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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2021

Umbau Wohngebäude und Gestaltung Quartierspark der Stadt Lauchhammer

Perspektive "Kunstguss-Spielplatz"

Perspektive "Kunstguss-Spielplatz"

2. Preis / Quartierspark

Preisgeld: 2.500 EUR

UKL Ulrich Krüger Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Lauchhammer benötigt ein stabilisierendes Gefüge, eine Struktur, welche bauliche und soziale Veränderungen zulässt - einen resilienten Quartierspark. Ein Park für Jung und Alt. Ein Park, der einerseits mit einer möglichen Aufwertung der nördlichen Kante durch Einfamilienhäuser klarkommt, aber auch im Szenario eines weiteren Gebäudeabrisses Stärke zeigt.
Durch einen markanten Kern und eine übergeordnete Idee erhält der neue Quartierspark diese geforderte Stabilität. Die konzeptionelle Leitidee thematisiert den Kunstguss als seit 1725 bestehende Tradition in Lauchhammer.
Die formale Gestaltung folgt der Idee des Stahlgießens, Einfüllstutzen, Röhren und schließlich die eigentliche Form: Vom Straßenraum leiten Plätze, („Eingusstrichter“), in den Park. Hier wird der Passant abgeholt und erreicht über die schlanken Wege („Gußröhren“) geradlinig die „Gussform“ im Zentrum. In der Fläche zwischen Straßenraum und innerer Form wird der Baumbestand erhalten und durch eine pflegeleichte Wiesenansaat in seiner ökologischen und raumbildenden Funktion gestärkt. Gleich einem zu entdeckenden „Schatz“ öffnet sich im Herzstück des Parks der Raum wieder und führt in einen abgesenkten Bereich umschlossen von einer niedrigen Stampflehmmauer. Hier werden exakt auf dem Abdruck der ehemaligen Garagenfläche Aktivtäten, mit thematischen Schwerpunkt Kunstguss und Tagebau (F-60 Förderbrücke in Miniatur), für das Kleinkind bis zur Oma angeboten.
Der Park legt ein klares Augenmerk auf das Zentrum als Anziehungspunkt und einen definierten Rand mit einladenden Platzabfolgen. Der Park wurde in Hinblick auf ökologische, wie auch ökonomisch Aspekte geplant und behält sich die Möglichkeit offen auf Veränderungen der Umgebung flexibel reagieren zu können.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Konzentration der Funktionen als Herz des neues Quartiersparks hat überzeugt. Strahlförmige Wegenetze verankern den Spielplatz mit der Umgebung, wobei die Wegeführungen zu konzeptionell und zu wenig kontextuell wirken. Eine Hierarchisierung der Wege fehlt und die Wege erscheinen in der Breite unterdimensioniert. Dank der intelligenten Nachverdichtung mit Bäumen entstehen differenzierte Raumbildungen, die mit extensiven Nutzungen (Fußball, Picknick-Wiese …) bespielt werden. Die Gestaltung von Wiesen- und gemähten Rasenflächen wird hinschlich der Pflegekosten positiv gesehen. Die topografische Verformung des Spielplatzes und die geschlossene Einfassung mit Stampflehmmauer erschließt sich trotz der Sitzgelegenheiten nicht. Fehlend sind Angebote bzw. nutzbare Freiflächen unmittelbar an der Wohnbebauung. Der Übergang zwischen privaten und öffentlichen Bereichen ist zu schematisch behandelt. Sehr positiv bewertet wird die Offenheit des Parks (sowohl räumlich als funktional), die eine unprätentiöse Herangehensweise vermittelt. Der Waldpark-Charakter wird sehr begrüßt und wird auch klimatisch positiv gesehen.
Lageplan Quartierspark

Lageplan Quartierspark

Erschließungskonzept: äußerer Rundweg und Zentrum als Anziehungspunkt

Erschließungskonzept: äußerer Rundweg und Zentrum als Anziehungspunkt

Detailplan "Kunstguss-Spielplatz"

Detailplan "Kunstguss-Spielplatz"