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Mehrfachbeauftragung | 07/2021

Konzeptstudie „Stadtbauhäuser C2-4 / Güterbahnhof Nord“ in Freiburg

1. Rang

MBPK Architekten und Stadtplaner

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept der Architekten mbpk sieht einen ortsbildprägenden, bis zu siebengeschossigen Baukörper an der Ingeborg-Krummer-Schroth-Straße vor, der gemeinsam mit zwei rückwärtigen und gleichgearteten, kompakten Hofhäusern in fünfgeschossiger Bauweise eine städtebauliche Verbundenheit bildet. Die zwischen den Gebäuden gegliederten Freiflächen werden als „grünes Zimmer“ charakterisiert, dessen Auskleidung durch die Begrünung und Berankung der östlichen Holzlamellenfassade des Langhauses nachvollziehbar fortgeführt. Durch den Verzicht einer Feuerwehrzufahrt in den Innenhof, ergeben sich gut nutzbare Freiräume mit hohen Aufenthaltsqualitäten. Hervorzuheben sind die schlüssig ausgearbeiteten Erschließungsstrukturen und Grundrissgestaltungen der einzelnen Wohngebäude (mit Systemgrundrissen der Bäder), aus denen sich insgesamt 77 Wohnungen unterschiedlicher Größe und Typologien mit guten Belichtungs- und Begegnungsmöglichkeiten ausbilden und sich so attraktive Wohnqualitäten für die Bewohner_innen ergeben. Positiv bewertet wird auch der Ansatz, dass alle Wohnungen barrierefrei erreichbar sind und alle Bäder den Anforderungen für barrierefreies Wohnen entsprechen. Die geforderte viergruppige Kindertagesstätte ist über zwei Ebenen im EG und 1.OG des urbanen Langhauses vorgesehen. Die unmittelbare Nähe des Kita-Eingangs zur benachbarten Tiefgaragenzufahrt und der damit verbundenen Beeinträchtigungen und möglichen Gefährdungen wird kritisch diskutiert und sollte überprüft werden. Die vorgesehene Größe der Außenspielflächen der Kita wird als zu gering bemessen bewertet. Bei der Anordnung der Spielfläche im „grünen Zimmer“ muss ein ansprechender und harmonischer Übergang zwischen den Spielflächen der Kindertagesstätte und dem halböffentlichen Bereich gestaltet werden. Begrüsst wird die Möglichkeit den Mehrzweckraum unabhängig vom Kitabetrieb erschließen und nutzen zu können. Die interne Organisation der Kita stellt sich schlüssig dar. Die vorgesehene monolithische und verputzte Ziegelbauweise der Außenwände ermöglicht eine dauerhafte und wartungsarme Fassade, die in Verbindung mit teilweise begrünten Holzfassadenelementen einer nachhaltigen und ökologischen Bauweise Rechnung angemessen trägt. Den Entwurfsverfassern ist es mit dem Konzept insgesamt gelungen, die unterschiedlichen Anforderungen für eine prägnante Wohnform des „Bezahlbaren Wohnens“ unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten qualitätsvoll in Einklang zu bringen. Der Beitrag wird der Ausloberin zur baulichen Umsetzung empfohlen.