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Kooperativer städtebaulicher Wettbewerb | 07/2021

Neues LokViertel in Osnabrück

Perspektive

Perspektive

1. Preis

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Stadtplanung / Städtebau

Karres en Brands

Stadtplanung / Städtebau

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

ARGUS Stadt und Verkehr

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Lokviertel Osnabrück
The Green Loop transformiert das Gebiet des ehemaligen Güterbahnhofs in eine neue nachhaltige Nachbarschaft der Zukunft und verbindet es auf mehreren Ebenen mit dem Rest der Stadt. Zahlreiche sichtbare und unsichtbare Grenzen, von Bahngleisen, Straßen, Gewässern und Erdschichten ließen das Gebiet als Fremdkörper im Stadtgefüge erscheinen. Unsere Priorität war es, diese Grenzen aufzubrechen und das Gebiet in das Stadtgefüge zu integrieren und gleichzeitig die Identität des Ortes zu bewahren.

Green Loop
Der Green Loop geht weit über das Planungsgebiet hinaus und schafft eine Verknüpfung mit dem Halbrund des Haseparks über die Stadtteile Innenstadt, Schinkel, Schinkel-Ost und dem neuen (alten) Stadtteil Fledder. Darüber hinaus ist der Green Loop der „Vorgarten“ an dem gewohnt, gearbeitet, gelernt und gelebt wird.

Hidden Gems
Das architektonische Erbe des Lok-Viertels, die sogenannten "hidden gems", fungieren als Ankerpunkte für die Identität des neuen Quartiers. Kombiniert mit neu errichteten Strukturen entfalten sich die Geschichte und die Historie des Ortes. Die Zeit der Industrialisierung und der extensiven Nutzung des Gebietes wird nicht negiert, sondern als Teil eines neuen Narrativ im Umgang mit Ressourcen und Natur verwendet.

Mobilität
Das Mobilitätskonzept basiert auf dem Ansatz der 15-Minuten-Stadt. Innerhalb einer Viertelstunde soll jeder von seiner Wohnung zu Fuß oder mit dem Fahrrad alles erreichen können, was es zum Leben braucht – den Arbeitsplatz, Einkaufsmöglichkeiten, Kitas und Schulen, Ärzte, Parks, Fitnessstudios und Kultur. Die Entwicklung - Der individuelle motorisierte Verkehr verbleibt vollständig auf der außenliegenden Umgehungsstraße ohne Zufahrt in das Innere des Quartiers. Die Mobility Hubs können als Umsteigestationen für vielfältige E-Mobilität weiterentwickelt werden. Der Ring-Boulevard bleibt dem emissionsfreien ÖPNV vorbehalten.

Beurteilung durch das Preisgericht

1. Hochpunkte
Der Lärmschutz für Wohnnutzungen in den Hochhäusern ist nicht sichergestellt. Es besteht die Notwendigkeit von passiven Lärmschutzmaßnahmen, sowohl bezogen auf den Verkehrslärm als auch auf künftige Gewerbeemissionen.
Die Form und das Volumen der Hochpunkte sind im Sinne einer prägnanteren und
gefälligeren Kubatur weiter auszuarbeiten. Es wird angeregt, die oberen Zonen sowie
Dachflächen für die Öffentlichkeit begehbar und als Aussichtspunkte nutzbar zu machen.

2. Dachflächen
Die Vielzahl, der generealisiert dargestellten Dachflächen, sollte hinsichtlich der
Nutzungspotentiale stärker ausdifferenziert werden. Infrage kommen öffentliche und private Nutzungsangebote, Begrünungen, Gärtnern oder Energiewirtschaft. Aus der 5. Fassade sollte ein standortspezifisches Entwicklungsthema generiert werden.

3. Bebauungsstruktur
Der Ost-West-gerichtete Querriegel im südlichen Entwicklungsgebiet wirkt, in seiner
Innenlage im Gebiet, mit sieben Geschossen zu hoch. Er sollte niedriger ausgebildet werden oder wegen seiner Schallschutzfunktion in der Lage überarbeitet werden.
Die kurzen, Nord-Süd-ausgerichteten Riegelbauten in den Gewerbebereichen könnten
höher ausgebildet werden und damit Geschossflächen kompensieren, die durch eine
Reduzierung der Höhe des südlichen Riegels entstehen.
Die bauliche Weiterführung des Ringlokschuppens durch zwei Baukörper zu einer
„Hippodromform“ werden begrüßt. Es soll keine historisierende Ergänzung stattfinden,
sondern eine neue architektonische Interpretation gefunden werden. Die beiden neuen
Baukörper sind sensibel in den Platz- und Freiraum zu integrieren und dürfen insbesondere keine Rückseiten ausbilden. Auch die Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des Gebiets, ausgehend vom Ringlokschuppen, soll nicht eingeschränkt werden.
Die Orientierung und Zugänglichkeit von Teilen der Wohnbebauung, ausgehend von
Innenhofbereichen, soll überprüft werden. Generell sollten die Eingänge der Wohnbauten
am Straßenraum liegen.

4. Hinweise zum Bebauungskonzept aus anderen Arbeiten
Das Preisgericht sieht bei anderen Arbeiten Teilaspekte als weiterverfolgungsfähig an, die in den Rahmenplan übernommen werden sollten. Dies sind:
• Den Standort und die Konzeption für ein Hochhaus direkt am östlichen
Bahnhofsausgang;
• Die Radwegführung östlich der Hase und Verschwenkung über die Hase durch ein
Brückenbauwerk in Höhe des Zugangs zum Ringlokschuppen.

6. Schallschutz
Der südliche Schallschutzriegel ist zu massiv. Er sollte durch baulich innovative Maßnahmen überarbeitet werden (siehe auch oben).
Eine Wohnnutzung des südlichen Riegels ist zu hinterfragen.

