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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2021

Entwicklung Kultur- und Bildungszentrum Klostergang (KuBiZ) in Zeven

2. Rundgang

akyol kamps architekten bda, gmbh

Architektur

Erläuterungstext

In unmittelbarer Nähe zum Stadtkern von Zeven ist in einem besonderen Umfeld das neue Kultur- und Bildungszentrum Klostergang geplant. Der Ort ist geprägt durch ein Ensemble von wichtigen historischen Gebäuden. Das Bauprogramm des Kultur- und Bildungszentrums ist in einem ehemaligen Schulgebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts sowie in einem eingeschossigen Anbau aus den 50er - 60er Jahren unterzubringen.

Unter Beibehaltung der Materialität, Charakteristik und der Bauvolumina wird der Anbau aus den 50er - 60er Jahren, der sogenannte „Holländertrakt“, aus gestalterischen, funktionalen, energetischen und wirtschaftlichen Gründen durch einen Neubau ersetzt.

Die Anmutung und die Struktur des Neubaus stärken gleichwohl den städtebaulichen Zusammenhalt des Bauensembles. Gleich eines Kreuzgangflügels öffnet sich der Anbau zum Kirchhof und schafft eine selbstverständliche Verbindung der Gebäude untereinander und mit den Außenraum. In dem Neubau sind der Veranstaltungsbereich, die Räume der
Volkshochschule sowie ein großzügiger Eingangsbereich für alle Nutzungen des Kultur- und Bildungszentrums geplant. Die Volkshochschule verfügt außerdem über Unterrichtsräume im Souterrain, welche über attraktive Höfe sowohl mit dem westlichen Kirchhof als auch mit dem östlichen Garten verbunden sind. Über den Eingangsbereich im Neubau sind alle Nutzungen des „KUBIZ“ erschlossen. Ein „Klostergang“ verbindet den Neubau mit dem ehemaligen Schulgebäude und ermöglicht eine barrierefreie Erschließung aller Bereiche. Anstelle des bestehenden Treppenhausanbaus aus den 1970er Jahren erwächst aus der neuen Baustruktur ein neuer Treppenhausturm mit einem Aufzug über alle Geschosse und fungiert gleichsam als Klammer zwischen Alt und Neu. In der ehemaligen Schule sind die Bibliothek und sowie der Bereich Kultur, Archiv, Museum angemessen untergebracht. Die bestehende Baustruktur des Schulgebäudes wird erhalten und behutsam geöffnet, um die geplanten Nutzungen räumlich attraktiv zu verzahnen.

Der Neubau ist als einfacher Mauerwerksbau mit einem Satteldach geplant. Die Außenwände und Fassadenpfeiler sind mit rotem Ziegel verkleidet und erhalten eine großzügige Verglasung. Das Dach ist mit roten Tonpfannen in Anlehnung an das bauliche Umfeld gedeckt. Das ehemalige Schulgebäude wird behutsam instandgesetzt. Die Fenster werden in Anlehnung an die historische Gliederung rekonstruiert. Die bestehenden Gauben werden erneuert und erhalten eine großzügige moderne Anmutung. Die Innenräume sowohl des Neubaus als auch des Bestandes werden in klaren, hellen und natürlichen Materialien gestaltet.

Der Vorplatz des Kultur- und Bildungszentrums verbindet gleich eines Klosterhofes die angrenzenden Gebäude sinnfällig miteinander. Material und Gestaltung laden zum Verweilen ein. Eine großzügige Terrassierung ermöglicht eine gute Belichtung und Blicköffnung der Unterrichtsräume im Souterrain. Auf der Ostseite befindet sich ein intimer gestalteter Lesegarten. Die überdachte Pergolastruktur im Norden ermöglicht vielfältige Nutzungen im Freien und bildet einen baulichen Abschluss des Hofes nach Norden.

Der Neubau ermöglicht für die geplanten Nutzungen als Veranstaltungsbereich und Volkshochschule eine räumlich attraktive, energetisch effiziente, funktional-technisch sinnvolle, wirtschaftliche und nachhaltige Umsetzung. Der geplante Neubau wirkt mit dem ehemaligen Schulgebäude sowohl als Passepartout für das gesamte Ensemble mit Kita, Kirche und Kloster und gleichwohl bildet es einen selbstverständlichen Rahmen für die vielfältigen Aktivitäten des neuen Kultur- und Bildungszentrum Klostergang in Zeven.