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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Wohnungsneubau mit Kindertagesstätte und Tiefgarage Bayernkaserne WA 5 in München

1. Preis

Preisgeld: 46.000 EUR

Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur

Schegk Landschaftsarchitekten | Stadtplaner

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Diese Arbeit hat einen interessanten konzeptionellen Städtebau. Eine windmühlenartige Anordnung einzelner Baukörper bestimmt den Gesamtblock. Durch diese Anordnung entstehen differenzierte Einzelhäuser, die den Block bilden und zusammenhalten. Diese Überlagerung von Einzelhäusern und Block ist eine Antwort und eine unübliche Ausformulierung eines urbanen Blockes.
Mit dieser Auflösung der Gesamtanlage entstehen interessante Entrees, die immer in den Durchgängen liegen und gleichzeitig als Wetterschutz funktionieren. Weiter gibt es durch die windmühlenartige Anordnung klar gegliederte Wohnungstypologien, wie auch im EG die Kita.
Durch die unterschiedlichen Höhenentwicklungen der einzelnen Baukörper werden die Dachflächen sinnvoll erschlossen und bilden so eine fünfte Fassade. Das Erdgeschoss ist ein interessanter Sockel, auf dem die vier Häuser stehen. Er unterstützt damit die Gesamtblockanlage.

Die Grundrisse sind grundsätzlich in Ordnung. Sie entsprechen aber nicht in Gänze dem Regelwerk, insbesondere dem Merkblatt für Bauherr*innen von gefördertem Mietwohnraum in Anlage der Auslobung; diese erscheinen jedoch umsetzbar. Das Brandschutzkonzept ist nicht dargestellt, die Treppenhäuser entsprechen in der Darstellung keinen Sicherheitstreppenhäusern.

Die Gliederung der Fassade der vier Eckhäuser mit horizontaler Ausformulierung und die mittleren Häuser mit sogenannten Lochfassaden bilden eine lebendige Abfolge. Diese horizontalen Bänder werden durch die reliefartige Ausbildung aus Architekturbeton gegliedert und ziehen den Block wieder als Ganzes zusammen.

Das Freiflächenkonzept ist durchdacht und bietet Ansätze für ein differenziertes Angebot an Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten. Leider ist die Darstellung wenig konkret und schwer lesbar. Auf die barrierefreie Erschließung des Hofs und der Treppenhäuser ist besonders zu achten. Hier wirken die schematisch angeordneten Pflanzflächen vor den Fassaden fast wie Barrieren. Die Dachterrassen sind über die Treppenhäuser gut angebunden, auch hier fehlen konkrete Aussagen zur Gestaltung und Nutzung. Der Zugang zur Kita im Süden liegt richtig, vermisst wird aber ein geschützter Vorbereich.
Die Anlieferung der Küche ist zu lang, die direkt zugeordnete Fläche ist zu knapp bemessen, die vorgeschlagene Mitnutzung der nördlich gelegenen Streuobstwiese über einen öffentlichen Weg hinweg ist so nicht praktikabel, eine direkte Anbindung wäre möglich. Die Anordnung der Fahrradstellplätze im öffentlichen Raum ist nicht möglich.

Insgesamt ist diese Arbeit für diesen urbanen Ort eine Neudefinition des Blocks und gibt der Umgebung um den Stadtpark eine klare Ausrichtung. Eine intelligente Arbeit.