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Verhandlungsverfahren | 05/2021

Neustrukturierung Campus Brekelbaums Park in Hamburg

Zuschlag

Winking · Froh Architekten

Architektur

Bruun & Möllers GmbH & Co. KG

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebauliches Konzept
Der neue Campus Brekelbaums Park bildet einen neuen Schwerpunkt im Zusammenhang
mit den vorhandenen Schulen. Das vorliegende städtebauliche Konzept wird aufgenommen und weiter differenziert. Mit einer ablesbaren Gliederung des Hauptbaukörpers in die BS 05/20 und die BHH gibt es einen maßstäblichen Bezug zwischen den Gebäuden des neuen Campus und zu der angrenzenden Bebauung. Die Geschossigkeit ist abgestuft von 6 Geschossen im Kreuzungsbereich Eiffestraße, Ausschläger Weg und 5 Geschossen im Übergang zu der östlich angrenzenden BS 10. Die Verteilung der Nutzungen aus dem städtebaulichen Entwurf mit einem gesonderten Gebäude für die Mensa und der Option einer Aufstockung wird weiter verfolgt. Die räumliche Qualität des Campus lässt somit auch ohne den später möglichen Bauabschnitt der BSX erreichen. Sporthalle und Audimax sind in dem Hauptbaukörper der Schulen angeordnet.

Für eine sinnvolle Anordnung der Nutzungen wird der Baukörper für die Mensa und der möglichen Aufstockung geringfügig vergrößert. In gleichem Maß werden die gegenüberliegenden Baufluchten des winkelförmigen Hauptbaukörpers zurückgenommen, so dass die Proportionen des Campus und die Raumfolge unverändert bleiben.

Das übergeordnete Gestaltungskonzept sieht entsprechend ihrer Nutzungen gegliederte Baukörper vor. Der Wechsel von massiven Fassadenflächen und offenen Strukturen mit begrünten Zonen setzt die Verbindung von Bildung und ihrer Umwelt baulich um.

Erschließung
Die Haupterschließung aller Baukörper erfolgt über den zentralen Campus. Im Schnittpunkt des Hauptbaukörpers liegt der gemeinsame Eingang für die BS05/20 und die BHH. Ein gemeinsames Foyer und Haupttreppenhaus bilden den Rahmen für Begegnungen und Austausch. Ein Nebeneingang für das Erdgeschoss erfolgt an der exponierten Gebäudeecke Eiffestraße, Ausschläger Weg. Von hier aus können auch das Foyer des Audimax und die Sporthalle im Sockelgeschoss direkt erschlossen werden. Die Mensa wird an der Südseite erschlossen und nutzt den Campus für Sitzplätze im Freien. Die Erschließung für den möglichen Abschnitt der BSX liegt neben dem Zugang der Mensa und wird mit den Flächen des Erdgeschosses erst mit der Realisierung baulich umgesetzt. Der Zugang der Wohngebäude für die Auszubilden erfolgt ebenfalls direkt vom Campus aus und folgt damit dem städtebaulichen Konzept. Die Erschließung der Tiefgarage mit Stellplätzen für Fahrräder und PKW erfolgt vom Ausschläger Weg. Die Rampe im Norden des Hauptgebäudes erlaubt eine zentrale Erschließung des Untergeschosses mit einer Trennung der Wege zu den einzelnen Nutzungen. Die Anlieferung der Mensa erfolgt im Erdgeschoss beiläufig über die Straße Brekelbaums Park außerhalb der Hauptwegeverbindungen.

