architektur der Stiftsruine und interpretiert diese mit modernen Materialen. Details sind zwar noch nicht vertieft bearbeitet, erscheinen aber realistisch und durchdacht. Trotz seiner Stringenz ergibt sich ein lebendiges und lebhaftes Fassadenbild, das es in seiner Setzung zu überprüfen gilt.
Durch sein Volumen überschreitet der Entwurfsbeitrag den Abstand zum Stadtturm und greift in den archäologischen Schutzbereich ein. Durch ein Versetzen des Untergeschosses könnte zumindest der Eingriff ins Bodendenkmal vermieden werden.
Das Raumprogramm ist voll erfüllt und der Entwurf zeichnet sich durch einen wirtschaftlichen und funktionalen Grundriss mit geringem Verkehrsflächenanteil aus. Die Zuordnung und Größe der Technikräume sind in Ihrer Größe und Zuordnung plausibel. Mit seiner monolithischen Bauweise erscheint der Entwurfsbeitrag nicht nur in energetischer Sicht, sondern auch in seiner ganzheitlichen Betrachtung, als sinnvoll.
Der Ideenteil ist konsequent gestalterisch fortgeführt, wäre aber im Detail weiter zu vertiefen.

Insgesamt kann der Entwurf als ein gelungener Beitrag bezeichnet werden, der mit einer eigenen Ästhetik und einer hohen Darstellungsqualität aufwartet.