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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Neugestaltung der Weserpromenade in Minden

ein 3. Preis

Preisgeld: 12.500 EUR

A24 Landschaft

Landschaftsarchitektur

Filon Architekturvisualisierung & Bildbastelei

Visualisierung

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf überzeugt mit einer klaren, konsequenten und unaufgeregten Gesamtkonzeption, die einen großen urbanen Platz in den Mittelpunkt stellt. Die von den Verfasser*innen entwickelte Zonierung in Auenwiesen, Stadtplatz und Waldpark wird mithilfe der neuen Fußgängerbrücke zu einem geschlossenen Ring an der Weser, der unterschiedliche Erlebnisse miteinander verbindet.

Der Ring wird an der Unterführung Bäckerstraße an die Altstadt angebunden. Von dort kommend, ist die große Fläche unter freiem Himmel ein spannender Kontrast, manche Jurymitglieder vermissen Schatten und Kühle spendende Bäume.

Der vorgeschlagene Stufenplan für die Reduzierung der Stellplätze auf der Schlagde überzeugt allerdings erst in der letzten Ausbaustufe mit dem Baufenster für die Gastronomie. Allerdings dürften die Chancen für einen Bau an dieser Stelle gegeben sein, liegt sie doch an der Schnittstelle zwischen der Innenstadt und dem Weserradweg. Wie
bei den Kasematten in Düsseldorf scheint die Bewältigung der Hochwasserproblematik möglich.

An der Schlagde ist eine barrierefrei gestaltete Sitzstufentreppe zur Weser, leider wird der Wasserpegel der Weser nicht erreicht.

Für die Nord-Süd-Wegeachse schlagen die Verfasser*innen einen gemeinsam geführten, durch einen Streifen mit rauem Belag und Leuchten getrennten Fuß- und Radweg vor. Der vorgeschlagene Schotter wird kritisch diskutiert. Das Band setzt sich nach Norden fort und wird an der Engstelle der Stadtmauer und an der neuen Fußgängerbrücke durch Balkone bzw. Plätze gegliedert. Die ruhigen und weiten, mit wenigen Pappeln und Weiden besetzten Wiesen sind sehr zurückhaltend gestaltet. Der Weg nach Süden startet unter der Brücke neben Tartan-Sportflächen, deren Sinnhaftigkeit zu hinterfragen ist. Über die kritisierten Sportflächen hinaus werden Spielangebote vermisst. Die kleinen Angebote für das Verweilen am Ufer erscheinen aber insgesamt attraktiv. Die Barrierefreiheit ist
grundsätzlich gegeben, Angsträume entstehen nicht.

Der Entwurf liegt bei den Kosten im Rahmen und bietet einen soliden Gegenwert für das Invest. Eine stufenweise Realisierung ist Programm. Das Konzept ist hochwasserverträglich, Querschnittsveränderungen durch Einbauten müssen kompensiert werden. Die Sportelemente unter der Brücke funktionieren allerdings nicht.

Insgesamt stellt die Arbeit einen angenehm zurückhaltenden und bis ins Detail sauber durchgearbeiteten Beitrag mit großen Potenzialen für die Entwicklung des Weserufers dar, wobei sich das Konzept maßgeblich von der Realisierung des Cafés oder einer adäquaten Alternative auf der Schlagde abhängig macht.