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Verhandlungsverfahren | 06/2021

MPI für Cybersicherheit und Schutz der Privatsphäre in Bochum, Institutsneubau, Architektenleistung Objektplanung LPH 2-9

Quartiersplatz mit Haupteingang

Quartiersplatz mit Haupteingang

Zuschlag

Eller + Eller Architekten

Architektur

Meyer Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das von Bund und Ländern geförderte Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre wurde 2019 als interdisziplinäres Kompetenzzentrum gegründet und ist in der Aufbauphase in Räumen der Ruhr-Universität Bochum untergebracht. Um den geplanten 6 Abteilungen und 12 Forschungsgruppen eine optimale und zukunftssichere Arbeitsumgebung zu ermöglichen, erhält das Institut ein eigenes Gebäude.


Der Neubau ist Teil eines neuen Exzellenzclusters in der Wissenschaftsstadt Bochum, auf der Entwicklungsfläche Mark 51°7 des ehemaligen Opel-Areals. Die komplexen Forschungsaufgaben setzen ein bauliches Konzept voraus, das den kollaborativen Wissensaustausch sowohl institutsintern als auch mit externen Forschergruppen in vernetzten Arbeitswelten unterstützt. Das von uns vorgestellte Gebäudedesign ermöglicht in seinen anpassungsfähigen Labor- und Bürobereichen sowohl themenfokussiertes Arbeiten als auch Interaktion und Kommunikation.


Die Planfigur des Institutsneubaus folgt der städtebaulichen Vorgabe und nimmt die Baulinien auf. Die Gebäudekanten und -höhen des fünfgeschossigen Bürobaukörpers korrespondieren mit der Nachbarbebauung, schließen die Straßenflucht und geben dem Quartiersplatz eine baulich klar definierte Fassung. Zum westlich gelegenen Grünzug hin wird die Baugrenze genutzt, um auch hier, jedoch mit abgestufter Höhe, eine klar definierte bauliche Kante zwischen dem Laborbereich des Instituts und dem öffentlichen Bereich auszubilden. Diese Kante nimmt auch der optionale Erweiterungsbau auf, so dass mit der zweiten Ausbaustufe die maximal mögliche Ausdehnung genutzt wird.


Im Erdgeschoss sind zentrale Gemeinschafts-, Funktions- und Sonderbereiche zusammen mit den Laborbereichen angesiedelt. Die Cafeteria hat eine Anbindung an den Quartiersplatz. Seminarräume und Hörsaalbereich sind für Besucher anderer Einrichtungen des Technologie- und Wissenschaftscampus sowie der Hochschulen auf kurzem Weg erreichbar.


Die Büroetagen sind Regelgeschosse mit kollaborativer Drei-Bund-Organisation: außen liegende Zellenbüros für ein oder zwei Personen, Scrum- und Besprechungsräume für die Kollaboration im größeren Kreis sowie dezentrale Nebenräume im inneren Bund.


Die zentrale Erschließung erfolgt über das gebäudehohe Foyer, die „Townhall“, mit dem von oben und seitlich natürlich belichteten Luftraum und den umlaufenden Galerien. Vom Haupteingang führt eine breite Freitreppe in die erste Etage, von dort führen übereinander angeordnete, einläufige Treppen in die weiteren Etagen.


Das Foyer ist mit seinen Galerien eine geschossübergreifende, multifunktionale Verkehrs-, Aufenthalts- und Kommunikationsfläche und fördert mit verabredeten und auch spontanen Begegnungen der Mitarbeiterinnen und MItarbeiter den fachlichen Austausch für gemeinsam erarbeitete Lösungen. Auf den Galerien bieten kleinere Sitzbereiche und Besprechungsinseln Gelegenheiten für Gespräche und Austausch.


Das Gebäude stellt sich in seiner Außenfassade als ein kompaktes, linear gestrecktes Volumen mit homogenem Erscheinungsbild dar. Die Konturen erhalten durch die abgerundeten Gebäudekanten und das Wechselspiel der Bandfassade mit den umlaufenden Horizontallamellen eine gleichermaßen ruhige Lagerung wie auch lebendige Unschärfe.


