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Mehrfachbeauftragung zur Ideenfindung | 06/2021

Neue Wohnbebauung an der Waldstraße in Schwerte

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Teilnahme

bjp | bläser jansen partner GbR

Stadtplanung / Städtebau

Erläuterungstext

WALDQUARTIER SCHWERTE – WILLKOMMEN IN DER NACHBARSCHAFT!

Die Idee des Waldquartiers ist die Ausbildung einer Siedlung, die eine Verzahnung zwischen vorhandenen Stadträumen und einem neuen eigenständigen Stadtbaustein im Übergang zur Natur herstellt. Die neuen Strukturen werden behutsam in das Gelände eingefügt, sodass die grüne Identität des Orteilsteil erhalten bleibt.

Das Konzept schafft familienfreundliche, naturbezogene Nachbarschaften, welche über eine hohe Freiraumqualität Identität, Gemeinschaft und Kommunikation fördert. So wird ein hochwertiges und attraktives Wohnbaugebiet mit vielfältigen städtebaulichen Situationen realisiert.

Das städtebauliche Konzept entwickelt sich ganz natürlich aus der vorhandenen Siedlungsstruktur der Schwerterheide. Dabei folgt die Gliederung der neuen Siedlung den topografischen Gegebenheiten und bildet kleine Wohnhofsituationen mit Süd-West-Orientierung. Die Baufelder ermöglichen verschiedene Parzellengrößen und eine flexible Bebauung. Der städtebauliche Entwurf bietet dabei verschiedene Wohnformen für Hausgruppen, Doppelhaushälften und freistehende Einfamilienhäuser an. Ergänzt werden diese Strukturen durch sich dem Ort entsprechend behutsam eingefügte Mehrfamilienhäuser.

GRÜNE MITTE
Das Herzstück des Freiraums ist die Grüne Mitte des Quartiers. Sie wird als gemeinschaftliche und kommunikative Grünfläche ausgebildet. Die Freiraumbestände werden hier durch einen grünen Funktionsraum ergänzt, welcher den Charakter des neuen Quartiers prägt. Naturnahe Spielflächen bieten einerseits Platz für Spiel und Kommunikation, andererseits dient der Grünraum auch der Regenwasserbewirtschaftung. So wird ein Ort der Begegnung mit hoher klimatischer Bedeutung im Quartier geschaffen.

QUARTIERSPLATZ
Im östlichen Teil des Quartiers entsteht ein kleiner Quartiersplatz. Dieser beschreibt die Hauptwegeachse des Quartiers. Sie schafft einen großzügigen Wegekorridor zur westlich gelegenen Kita und den Anschluss an den vorhandenen Siedlungsweg, der den Bewohnern der Schwerterheide den Zugang in das Waldgebiet sichert. Bänke laden zum Verweilen ein und geben dem Platz an der Wegeverbindung den Charakter eines Wohnzimmers für die Anwohner.

ERSCHLIESSUNG
Die klare Strukturierung des neuen Waldquartiers ermöglicht durch die Grünzüge eine leichte Orientierung und schafft kleinteilige Identitäten. Das Waldquartier kann problemlos über einzelne Bauabschnitte realisiert werden. Die Erschließung der Bauabschnitte erfolgt jeweils über die Waldstraße. Der Straßencharakter innerhalb des Quartiers wird zugunsten einer Mischverkehrsfläche ohne erkennbare Fahrbahnbereiche aufgelöst. Gemeinschaftliche Räume für Kinderspiel und Aufenthalt entstehen so auch im Verkehrsraum.


MOBILITÄT
Alle Mobilität im Quartier ist auf die Bewohner ausgerichtet. Durch verkehrsberuhigte Innenbereiche für Anwohner entstehen ruhige Räume. Das Angebot wird durch einen Mobilpunkt an der Waldstraße ergänzt, um so auch eine nachhaltige Mobilität der Bewohner zu garantieren.

ÖKOLOGIE
Das Waldquartier wird durch zwei in Nord-Süd Richtung verlaufende Freiraumachsen gegliedert, die zusätzlich einen wichtigen Beitrag für die lokalen klimatischen Bedingungen leisten, da sie die Zufuhr von Frischluft begünstigen. Darüber hinaus wird das Quartier mit einem eigenen Energie- und Wärmenetz ausgestattet, welches durch die Energiezentrale betrieben wird. Der Betrieb der Energieanlage kann zentral vom Entwickler oder als genossenschaftliches Modell unter den Bewohnern entwickelt werden. So ist die Gemeinschaft aktiv an der Erzeugung ihrer genutzten Energie beteiligt.

ENERGIE
Alle Gebäude haben durch eine gute Ausrichtung, hohe Kompaktheit und geringe Verschattung einen niedrigen Energiebedarf. Die städtebauliche Struktur ermöglicht eine verschattungsfreie Integration von solarthermischen Anlagen und elektrischer Photovoltaikanlagen. Aufgrund des niedrigen Energiestandards der Gebäude ist nur ein geringer Anteil an externer Energie nötig um die Gebäude mit Strom und Wärme zu versorgen. Für diesen Zusatz sorgt die integrierte BHKW-Anlage in der Energiezentrale, welche dem Gebiet bedarfsweise Energie oder Wärme zuführt. Die Energie wird vornehmlich aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt und sorgt für einen Zero Emission Standard.

UMGANG MIT REGENWASSER
Für die Entwässerung ist ein Trennsystem vorgesehen. Hierzu entwickelt der Entwurf ein dezentrales Regenwassermanagement, mit dem Ziel den Umgang mit Regenwasser sichtbar zu machen und nachhaltig zu gestalten. So kann das Regenwasser aus den privaten Flächen in dezentrale Retentionszisternen gesammelt, auf dem Grundstück und im Freiraum rückgehalten und zur Gartenbewässerung eingesetzt werden. Das Regenwasser aus den öffentlichen Straßen- und Platzflächen wird in einem Netz aus offenen Rinnen gesammelt, gefiltert und den zentralen Grünflächen im Gebiet zugeleitet. Hier werden Mulden und Rigolensysteme vorgesehen, um den Abfluss des Wassers zu kontrollieren.

Durch die hohe Verweildauer des Wassers im Quartier profitiert dieses von einem Kühleffekt der Wasserflächen und eine Verbesserung des Mikroklimas wird erreicht. Darüber hinaus können Vegetationsflächen geschaffen werden, die eine ökologische Aufwertung erzeugen.
Strukturkonzept

Strukturkonzept

Städtebauliches Konzept

Städtebauliches Konzept

Blick in den Wohnanger

Blick in den Wohnanger

Räumliche Einbindung

Räumliche Einbindung