Neugestaltung Fußgängerzone Bahnhofstraße in Wörgl (AT)

Das Projekt überzeugt durch eine räumliche Umorganisation, die der
Bahnhofstraße eine klare und neue Identität verleiht. Ein verbindender Bodenbelag reicht von Fassade zu Fassade und ist durch die Aneinanderreihung mehrerer Funktionsbereiche gegliedert. Durch die Schaffung einer flexibel nutzbaren Erlebniszone, in leicht versetzter Straßenmitte, entsteht ein klar gefasster, intimer Raum für dauerhafte Funktionen wie Gastgärten und konsumfreie Aufenthaltszonen, als auch für temporäre Funktionen wie mobile Handelsflächen, Wochenmärkte und Straßenfeste. Trotz der starken Zonierung bleibt die Flexibilität in der Nutzung gewährleistet. Diese „orchestrierte Mitte“ ist als System gut auf den Ideenteil übertragbar und ist flexibel genug, um auf räumliche Anforderungen reagieren zu können. Entlang der Bahnhofstraße werden mehrere Platzbereiche mit hoher Aufenthaltsqualität ausgebildet, wobei am nördlichen Abschluss der Fußgängerzone, neben großzügigen Sitzelementen und Grünflächen mit dichtem Baumbestand, auch ein Brunnen situiert ist. Verkehrstechnisch bleibt neben der „orchestrierten Mitte“ ausreichend Raum für motorisierten Verkehr und FahrradfahrerInnen. Das Projekt zeigt eine gut situierte Entwässerungslinie, die gleichzeitig auch die Meilensteine gestalterisch einbindet. Die gewählten Baumarten sind für die gegebenen Anforderungen sehr gut geeignet. Die straßenmittig verlaufende Beleuchtung unterstreicht die Idee der Zonierung, das Möblierungskonzept ist vielseitig und unterstützt das Differenzierungspotential zwischen den einzelnen Abschnitten der „orchestrierten Mitte“.

Auflagen/Empfehlungen der Jury:
Die Intension, recycelte Pflastersteine zu verwenden wird positiv bewertet,
wobei der Bodenbelag im Falle einer Kostenüberschreitung mit der Gemeinde gemeinsam weiterentwickelt werden muss. Feuerwehraufstellflächen, Zufahrten, die Höhenentwicklung der Entwässerung sowie ausreichende Wurzelräume sind zu optimieren. Die Bäume sollten in Grünflächen stehen, die die Mindestgröße von 9 m2 aufweisen. Auf die Ausgestaltung und Detaillierung des Möblierungskonzeptes in der „orchestrierten Mitte“ wird ausdrücklich besonders Wert gelegt.