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4. Rang 5 / 5

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2021

Neubau Feuerwehrdepot Vaduz (LI)

ruckzuck

5. Rang / 5. Preis

Preisgeld: 10.000 CHF

studio bär

Architektur

SPEKTRUM Bauphysik & Bauökologie GmbH

Bauphysik

merz kley partner

Brandschutzplanung, Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Ortsbauliche Lösung
Mit dem volumetrisch klaren, einfachen, kubischen Baukörper fügt sich das Projekt zurückhaltend in die vorhandenen Baustrukturen ein. Der straßenseitige Schlauch- und Übungsturm ist durch seine Anordnung und Proportion sowohl markant als auch gliedernd gesetzt. Die daraus entstehende Gesamtkomposition mit den eingeschnittenen Vordachzonen Nordost und Südost bildet ein attraktives Wechselspiel von Flächen und Öffnungen.

Architektonische Qualität
Aufbauend auf dem ortsbaulichen Kompositionsprinzip entsteht gleichzeitig ein architektonischer Ausdruck als optisch und funktionell klar strukturiertes Gebäude. Die innere Raumstruktur überzeugt durch übersichtlich gegliederte Raumzonen, welche mit einer glasüberdachten, inneren Erschließungszone und einem Patio (angrenzend an den Aufenthaltsraum der Feuerwehr) stimmig ergänzt werden. Besonders die Nutzung des Tageslichtes im Erschließungs- und Foyerbereich der Theorieräume ist eine besondere innenräumliche Qualität. Die eher hermetisch geschlossene Nordostfassade müsste im Bereich des Erdgeschosses mit Waschbox und Samariter-Fahrzeughalle, sowie im Bereich des Obergeschosses mit Patio, und im Bereich des Schlauch- und Übungsturms mit erkennbaren Öffnungen gestaltet werden.

Organisation und Funktionalität
Die klare Anordnung der Funktions- und Raumzonen wird grundsätzlich positiv bewertet.
In der Feuerwehr-Fahrzeughalle muss für das Palettenlager und für das Modullager eine geeignete Anordnung nach den Anforderungen der Feuerwehr gefunden werden. Die mittlere, enge Stützenteilung der Fahrzeughalle soll durch möglichst große Stützenabstände ersetzt werden. Die gemeinsamen Erschließungszonen und die Raumzonen für Feuerwehr, Samariter und Schulung im Erdgeschoss müssen so getrennt werden, dass die WC Einheiten jeweils den Zonen Feuerwehr und Samariter zugeordnet werden können. Der Alarmzugang für die Feuerwehr-Mannschaftsgarderoben Damen und Herren müsste für einen kreuzungsfreien Alarmbetrieb von außen (südwestseitig) erfolgen. Eine Verschiebung der einläufigen Treppe im Erdgeschoss Richtung Südosten würde die geforderte Trennung der Nutzung von Feuerwehr, Samariter und Theorieräumen ermöglichen. Die Raumzuordnungen im Erdgeschoss der Feuerwehr sollen gemäß den Anforderungen der Feuerwehr entsprechend neu strukturiert werden. Die Theorieräume im Obergeschoss für Feuerwehr und Samariter sind in ihrer Anordnung und Ausrichtung stimmig und könnten mit sieben Raumzonen so aneinandergefügt werden, dass ein großer Mehrzweck-raum möglich wird. (Lehrmittelräume und Stuhllagerräume müssen dann jeweils seitlich angeordnet werden). Die Feuerwehrräume im Obergeschoss mit eigener Verbindungstreppe ins Erdgeschoss, müssten so organisiert werden, dass sie räumlich und funktionell unabhängig von den Theorieräumen genutzt werden können. Durch die Verschiebung der Erschließungstreppe Richtung Südosten und entsprechende räumlichen Zuordnung der Feuerwehrräume könnte dies erreicht werden.

Wirtschaftlichkeit Investition und Nutzung
Die klare und einfach strukturierte Gesamtordnung lässt eine besonders wirtschaftliche Ausführung erwarten. Die Bauweise als Betonbau mit Sichtbetonfassaden ist bei entsprechend qualitativ hoher Ausführung robust und dauerhaft. Mit der Zonierung der Gebäudeteile in eigene Klimazonen: 5°C Zone für Fahrzeughalle, Lagerräume und Schlauchturm und 20°C Zone für Arbeits- und Theorieräume mit entsprechendem Innenausbau für Raumklima und Akustik lassen trotz unterschiedlichster Nutzungen geringe Betriebskosten erwarten.

Nachhaltigkeit und Energie
Die in der Entwurfsbeschreibung angeführten Ausführungsvarianten mit Recyclingbeton, Dämmbeton beziehungsweise einem Holztragwerk für die Fahrzeughalle müssen im Sinne einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit bewertet und dann optimiert werden. Dies betrifft auch das Heizungs- und Lüftungssystem für die jeweiligen Klimazonen. Bei bautechnisch und haustechnisch optimierter Bauweise mit Ergänzung durch alternative Energiequellen ist mit geringen Energiekosten zu rechnen. Im Sinne der Nachhaltigkeit und einer Klimawandel-Anpassungsstrategie müssen die Parkplätze mit hochstämmigen, schattenbildenden Bäumen ergänzt werden und eine naturnahe Befestigung der Parkplatzflächen und Übungsflächen ausgeführt werden.

Der Gesamtentwurf ermöglicht aufgrund der Massivbauweise und der klaren Volumetrie des Baukörpers bei konsequenter Ausführung der Erschließungskerne als Fluchtwege, eine teilweise oder vollständige Aufstockung.
4. Rang 5 / 5