Award / Auszeichnung | 07/2021
Bayerischer Landschaftsarchitektur-Preis 2020
©The Pk. Odessa Co
Hofgut Karpfsee
DE-83670 Bad Heilbrunn, Karpfsee 11
Gewinner in der Kategorie Arbeitsumfeld
Florian Nagler Architekten GmbH
Architektur
BEM : Burkhardt | Engelmayer | Mendel Landschaftsarchitekten Stadtplaner Partnerschaft mbB
Landschaftsarchitektur
Tragwerksplanung
Transsolar Energietechnik GmbH
Energieplanung
Projektdaten
-
Gebäudetyp:
Gewerbe-, Industriebauten, Tourismus, Gastronomie
-
Projektgröße:
4.965m² (geschätzt)
-
Status:
Realisiert
-
Termine:
Baubeginn: 01/2013
Fertigstellung: 01/2017
Projektbeschreibung
Das Hofgut Karpfsee liegt in einer landschaftlich besonders reizvollen Situation auf einer Geländekuppe im oberbayerischen Voralpenland. Die Lage ermöglicht einerseits eine Reihe von schönen Blicken ins Umland, andererseits ist das Gut auch von Weitem sichtbar. Die Hofstelle ist heute geprägt von zwei in Reihe stehenden ehemaligen Stallgebäuden mit Tenne, zwei Wohngebäuden und einem Wasserturm, die einen langgestreckten Hofraum aufspannen, der derzeit von einer Ortsverbindungsstraße durchtrennt wird. Aus historischen Karten ist ersichtlich, dass das Gut ursprünglich aus zwei nach Osten orientierten Paarhöfen bestand. Die Ortsverbindungsstraße, die heute die Anlage durchschneidet, war ursprünglich westlich des Ensembles geführt worden.
Unser Entwurf sieht nun vor, die beiden ehemaligen Stallgebäude zu einem langen Baukörper zusammenzuziehen. Im südlichen Bereich dieses Baukörpers ist die Land- und Forstwirtschaft untergebracht. Er bildet mit den beiden Wohngebäuden und der dort integrierten Verwaltung eine eng vernetzte, gut funktionierende Einheit. Im nördlichen Gebäudeteil ist der Seminarbereich angeordnet. Er beinhaltet Seminarräume, Aufenthaltsflächen unterschiedlichen Zuschnitts, Speisesäle mit zugehöriger Küche und einen Zimmertrakt mit 19 Betten. Erschlossen wird das Hauptgebäude über eine zentrale Eingangshalle, die diese beiden Funktionen sowohl trennt, als auch miteinander verbindet. Das Gebäude verfügt sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite über tiefe Vordächer, die einerseits für die landwirtschaftliche Nutzung erforderlich sind, im Bereich des Seminargebäudes aber auch geschützte Freibereiche ermöglichen. Der Wasserturm bleibt als solcher erhalten. Das bestehende Garagen- und Lagergebäude wird, leicht versetzt, durch ein neues ersetzt. Lediglich die Energiezentrale wird in einem Neubau an einem neuen Standort realisiert. Die Anforderungen an die Technik und die auftretenden Emissionen ließen von einer Integration in eines der Bestandsgebäude Abstand nehmen.
Unser Entwurf sieht nun vor, die beiden ehemaligen Stallgebäude zu einem langen Baukörper zusammenzuziehen. Im südlichen Bereich dieses Baukörpers ist die Land- und Forstwirtschaft untergebracht. Er bildet mit den beiden Wohngebäuden und der dort integrierten Verwaltung eine eng vernetzte, gut funktionierende Einheit. Im nördlichen Gebäudeteil ist der Seminarbereich angeordnet. Er beinhaltet Seminarräume, Aufenthaltsflächen unterschiedlichen Zuschnitts, Speisesäle mit zugehöriger Küche und einen Zimmertrakt mit 19 Betten. Erschlossen wird das Hauptgebäude über eine zentrale Eingangshalle, die diese beiden Funktionen sowohl trennt, als auch miteinander verbindet. Das Gebäude verfügt sowohl auf der Ost- als auch auf der Westseite über tiefe Vordächer, die einerseits für die landwirtschaftliche Nutzung erforderlich sind, im Bereich des Seminargebäudes aber auch geschützte Freibereiche ermöglichen. Der Wasserturm bleibt als solcher erhalten. Das bestehende Garagen- und Lagergebäude wird, leicht versetzt, durch ein neues ersetzt. Lediglich die Energiezentrale wird in einem Neubau an einem neuen Standort realisiert. Die Anforderungen an die Technik und die auftretenden Emissionen ließen von einer Integration in eines der Bestandsgebäude Abstand nehmen.
Beurteilung durch das Preisgericht
Einen bestehenden Außenbereich so neu zu charakterisieren, dass dieser der Schönheit der Voralpenlandschaft gerecht wird, der Architektur schmeichelt und gleichzeitig in seiner eigenen Ausarbeitung überzeugt, ist eine enorme Herausforderung.
Herzlichen Glückwunsch an Burkhardt | Engelmayer | Mendel Landschaftsarchitekten, die genau dies im Projekt „Hofstelle Karpfsee“ erfolgreich umgesetzt haben.
Die große Rücksichtnahme auf die natürlichen Charakteristiken und derer hoher Empfindlichkeit ist hier deutlich zu spüren. Dabei tritt speziell die subtile Genauigkeit der Ausarbeitung der Außenbereiche hervor, die das gesamte Ensemble bestens in Szene setzen und die Sprache des Kontexts passend aufnehmen. Dies geschieht durch eine sanfte Erneuerung des Bestands und einen einfühlsamen Umgang mit der Topografie, der eine harmonische Atmosphäre entstehen lässt. Besonders gelungen ist auch die Umarbeitung der Erschließungsstraße, die das Hofgut durch die Zurückstufung eine passendere, ruhigere Anfahrt bietet.
Die „Hofstelle Karpfsee“ erweist sich also als ein herausragendes Beispiel für die Aufbereitung nachhaltiger Landschaftsräume, die in Nutzen und Ästhetik überzeugen.
Herzlichen Glückwunsch an Burkhardt | Engelmayer | Mendel Landschaftsarchitekten, die genau dies im Projekt „Hofstelle Karpfsee“ erfolgreich umgesetzt haben.
Die große Rücksichtnahme auf die natürlichen Charakteristiken und derer hoher Empfindlichkeit ist hier deutlich zu spüren. Dabei tritt speziell die subtile Genauigkeit der Ausarbeitung der Außenbereiche hervor, die das gesamte Ensemble bestens in Szene setzen und die Sprache des Kontexts passend aufnehmen. Dies geschieht durch eine sanfte Erneuerung des Bestands und einen einfühlsamen Umgang mit der Topografie, der eine harmonische Atmosphäre entstehen lässt. Besonders gelungen ist auch die Umarbeitung der Erschließungsstraße, die das Hofgut durch die Zurückstufung eine passendere, ruhigere Anfahrt bietet.
Die „Hofstelle Karpfsee“ erweist sich also als ein herausragendes Beispiel für die Aufbereitung nachhaltiger Landschaftsräume, die in Nutzen und Ästhetik überzeugen.
©The Pk. Odessa Co
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