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Einladungswettbewerb | 03/2021

Städtebauliche Entwicklung Ostburger Weg / Neuhofer Straße in Berlin-Rudow

Vogelpersektive von Süd-Ost

Vogelpersektive von Süd-Ost

3. Preis

CKSA | Christoph Kohl Stadtplaner Architekten

Stadtplanung / Städtebau

Hager Partner AG

Landschaftsarchitektur

Uniola AG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

LANDSCHAFTS- UND FREIRAUMKONZEPT
Freiflächen
Die städtebauliche Ordnung schafft ein erkennbares Gesamtquartier mit zentralem Platz und variable Gebäudegruppen mit intimer Identität.

Aus der Umgebung werden wesentliche Wegeverbindungen und axiale Bezüge in das neue Wohngebiet aufgenommen. Dadurch entstehen grundsätzlich vier Bereiche, die in ihrem Zentrum einen multifunktionalen öffentlichen Platz mit Spiel und Aufenthaltsqualitäten unter dem Schatten von Bäumen aufnimmt. Hier befinden sich auch der Jugendclub und der Kindergarten mit jeweils thematisch differenzierten Außenanlagen.

Im Nordosten befindet sich die Erweiterung der Grundschule als landschaftlicher Freiraum. In den drei weiteren Bereichen sind Gebäudegruppen mit variabler Zielgruppenausrichtung vorgesehen. Während im Nordwesten und Südosten vermehrt Angebote nachbarschaftlichen Wohnens mit hohem Anteil an Gemeinschaftsgärten vorgesehen sind, bieten die beiden Kleinquartiere im Südwesten Wohnungen mit großzügigen Privatgärten an. In allen Kleinquartieren sind jeweils halböffentliche Gemeinschaftsplätze mit Spielangebot für kleinere Kinder angedacht, die eine individuelle Identität befördern. Großzügige Tische mit Grillanlagen sollen nachbarschaftliche Bindungen stärken.

Über das gesamte Quartier verteilen sich landschaftlich verortete Baumneupflanzungen, die in den Kleinquartieren thematisch differenziert werden, um zusätzliche Identitäten zu befördern. Daraus können auch Adressbildungen (Kirschhof, Pflaumenkiez etc.) entstehen.

Entlang der Hauptverbindung schaffen Vorbereiche mit Stauden eine weiche grüne Abgrenzung zu den Wohnblöcken.

Erweiterung der Grundschule
Das Schulerweiterungsgebiet liegt im Nordosten des Mettefeldes. Ein neue 100m-Laufbahn in Kombination mit einer Weitsprunganlage definiert den neuen Rand der Schule. Der bestehende Schulgarten wird beibehalten und zwischen dem Garten und dem Auslauf befindet sich die neue Gymnastikwiese. Das bestehende Spielfeld wird nach Norden verschoben, so dass die freiwerdende Fläche als neuer Vorplatz mehr Bewegungsraum für die Schüler bieten kann.

Nachhaltigkeit/ Stadtklima
Eine Vielzahl von Maßnahmen am und auf dem Gebäude und in den Freiflächen werden das örtliche Stadtklima verbessern. Die meisten Neubaudächer erhalten intensive und extensive Begrünungen. Intensiv begrünte Dachflächen verstehen sich dabei als gartenähnlich nutzbare Freiräume mit artenvielfältiger Vegetation. Niederschlagswasser wird über Anstaudrainagen zur optimalen Verdunstung zurückgehalten und mindern den restlichen Wasserablauf über die damit kleiner dimensionierten Fallrohre.

Die Freiflächen erhalten ein hohes Maß an versickerungsfähigen Belägen und unversiegelte, vielfältig bepflanzte Vegetationsflächen. Niederschlagswasser wird mit dem verbliebenen Dachwasser in unterirdischen Reservoirs gesammelt und der Freiraumbewässerung und Verdunstung zugeführt. Vegetationsnahe Flächenbeläge werden direkt über die belebte Bodenzone versickert. Natürlichen Schatten spenden die erhaltenen Bestandsbäume und die standortgerechten Neubaumpflanzungen.

