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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Neubau Kinderhaus in Öpfingen

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

atelier kaiser shen

Architektur

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Das neue Kinderhaus in Öpfingen nimmt Lage und Positionierung der bestehenden öffentlichen Bauten auf und führt diese mit seinem eingeschossigen linearen und gegliederten Baukörper fort. Auf das kleinteilige Umfeld wird mit gegliederter Dachlandschaft reagiert, die Körnigkeit des Umfelds wird aufgenommen und so fügt sich das „Kinderdorf“ in den Kontext ein und bildet mit den Bestandsbauten ein überzeugendes Ensemble, welches auch in den einzelnen Bauabschnitten überzeugend weitergeführt wird. Die Position auf dem Höhenzug nutzt das Potential des Grundstücks und bindet
souverän die spektakulären Blickbezüge ins Donautal in den Alltag ein. Das Gebäude hält wohltuend Abstand von der stark befahrenen Straße, nutzt den Zwischenbereich als begrünte Pufferzone und die Topographie führt sanft und barrierefrei zum Haupteingang. Die Wegeverbindungen und Anschlüsse zu Straße überzeugen und auch die Erweiterungsfläche für einen Wohnungsbau ist vorstellbar. Lediglich die Parkplätze und die neue Anordnung der Bushaltestelle mit Fahrbahnhalt wirft Fragen auf, funktioniert nicht und muss überarbeitet werden. Das neue Bauvolumen reagiert angemessen auf Nachbarschaft und Orientierung. So bezieht sich der neue Baukörper mit seiner Flucht im Norden auf die Mehrzweckhalle, löst sich im Süden mit seiner Struktur auf und verbindet
sich gekonnt mit dem Freiraum. Hier ist die innere Struktur des neuen Hauses klar ablesbar, zwei Gruppen bilden „ein Haus“, beziehen sich mit dieser Maßstäblichkeit auf seine Nutzer und nutzen dieses Prinzip auch konstruktiv für die vorgeschlagene modulare Bauweise. Damit ist die Aufteilung in zwei Bauabschnitte klar strukturiert und die Möglichkeit des Weiterbauen überzeugt. Allerdings irritiert die gewählte Schnittstelle zwischen den Bauabschnitten in Firstlinie und stellt die Frage der unbefriedigenden Fragmentierung des ersten Bauabschnitts.

Die innere Organisation der neuen Kita überzeugt mit klarer Struktur, guter Orientierung und die Anordnung der Räume passt und lässt ein lebendiges Alltagstreiben erwarten. Der Essbereich und Mehrzweckbereich sitzt wie gefordert in Eingangsnähe und spiegelt das innere Leben in denAußenraum. Überprüft werden müssen die schmalen Raumzuschnitte der südorientierten Gruppenräume und die ausreichende Belichtung der innenliegenden Schlafräume im zweiten Bauabschnitt.

Das neue Erscheinungsbild ist maßstäblich, allerdings sind die Fassadendarstellungen sehr reduziert und einfach gehalten.

Die geplante hier angebotene Holzbauweise ist nachvollziehbar und lässt eine zeitgemäße Realisierung erwarten.

Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes liegen bezüglich der Flächeneffizienz und des A/V Verhältnis im oberen Bereich und sind kritisch zu beurteilen.

Die neue Kita überzeugt mit selbstbewusster und gekonnter präziser Setzung im Städtebau, nutzt die Potentiale des eindrucksvollen Landschaftsraums und trägt diese Strategie in den inneren Belangen im Wesentlichen weiter.