7. Verzahnung
Generell sollten die Nutzungen weniger im Sinne einer Zonierung gedacht werden. Es ist
eine stärkere Verzahnung anzustreben. Neben einer vertikalen Mischung, sollte auch noch stärker über eine facettenreiche, horizontale Mischung nachgedacht werden.

8. Erschließung
Die Quartiersstraßen sollten über ihre Erschließungsfunktion hinaus, noch stärker unter
räumlichen und städtebaulichen Aspekten betrachtet werden.
Die Unterbringung des MIV in den Hubs sowie die Unterbringung von Fahrrädern am und im Gebäude sind konsequent zu beachten.
Der innere Loop sollte hinsichtlich eines neuartigen Mobilitätsangebots weiterentwickelt
werden.
Die Zugänglichkeit zum Ringlokplatz durch eine offene Passage im Bereich des Mittelrisalits des Ringlokschuppens sollte kurzfristig geprüft und möglichst noch in die laufende Realisierung einbezogen werden.

9. Freiraum
Der Landschafts-Loop als konstituierendes Freiraumelement sollte als
Entwicklungsvorausleistung insgesamt weiterqualifiziert und realisiert werden. Hierbei sind ggf. auch Dachflächen für z.B. Sportnutzungen mitzudenken.
Die historischen Spuren und Bauwerke als Follies in der Freiraumentwicklung sollte
umgesetzt werden. Hierzu wird eine möglichst schnelle Sicherung der historischen Gebäude empfohlen.

10. Bauphasen
Die Idee des möglichst langen Erhalts der historischen Bestände und der Nutzbarmachung für die Quartiersentwicklung sollte unbedingt weiterverfolgt werden.
Das betrifft auch die vorhandenen gastronomischen und kulturellen Nutzungen, die für die
belebende Sukzession der Entwicklung nutzbar gemacht werden sollten.
Die vorgeschlagenen Bauphasen müssen auch das Thema Lärmschutz beachten. Hier ist eine Abstimmung und Überarbeitung mit dem Entwicklungsträger und der Stadt erforderlich.
Ggf. ist eine bipolare Entwicklung erforderlich.

11. Hinweise zur Qualitätssicherung
Das Preisgericht empfiehlt einstimmig, die Verfasserin des ersten Preises mit der weiteren
Bearbeitung zu beauftragen.
Es lobt ausdrücklich den interdisziplinären Ansatz und begrüßt, dass mit der weiteren
Bearbeitung das gesamte interdisziplinäre Team (ggf. als Arge) beauftragt wird - bestehend aus den Planverfassern mit Architekten/Stadtplanern, Freiraumplanern und Verkehrsplanern.
Das Preisgericht unterstützt den Auslobenden in seiner Absicht, die in der Verfassererklärung genannten Personen direkt in die Bearbeitung einzubeziehen.

Der Siegerentwurf hat die Jury unter anderem durch eine klare Gliederung in
Nutzungszonen sowie die Verknüpfung des Planungsgebietes mit den umgebenden
Stadtteilen durch einen so genannten „Green Loop“ überzeugt.
Die Verteilung der einzelnen Nutzungsarten und die daraus gebildeten Cluster sind gut
positioniert, wenngleich eine noch stärkere Mischung einzelner Nutzungen wünschenswert erscheint.

Die Entwurfsverfasser haben richtigerweise erkannt, dass es auf dieser Konversionsfläche gilt, aus der noch vorhandenen rudimentären Bausubstanz, Akzente für die neuen Nutzungen zu setzen. Diese Artefakte, von den Entwurfsverfassern als „Hidden Gems“ benannt, sind sinnhaft über das Gebiet verteilt und geben Hinweise auf die Attrahierung unterschiedlichster und in ihrer Vielfalt gewünschter Zielgruppen.
Die Lage des südlichen Schallschutzriegels sollte in seiner Positionierung noch einmal
untersucht werden, um eine noch stärkere Schutzwirkung zu erzielen.

Der Nukleus des Geländes, der Ringlokschuppen, wird durch zwei Rundsegmente ergänzt. Hierbei ist in der weiteren Ausformung darauf zu achten, dass diese Elemente eine Verknüpfung mit dem restlichen Gebiet durch eine hohe gestalterische Qualität erreichen müssen. Überprüft werden sollten deshalb die Position und Breite des offenen Segmentes.
Die Erschließung der nördlich des Planungsgebietes liegenden Gebiete über die beiden
„Loop-Brücken“ werden als richtig angesehen, wobei der vom Verfasser benannte
„Bahnplatz“ durchaus eine deutlich stärkere bauliche Betonung verträgt. Gleichzeitig sollte
darüber nachgedacht werden, ob die Fuß- und Radwegeverbindung entlang der Hamburger Straße grundsätzlich auf die Ostseite verlegt und mit dem „Bahnplatz“ verknüpft werden kann.
Die einzelnen Baucluster weisen summarisch eine robuste Struktur auf, die unterschiedliche Gliederungen und Gebäudehöhen ermöglicht. Insgesamt ist der Anspruch an ein urbanes Reallabor u.a. durch Akzente wie „Urban Farming“ oder „Creative Edge“ aus Sicht des Preisgerichts erfüllt.
Perspektive

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Loops

Loops

Loops

Loops

Loops

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Diagramme

Diagramme

Diagramme

Diagramme

Diagramme

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Übersichtsplan

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Hidden Gems

Hidden Gems

Hidden Gems

Hidden Gems

Hidden Gems

Hidden Gems

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Lageplan

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Schnitte

Schnitte

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Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

Situationsplan

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Perspektive

Perspektive

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