Das einschließlich der optionalen Erweiterung ca. 14.000 m² BGF große Raumprogramm umfasst etwa 4.350 m² Büros, 250 m² Verhaltenslabore, 600 m² Elektronik-und Hardwarelabore, 300 m² Rechner- und Serverräume sowie 440 m² Seminarbereich mit Hörsaal für 200 Personen und eine Cafeteria mit 180 m².


Der Auftraggeber: Die Max-Planck-Gesellschaft ist Deutschlands erfolgreichste Forschungsorganisation – seit ihrer Gründung 1948 finden sich alleine 20 Nobelpreisträgerinnen und Nobelpreisträger in ihren Reihen. Damit ist sie auf Augenhöhe mit den weltweit besten und angesehen­sten Forschungsinstitutionen. Die mehr als 15.000 Publikationen jedes Jahr in interna­tional renommierten Fachzeitschriften sind Beleg für die hervorragende Forschungsar­beit an Max-Planck-Instituten – viele Artikel davon dürfen sich zu den meist zitierten Publikationen in ihrem jeweiligen Fachgebiet zählen. Worauf gründen sich diese Erfolge? Die wissenschaftliche Attraktivität der Max-Planck-Gesellschaft basiert auf ihrem Forschungsverständnis: Max-Planck-Institute entstehen nur um weltweit führende Spitzenforscherinnen und -forscher herum. Diese bestimmen ihre Themen selbst, sie erhalten beste Arbeitsbedingungen und haben freie Hand bei der Auswahl ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dies ist der Kern des seit rund 100 Jahren erfolgreichen Harnack-Prinzips, das auf den ersten Präsidenten der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesell­schaft, Adolf von Harnack, zurückgeht. Mit diesem Strukturprinzip der persönlich­keitszentrierten Forschungsorganisation setzt die Max-Planck-Gesellschaft bis heute die Tradition ihrer Vorgängerinstitution fort.

Die derzeit 86 Max-Planck-Institute und Einrichtungen betreiben Grundlagenforschung in den Natur-, Bio-, Geistes- und Sozialwissenschaften im Dienste der Allgemeinheit. Max-Planck-Institute engagieren sich in Forschungsgebieten, die besonders innovativ sind, einen speziellen finanziellen oder zeitlichen Aufwand erfordern. Ihr Forschungsspektrum entwickelt sich dabei ständig weiter: Neue Institute werden gegründet oder bestehende Institute umgewidmet, um Antworten auf zukunfts­trächtige wissenschaftliche Fragen zu finden. Diese ständige Erneuerung erhält der Max-Planck-Gesellschaft den Spielraum, auf neue wissenschaftliche Entwicklungen rasch reagieren zu können.

Das Max-Planck-Institut für Sicherheit und Privatsphäre wurde im Mai 2019 gegründet. Die Aufgabe des Instituts besteht darin, die technischen Grundlagen und interdisziplinären Aspekte der IT-Sicherheit und des Datenschutzes zu erforschen und zu entwickeln. Das Institut bemüht sich um Wirkung durch Publikationen, Artefakte und Personal und dient als Kompetenzzentrum für Grundlagenforschung und für die Ausbildung der nächsten Generation wissenschaftlicher Führungskräfte im Bereich IT-Sicherheit und Datenschutz.

Ansicht von Süden mit Blick auf den zweigeschossigen Laborhallenbereich und den fünfgeschossigen Büroriegel

Ansicht von Süden mit Blick auf den zweigeschossigen Laborhallenbereich und den fünfgeschossigen Büroriegel

Lageplan

Lageplan

Blick in das Foyer mit der Townhall-Treppe, vom 1. Obergeschoss aus gesehen

Blick in das Foyer mit der Townhall-Treppe, vom 1. Obergeschoss aus gesehen

perspektivischer Schnitt durch das Foyer

perspektivischer Schnitt durch das Foyer