Nutzungsverteilung, Grundrissgestaltung
Das Hauptgebäude mit der BS 05/20 und der BHH beinhaltet das Audimax im Erdgeschoss und die Sporthalle im Sockelgeschoss. Der zentrale Eingang mit dem Foyer verbindet alle Nutzungen. Im Erdgeschoss ist im weiteren die Fläche der gemeinsam nutzbaren Bibliothek mit Arbeitsplätzen und ein Café vor dem Foyer des Audimax mit Platz für Austausch und zum Arbeiten angeordnet. In den Obergeschossen bilden die beiden Schulen durch die Gliederung des Baukörpers klar ablesbare Bereiche, die mit der gemeinsamen Haupterschließung eng miteinander verwoben sind. In der Gliederung der Flächen gibt es klar ablesbare Cluster mit Flächen von jeweils knapp unter 500 m². Diese Flächen sind jeweils zweiseitig belichtet und frei Teilbar ohne tragende Innenwände. Mit der Anordnung der Cluster um einen inneren Hof gibt es eine klare innere Erschließungsstruktur, welche überwiegend an die zentrale Haupterschließung angebunden ist. Zentrale Einrichtungen außerhalb der Cluster sind jeweils westlich der Haupterschließung angeordnet.

Das Audimax erstreckt sich über 2 Geschosse und bietet Raum auch für größere
Veranstaltungen. Der Raum ist mittig teilbar und neben der Haupterschließung vom Foyer
auch jeweils an ein Treppenhaus angebunden. Die 2-Feld Sporthalle im Sockelgeschoss ist in Anlehnung an die Vorgaben mit den Stirnseiten koppelbar. Der Hauptzugang erfolgt von der zentralen Treppe und sieht bei den Weg zu den Umkleiden einen gesonderten
Turnschuhgang in die Halle vor.

Die Mensa prägt den Campus mit den Gastraum nach Süden und Westen. Mit einer
zusätzlichen Galerie wird der Bereich gegliedert und es gibt ruhigere Rückzugsbereiche, die auch zu Arbeiten genutzt werden können. Der Küchenbereich mit der Essensausgabe liegt im Nordwesten und der Gastraum ist durchgesteckt bis an die Nordfassade, so dass auch zu dem Wohnen eine attraktive Adresse entsteht. Die mögliche Erweiterung der BSX auf der Mensa erhält eine zusätzliche Fläche an der Ostseite des Gebäudes, so dass die Haupterschließung dieser Schule auch erst mit der Realisierung dieses Bauabschnittes hergestellt wird. In den Obergeschossen werden jeweils 2 Cluster ausgebildet, welche im Grundriss frei teilbar sind. Der zentrale Lichthof reicht bis in das Galeriegeschoss der Mensa und hier Tageslicht in die Mitte des Raumes.

Konstruktion und Gestaltung
Die Gebäude für den Campus Brekelbaumspark sind als Mischkonstruktion von tragenden
Wandscheiben und einem aufgelösten Skelettbau geplant. Innerhalb der Unterrichtsbereiche sind die Grundrisse frei von tragenden Wänden und können flexibel eingeteilt werden. Durch massive Umfassungswände und Decken gibt es ausreichend Speichermasse für ein angenehmes Raumklima bei natürlicher Lüftung. Die Geschosshöhen von 4 Metern erlauben innerhalb der variablen Grundrisse auch größere Raumeinheiten und Seminarbereiche.

Mit der Gliederung der Baukörper entsprechend der Nutzungen gibt es in den Obergeschossen teilweise Dachterrassen, welche zu der Eiffestraße mit einem intensiv begrünten Gerüst von dem Verkehrslärm abgeschirmt werden. Fassaden mit einem hellen Ziegel und Betonfertigteilen stellen einen Bezug zu den angrenzenden Schulen her. Diese Materialität wird bei den Wohngebäuden weitergeführt werden. Offene und begrünte Strukturen vor den Gemeinschaftsbereichen und Erschließungen und massivere Flächen mit Ziegel vor den individuellen Zimmern der Bewohner.

Eine deutliche Gliederung von offenen Fassadenbereichen mit vertikal angeordneten
Betonfertigteilen und massiven Mauerwerksbereichen mit Verblendsteinen hat ihren Ursprung in der zurückhaltende Moderne des Hamburger Schulbaus der Nachkriegszeit. Mit den Parametern Ökologie und besonders geschützten Bereichen für die Nutzer werden intensiv begrünte Dächer und Fassaden als drittes Element in den Gestaltungskanon eingefügt. Die Fassaden der Gebäude werden ein Spiegel ihrer Nutzungen, die Verbindung von Räumen für Bildung und ihrer Umwelt.