modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2021

Neubau Hotel- und Geschäftshaus in Hamburg

3. Rang

Thomas Kröger Architekten GmbH

Architektur

Arup Deutschland GmbH

Brandschutzplanung

Transsolar Energietechnik GmbH

Energieplanung

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

Tragwerksplanung

WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik

TGA-Fachplanung

Erläuterungstext

Architektur
Das neue Hotel- und Geschäftshaus am Barkhof in der Mönckebergstraße vervollständigt die Blockstruktur im historischen Zentrum nördlich des Kontorhausviertels. Aus einer Transformation der Umgebungsbezüge entwickelt der Entwurf eine eigenständige, angemessene Fassadensprache. Wahrnehmbar als große Gebäudefigur, differenziert sich das Volumen in zwei Flügel an Mönckeberg- und Bugenhagenstraße, welche durch einen skulptural ausgeformten Mittelbau auf der Barkhofseite verbunden sind. Die Gliederung der Fassade verwebt die Umgebungsbezüge zu einem ganzheitlichen Relief, dass auf die historische Körnung und den städtischen Raum reagiert.

Die in Anlehnung an den Hamburger Backsteinexpressionismus gestaltete Fassade erhält ihre skulpturale Wirkung durch das ausdifferenzierte Relief der Fläche. Über das Material wie über ihre reduzierten Details sucht sie den Dialog mit den umgebenden Ziegelbauten und entwickelt eine dem Ort angemessene, zurückhaltende aber ausdrucksstarke Sprache. Mit einer Kombination aus im Läuferverband verlegten, schimmernden Wasserstrichziegel für die Pfeiler und entsprechenden Formziegel für die Sturzbereiche reflektiert das Gebäude die Materialität der historischen Nachbarn. Das Thema des Daches entwickelt sich aus der Fassade fein abgestuft mit ineinander verschachtelten Gauben. Die großzügigen Gauben des 8. Obergeschosses integrieren loggienartig die geforderten Austritte und belichten optimal die anschließenden Hotelzimmer. Die Blechdeckung schließt subtil an die Farbigkeit des Ziegels an.

Die expressive Faltung der Dachlandschaft verleiht dem Haus seine besondere Präsenz im Stadtraum. Die dreiteilige Fassade am Barkhof orientiert sich zu den beiden Plätzen Barkhof und Jacobikirchhof. Sie nimmt hierbei die Maßstäblichkeit seiner Nachbarn Haus Barkhof und Seeburg auf. Zwischen den bedachten Gebäudeflügeln steigt die vertikal betonte Gebäudemitte empor. Mit der Überarbeitung fällt das Volumen der Überhöhung schlanker aus. Sie ist auf ein funktionales Minimum reduziert, um einerseits die Überschreitung der Abstandsflächen gering zu halten, und andererseits dem Gebäude an dieser wichtigen, stadträumlichen Position Gewicht und Gliederung zu erlauben.
Hier liegt der zentrale Hoteleingang und erschließt die optimierten Hotelflächen, die sich vom 2. bis ins 8. Obergeschoss erstrecken. Das Raumprogramm wird nach den Vorgaben der Auslobung und sogar mit einem zusätzlichen Zimmer erfüllt.
Die Vertikalität der Fassade wird durch eine feine Faltung betont, die ihr an ihrem oberen Abschluss eine expressive Krone verleiht. Dort befindet sich das Herz der Hotels: ganz oben die Rezeptionen, mit dem darunterliegendem Restaurant und Wohnzimmer, welche über großzügige Treppen mit integrierten Sitznischen verbunden sind. Von der jeweiligen Rezeption aus werden die beidseitigen, unabhängigen Hotelterrassen am Stadthorizont erschlossen.

Die Belichtung der Zimmer zum Hof profitiert durch einen vergrößerten Hof, den wir durch die konsequente Übertragung eines orthogonalen Konstruktionsrasters über das gesamte Gebäude im Grundriss und Tragwerk optimieren konnten. Zusätzlich ist das 7. und 8. Obergeschoß gestaffelt ausgebildet. Die Erschließungskerne wurden komprimiert und näher an die Außenfassade gerückt. Am Barkhof wurde der zweite Rettungsweg für die Verkaufseinheit im 1.OG über ein Schachteltreppenhaus gelöst. Damit konnten wertvolle Flächen gewonnen werden.

Die Geschäftsadresse zur Mönckebergstraße führt die Gliederung der Fassade zum Barkhof fort. Der zweigeschossige Sockel wird jedoch durch einen Versatz der vertikalen Gliederung hervorgehoben. Mit seinen großen, tiefliegenden Fensterflächen öffnet sich das Gebäude zur Mönckebergstraße und betont die großzügigen Verkaufsräume. Die überarbeiteten erd- und obergeschossigen Einzelhandelsflächen sind nun auf beiden Geschossen an die Mönckebergstraße angebunden. Die Erschließung der Gewerbefläche im Untergeschoß erfolgt von der Gebäudeecke. Dies gestattet eine maximale Nutzung des Untergeschosses, bei gleichzeitig bestmöglicher Aufteilung der erdgeschossigen Ladeneinheiten.


Statisches Konzept
Das Gebäude ist als Hybridbau in Holz-Beton-Verbundbauweise konzipiert. Die Verkaufsgeschosse (EG / OG01) und die Untergeschosse weisen gegenläufige ideale Stützenraster als die kleinteiligeren Obergeschosse auf. Daher wird ab dem zweiten Obergeschoss ein reines Holztragwerk auf einem Betonsockel angeordnet. Der kleinteiligere Holzbau wird über eine Kassettendecke aus vorgespanntem Stahlbeton abgefangen.


Wettbewerbsteam Architektur:
Alisa Klauenberg
Clemens Klein
Jonas Klemm
Calvin Schwabe
Kostek Osobinski
Florian Jahn