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Einladungswettbewerb | 07/2021

Erweiterungsbau auf dem WALA-Firmengelände in Bad Boll

1. Preis

Preisgeld: 64.000 EUR

Baumschlager Eberle Architekten

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Martin Rauch - Lehm Ton Erde Baukunst GmbH

Fassadenplanung

Lenum AG

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Der neue Erweiterungsbau D1 für Wala ergänzt mit klar gestaltetem skulpturalem Volumen unprätentiös das Ensemble und vervollständigt konsequent die Schmetterlingsfigur vor Ort. Die überaus selbstbewusste Haltung tritt einerseits als markanter Abschluss des Ensembles in Erscheinung und andererseits orientiert sich die neue Erweiterung an der Höhenentwicklung und Silhouette des Bestandes und führt dessen Sprache angemessen weiter.
Positionierung und Zugänglichkeit des neuen Baukörpers lassen reibungslose Abläufe im Zugangsgeschoss erwarten, allerdings sollte im Außenraum die Durchfahrt und der Abstand zum Fußweg überprüft werden. Die innere Organisation des Erweiterungsbaus überzeugt mit klarer und anpassungsfähiger Struktur, das Tragwerk ist mit den sechs Stützen im Innenbereich so positioniert, dass flexible Herstellungsgeschosse mit großem Raumzusammenhang entstehen. Unterstützt wird dies durch die effektiv positionierte dienende Spange die die Versorgung und Installationsschächte beinhaltet.
Die äußere Anmutung des Gebäudes führt die konsequente Sprache im Städtebau und Grundriss fort und unterstützt die Markanz des Baukörpers mit stringent durchlaufenden Fensterbändern im Erscheinungsbild. Diese inszenieren im Innenraum den Panoramablick in die Landschaft. Besonderes Augenmerk gilt es auf die Übergangsfuge zum Bestand zu richten, die mit spitzzulaufenden Fensterbänder und Fluchtwegedreieck souverän gelöst wird. Die Ausbildung des Baukörpers als massives Bauvolumen in Stahlbeton ist nachvollziehbar, setzt gezielt den dominanten Abschlusspunkt des Bauwerks und betont zu gleich die Wichtigkeit der inneren Abläufe und Inhalte des Potenzierens. Durch die Wahl der obersten Schicht der Fassade in Stampflehm erhält der Baukörper eine angemessene Weichheit in der Haptik die wohltuend ist. Die Antwort auf den Freiraum, der Verbindung zum umliegenden Naturraum lassen die Verfasser offen und hier stellt sich die Frage wie das neue Volumen mit seinem Umfeld, dem Genius loci, in Kommunikation tritt. Ein Dialog der geführt und beantwortet werden muss.
Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes liegen im günstigen bis mittleren Bereich. Die neue Erweiterungsskulptur D1 nimmt die Sprache des Bestandsbau auf, setzt subtil einen kraftvollen Schlusspunkt, komplettiert und führt mit spannendem Transformationsprozess in allen Maßstäben in die Zukunft. Bei diesem Diskurs darf jedoch die Integration des Ortes und des Naturraums nicht außer Acht gelassen werden.