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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2021

Neubau Kindergarten und Wohnungen „Kaserne Nord“ in Ettlingen

2. Preis

Preisgeld: 40.000 EUR

architectoo | schoch bühler freie architekten

Architektur

Harrer Ingenieure

Tragwerksplanung

Planungsgesellschaft mbH SCHAAF

TGA-Fachplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Prinzipiell wird ein Hochpunkt als Abschluss des Quartiersplatz positiv gewertet.
Die Arbeit versucht mit einem eingeschnittenen Erdgeschossbereich die Eingangssituation im Volumen zu definieren.

Die Baukörper bleiben am Knick unspezifisch, geradezu unsauber verschnitten.

Besondere räumliche architektonische Qualitäten mit einer klaren Ausformulierung fehlen.
Funktional und baukonstruktiv kann die Arbeit nicht überzeugen.

Zugang zum Kindergarten mit seinem Vorplatz mit Sitzgelegenheit wird positiv gesehen.
Die Kombination von Hauptzugang und Küchenanlieferung wird kritisch gesehen.

Die internen Erschließungsflächen - Flure - weiten sich einerseits mit Nutzungen auf, verengen sich aber ungünstig an wichtigen Begegnungsorten.

Die eingestellten Garderobeninseln werden positiv zur Kenntnis genommen, erscheinen jedoch mit ihrem Platzbedarf für Aufbewahrung und Bewegung zu knapp bemessen.

Der Aufzug liegt für Inklusionskinder dezentral, kann allerdings für die Nutzung des Speisetransportes herangezogen werden.

Die in der Perspektive dargestellten Raumangebote im Zusammenhang mit der Treppe wirken einladend, sind jedoch in dieser räumlichen Ausformung nicht in Holzbauweise realisierbar.

Die Zuordnung der Schmutzschleuse zum Freibereich mit Sandspielplatz ist problematisch.
Der direkte bauliche Rettungsweg aus dem Schlafraum im OG muss gelöst werden.

Die Anordnung der optionalen Wohnungsterrasse direkt über dem Haupteingang erscheint fraglich.

Wo7 hat im Vergleich der Wohnungsgröße eine zu kleine Küche.
Die Flexibilität der Umwandlung - Loggia zu Gruppenraum, kann nur mit zusätzlichen baulichen Maßnahmen, an der thermischen Hülle hergestellt werden.

Große Schwachstelle des Entwurfs ist die Aufenthaltsqualität der Wohnungen mit Nordorientierung (W01/02/04/05) mit Blickbezug auf die PV Anlage.

Der Entwurf lässt sich nicht in reiner Holzbauweise realisieren. Auskragungen und räumliche Ausformung des Treppenraums sprechen die Sprache von Stahlbetonkonstruktionen. Das Tragwerk des Entwurfes mit der Kennziffer 10008 kennzeichnet sich zunächst durch einen klaren Lastabtrag im zweigeschossigen Bereich aus. Für die Decken wie auch Wände wurden Brettsperrholzelemente verwendet. Im Bereich der Innentreppe des zweigeschossigen Körpers ist aufgrund der Deckenöffnung der Lastabtrag im Deckentragwerk nicht ersichtlich.
Im Bereich des viergeschossigen Baukörpers wird die Lasten ebenfalls über Brettsperrholzelemente abgeleitet. Die Decke über EG beinhaltet einen auskragenden Deckenbereich von ca. 1,2m. Die Erhöhung der Deckenstärke für diesen Bereich wird nicht ausreichend sein, um die Lasten aufzunehmen. Hier wird ein Wechsel der Materialität auf Stahlbeton erfolgen müssen.

Die Klimatisierung erfolgt mit hohem technischem Aufwand (Adiabate Zuluftkühlung -
Abluftwärmepumpen - Außenluftwärmepumpen…) passive Maßnahmen wie Natürliche Lüftung für natürliche Nachtluftauskühlung sind nicht berücksichtigt.