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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Neubau Stadtbahnbetriebshof Weilimdorf

ein 3. Preis

wulf architekten

Architektur

Drees & Sommer SE

Tragwerksplanung

RB+P Landschaftsarchitektur Bauermann Otto Ludwigs

Landschaftsarchitektur

Béla Berec Architektur-Modellbau-Gestaltung

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

spanungsvolles Amalgam aus klar lesbaren technischen Bauten und kraftvoll skulptural umspielender Topografie besetzt in einer gut nachvollziehbaren wie eindeutigen Haltung den Übergang vom Siedlungskörper in die weite Agrarlandschaft. Durch die unterschiedlich hoch aufschwingenden Rasenköper gelingt es, die Länge der Hallen aus den unterschiedlichen Fernblicken spannungsvoll zu inszenieren und wie selbstverständlich in die weiträumige Agrarlandschaft einzubinden. Bemerkenswert ist insbesondere das wellenförmige Bild auf der Nordseite, mit dem Schienenfächer, Sozialgebäude und Erdkörper zu einem reizvollen, osmotisch anmutenden Ganzen verschmelzen, das zum öffentlichen Straßenraum lamellenartig Grenzen aufzeigt und doch Blicke in die Tiefe inszeniert.

So eindeutig interessant diese Einbindung des Sozialgebäudes aus der Gesamtkonzeption erscheint, so differenziert wird sie im Detail hinsichtlich der Lage und Ausrichtung zum Straßenraum, der Qualität der inneren Räume, dem eingeschränkten Blickbezug aus dem Innern in die gefaltete Landschaft oder hinsichtlich der noch sehr rudimentär aufgezeigten Glasfassaden nach außen diskutiert.

Aus energetischer Sicht hat der Entwurf hier gravierende Nachteile. Das Betriebsgebäude ist nur teilweise natürlich belichtet und belüftet. Die raumhohe Verglasung führt im Sommer zu hohen Innenraumtemperaturen und ist bei Investitions- wie auch bei den Betriebskosten aufwändig.

Die Hallen sind klar strukturiert. Die betriebstechnischen Anforderungen sind erfüllt. Die Jury würdigt grundsätzlich das konzeptionell begründete klare Bekenntnis zu lesbaren technischen Bauten mit ihren alugeprägten Fassaden und tatsächlich nachhaltig begrünten Dächern. Kritischer wird jedoch die eine spürbare Monotonie, eine noch uneindeutige Gliederung im Detail und das etwas widersprüchliche Spiel mit den ausschwingenden Fassaden im Westen diskutiert.

Das Tragwerk der Hallen folgt weitgehend den Strukturvorgaben. Das Sozialgebäude ist als Stahlbetonskelett konstruiert. Unterzugsfreie Flachdecken ermöglichen eine flexible Raumnutzung und eine freie Gebäudegeometrie. Insgesamt kann die Tragstruktur als sehr wirtschaftlich betrachtet werden. Die Fassade besteht in Teilbereichen aus speziell gekrümmten Aluminiumpaneelen. Hier ist eine Rationalisierung der Konstruktion anzuraten. Ansonsten ist die Gebäudehülle einfach und wirtschaftlich.

Die Arbeit entwickelt so aus einer kraftvollen Grundidee einen guten Vorschlag für die gestellte Aufgabe, einer Verbindung von großmaßstäblicher Infrastruktur, Architektur und Landschaft.
Schnitte, Ansichten Sozialgebäude

Schnitte, Ansichten Sozialgebäude