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Studienauftrag | 01/2021

Entwicklung Areal „Sternen“ in Worb (CH)

Gewinner

Kast Kaeppeli Architekten

Architektur

Westpol Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Metron AG

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Ortsbaulicher Entwurf / Idee

Der Projektvorschlag versteht den Perimeter als Fortführung der wichtigen zentralen Achse der Hauptstrasse von Worb in die Tiefe des Perimeters bis an den Siedlungsrand. Die Durchlässigkeit, welche die Zentrumsbebauung an der Hauptstrasse mit dem Freiraum des Bächels hinter dem Sternen verbindet, soll beibehalten und in die Tiefe der Gesamtparzelle erweitert werden.
Durch die Versätze innerhalb der drei Volumen wird die Fläche des Fussabdruckes im Schwarzplan gebrochen und integriert sich massstäblich in den Kontext. Die Dachformen der Neubauten stellen einen Bezug her zu den historisch wichtigen Gebäuden im Dorfkern von Worb. Ausserdem wird durch die drei Satteldächer auf den zusammengesetzten Volumen die Massstäblichkeit der Neubauten in einen Bezug zu den Gebäuden in der Nachbarschaft gestellt. Die neue Bebauung nimmt sich so trotz ihrer Dichte zurück und überlässt die Hauptrolle weiterhin dem Gasthof Sternen.
Die Mattenstrasse dient als Zufahrt und Haupterschliessung der Neubauten. Die Einstellhalleneinfahrt befindet sich am südlichen Parzellenrand, ebenso die Notzufahrt und das Rasenspielfeld.

Würdigung

Das Beurteilungsgremium empfindet die Herleitung des städtebaulichen Musters schlüssig und einleuchtend. Es zieht sich ein roter Faden von der Analyse über die Volumetrie bis hin zu den Wohnungen. Die Körnung und die städtebauliche Setzung scheinen richtig und ortsspezifisch für Worb. Nicht zuletzt wegen der konsequenten Viergeschossigkeit der Gebäude bleibt der Sternen der Hauptplayer auf Platz. Der Zugang zur neuen Siedlung erfolgt nicht über einen eigentlichen Quartierplatz sondern über den Generationenspielplatz. Die Gebäudezugänge von aussen überraschen, ermöglichen aber das Freispielen der Mitte mit einer dadurch eher intimen Atmosphäre.
Die Adressierung erfolgt über die Mattestrasse für den westlichen Siedlungsteil resp. über den Weg entlang der Badi für den östlichen Siedlungsteil. Die Anordnung der Bauten auf der Ostseite ist durch die unmittelbare Nähe zum Badi-Areal problematisch.
Das Konzept erlaubt eine Vielzahl an Möglichkeiten für unterschiedliche Wohnformen, was vom Beurteilungsgremium sehr positiv aufgenommen wird. Die Grundrisse der Wohnungen entwickeln sich aus den städtebaulichen Überlegungen heraus, was ebenfalls positiv beurteilt wird.
Die Gebäude sind architektonisch sehr fein ausgearbeitet. Trotz der hohen Dichte ist der Entwurf sehr worbspezifisch. Die innenliegenden Aussenräume erscheinen jedoch sehr eng, was aus der Beschränkung auf vier Geschosse folgt. Den Entwurf zeichnet die Haltung aus, auf engem Raum hohe Qualität zu schaffen und damit eine adäquate Umsetzung der Vorgabe Verdichtung zu erreichen. Das Team spielt und kokettiert mit der Nähe und setzt sich dadurch von anderen Projektideen ab. Der Projektvorschlag hat das Potential, von Anwohnern, Allgemeinheit und Behörden gut aufgenommen zu werden und hat eine entsprechend hohe Umsetzungschance.