STÄDTEBAULICHES KONZEPT
Einbindung in der Umgebung
Die bestehenden Stadtstrukturen in der Umgebung werden aufgegriffen, neu interpretiert und weitergeführt.
Mit einer leichte Drehung der Höfe reagiert das Projekt auf die im Norden und Osten liegenden Höfe, gleichzeitig wird damit Abstand zu den angrenzenden bestehenden Ein- und Zweifamilienhäusern geschaffen.

Eine spannungsvolle Nord-Süd Raumabfolge verbindet das Quartier mit den bedeutenden umgebenden Landschaftsräumen:
eine Fussgängerverbindung geht von dem Ostburger Weg gegenüber des Friedhofseingangs ins Quartier über einen kleinen Auftakt-Platz, an dem sich auch die Bus-Haltestelle befindet.

Platz
Im Quartier weitet sich der Weg auf und bildet einen zentralen Platz als Begegnungszone für alle Generationen, der von den leicht schräg gesetzten Gebäuden gefasst ist: verschiedene Aktivitäten finden hier statt. Direkt am Platz konzentrieren sich Nutzungen des Miteinanders wie Kita, Jugendclub und Spielplatz, die zur Lebendigkeit des Quartiers beitragen. Ein Café oder Späti können im Erdgeschoss des Jugendclubs aufgenommen werden. Eine prominente Stelle am Platz wird dem Mehrgenerationenhaus gewidmet.

Bebauungsstruktur
Die Gebäude sind in unterbrochenen durchlässigen Höfen organisiert, die von zwei Geschossen plus Staffelgeschoss an den Ost und West Rändern zur Berücksichtigung der bestehenden Häuser, bis zum vierten Geschoss zur Betonung des Platzes reichen. Die Hofstruktur ermöglicht nicht nur die angeforderte Dichte zu erreichen, sondern auch eine attraktives Wohnumfeld und typologische Vielfalt zu schaffen. Verschiedene Gebäude- und Grundrisstypologien für alle Zielgruppen tragen zu einer sozialen Mischung bei: Die Blockstruktur ist so organisiert, dass verschiedene Bauträger an der Realisierung eines Kleinquartiers teilnehmen können. Außerdem sind größere und kleinere Grundrisse für unterschiedliche Zielgruppen geeignet, was auch Vielfalt im Gebäude selbst gewährleistet. Private und gemeinschaftliche Grünflächen sowie Dachterrassen tragen zur Differenzierung des Freiraumangebotes bei.

Bauliche Erweiterung der Grundschule
Die Erweiterung der Michael-Ende-Schule wird als MEB 12 – Typ in der unmittelbaren Nähe der bestehenden Schule platziert und kann so funktional an den Bestand angebunden werden. Eine Überdachung lässt einen witterungsunabhängigen Wechsel zwischen Bestand und Neubau zu.

Infrastruktur/Verkehr
Das gesamte Gelände wird als autoarmer Raum angelegt und soll nur zur Brandbekämpfung, Rettung oder Sonderlieferungen genutzt werden. Die Verlängerung der Willi-Meisel-Straße ist der Feuerwehr vorbehalten. Zwei zentrale Tiefgaragen nehmen die erforderlichen Stellplätze auf, die Ein- und Ausfahrten sind an den öffentlichen Straßen vorgesehen. Im Sinne eines Shared space ist das Gesamtquartier den Bewohnern als Fußgänger und Radfahrer vorrangig gewidmet und schafft somit einen hohen Wohnwert. Jeweils an beiden Erschließungsstraßen sind Unterflurmüllanlagen vorgesehen, Müllfahrzeuge müssen das Quartier nicht befahren.

Der Hol- und Bringverkehr für die Kita ist entlang der Neuhofer Straße mit zugewiesenen Stellplätzen vorgesehen, so bleibt der Elternverkehr außerhalb des Quartiers.
Lageplan

Lageplan

Entwurfsansatz

Entwurfsansatz

Schwarzplan

Schwarzplan