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Nichtoffener städtebaulicher Realisierungswettbewerb mit Hochbauteil | 04/2021

Quartiersentwicklung „Am Rotweg” in Stuttgart

ein 2. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

EMT Architektenpartnerschaft mbB Bauhofer Eckert und Partner

Stadtplanung / Städtebau, Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfassenden schlagen neun große, kompakte Häuser vor, die den westlichen Bereich des Baufelds besetzen, in ihrer Mitte einen urbanen Quartierplatz bilden und gegen Osten den Bolzplatz mit einem weiteren Freiraum ergänzen, der sich bis zum Rotweg zieht. Diese Grünspange zur Nachbarbebauung wird als wohltuend empfunden und die geschickt platzierte KITA profitiert ebenfalls von ihr. Die Häuser sind vier- bis sechsgeschossig, an der Ecke Rotweg/ Schozacher Straße liegt ein achtgeschossiger Hochpunkt. Gebäuderücksprünge in den Dachgeschossen bilden gemeinschaftliche Terrassen, die restlichen Dachflächen dienen der Energieerzeugung. Die Häuser sind von den umgebenden Straßen leicht abgerückt. An der Fleiner Straße und an der Ecke Schozacher Straße/ Rotweg liegen größere Eingangsplätze. Ein untergeordnetes Erschließungssytem kann für die Anlieferung, Umzüge und Notfälle genutzt werden. Hier befinden sich auch mehrheitlich die Eingänge der Häuser und öffentlichen Funktionen, die von diesen Vorbereichen profitieren und sie beleben. Dies führt zu einem hohen Anteil versiegelter Fläche in den dichten Zwischenräumen. Teilweise wirken die verbleibenden Grünräume um die Einzelgebäude wie Restflächen. Ein Haus hat zudem eine begrünte Fassade. Einfahrten an der Schozacher Straße und dem Rotweg führen in eine große Tiefgarage, aus der alle Häuser erreichbar sind. Vier Fahrradgaragen sind ebenfalls über die Tiefgarage erreichbar. Eine Reduktion der unterbauten Flächen wie auch ein sorgfältiger Umgang mit der bestehenden Topografie und den resultierenden Materialverschiebungen soll im weiteren Projekt überprüft werden. Die großen Häuser ermöglichen eine Vielfalt von Wohnungstypen und können das differenzierte Raumprogramm gut aufnehmen. Sie sind über innenliegende Treppenhäuser mit Lichthöfen erschlossen. Der zentralen Erschließung geschuldet orientieren sich viele Wohnungen einseitig, allerdings ist der Anteil von Eckwohnungen groß und Gebäuderücksprünge schaffen zusätzliche Ausblicke. Die privaten Außenräume sind als Loggien gestaltet und befinden sich mehrheitlich an den Gebäudeecken. Der vorgegebene Wohnungsschlüssel wird bezüglich Größe und Anzahl gut abgebildet. Das Projekt liegt bezüglich Effizienz- und Nutzfläche im Mittelfeld. Für die Konstruktion werden Holz-Beton-Hybridsysteme vorgeschlagen, wobei auch die Betonkonstruktion teilweise vorfabriziert werden soll. Effizienter Energieerzeugung und -nutzung wird ein großer Stellenwert eingeräumt. Die von der Vorprüfung berechneten Energiekennwerte sind vielversprechend. Das Regenwasser soll schon auf den Dächern eingestaut werden. Überschüsse speichern Zisternen für die Bewässerung von Grünflächen und Grünfassaden. Der Entwurf macht ein klares Statement für ein urbanes Quartier mit einem zentralen Platz und schafft sich damit den Spielraum für ein großzügiges zusätzliches Freiraumangebot für Stuttgart-Rot. Die kompakten großen Häuser versprechen ökonomische und ökologische Effizienz und vielfältige Wohn- und Gemeinschaftsangebote. Der architektonische Ausdruck wirkt noch steif. Die robuste Grundanlage bietet aber beste Voraussetzungen für eine Weiterentwicklung und Differenzierung der Gebäude bei der vorgesehenen Realisierung mit unterschiedlichen Architekturteams.